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Wie bitte?Gerhard Schröder drohte Sperre bei sozialem Netzwerk – Grund ist absurd

Gerhard_Schröder_LinkedIn

Gerhard Schröder, hier am 1. Juli 2020 im Bundestag, war über die Verwarnung beim Karriere-Netzwerk LinkedIn selbst überrascht.

von Béla Csányi (bc)

Berlin – Hat es Gerhard Schröder etwa zu sehr krachen lassen? Wie der frühere Bundeskanzler jetzt mitteilte, ist sein Profil beim Karriere-Netzwerk LinkedIn von einer Sperre bedroht. Die Begründung des Unternehmens überrascht.

  • LinkedIn mit Warnung an Altkanzler Gerhard Schröder (76)
  • Beitrag auf Karriere-Plattform verstieß gegen Regeln
  • Schröder verwundert über Einschreiten von LinkedIn

Und selbst Schröder, der nach eigener Aussage „schon manche politische und mediale Kontroverse erlebt“ hat, macht der Hintergrund der Kontaktaufnahme durch die Internet-Plattform stutzig.

Gerhard Schröder schildert Auslöser für Warnung von LinkedIn

Begonnen hatte alles mit einem an sich harmlosen Beitrag. Der SPD-Politiker postete ein Video der Staatlichen Museen zu Berlin, die ein Interview mit ihm zum 100. Geburtstag von Fotograf Helmut Newton geführt hatten. Darin waren, wenig verwunderlich, auch einige Ausstellungsstücke aus den Museen zu erkennen. Doch genau dort lag das Problem.

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Denn einige der Newton-Fotos von „selbstbewussten, unbekleideten Frauen“, wie es Gerhard Schröder formulierte, waren dem US-Unternehmen offenbar zu anstößig. Die Verantwortlichen nahmen Kontakt zum Altkanzler auf und baten ihn freundlich aber bestimmt, den Beitrag zu entfernen.

Weil der 76-Jährige gegen die Statuten des Unternehmens verstoße habe, wurde zunächst eine Warnung ausgesprochen. In diesem Fall gilt: Wird der vermeintliche Verstoß nicht behoben, droht wie bei anderen Netzwerken die Sperrung des Profils.

Gerhard Schröder stößt Diskussion nach Warnung von LinkedIn an

„Für mein Verständnis: Kunst, die man auch öffentlich präsentieren darf. Aber liege ich falsch? Wie sieht das die LinkedIn-Community?“, fragte Schröder in seinem neuen Beitrag von Mittwoch, 17. Februar.

Das Video, das die Kontroverse ausgelöst hatte, ist inzwischen nicht mehr auf der Plattform zu finden. Stattdessen veröffentlichte Schröder eine geschnittene Zusammenfassung – diesmal gänzlich frei von nackter Haut.

In den Kommentaren stimmte der Großteil der Nutzer dem Eindruck des Politikers zu. Einer der Kommentare: „Wir brauchen endlich klare gesetzliche Regelungen, dass private Firmen, die erhebliche Marktanteile haben, grundlegende Freiheitsrechte wie Meinungsfreiheit oder Kunstfreiheit nicht einschränken dürfen.“

Viele andere Einträge gingen in eine ähnliche Richtung. Ein anderer Nutzer stellte gar eine völlig neue Frage zur Diskussion: „Ich nehme an, dass dies zunächst eine Software mit einem Algorithmus ermittelt hat. Und kein Mitarbeiter drauf geschaut hat. Hier ist eine ganz andere gesellschaftliche Diskussion notwendig. Wie viele Entscheidungen lassen wir durch künstliche Intelligenz zu?“ (bc)