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Gütersloherin erlebt Horror auf UsedomWegen Corona – „Plötzlich stand die Polizei da“

Marion Heidenfelder aus Gütersloh

Marion Heidenfelder aus Gütersloh erlebte auf Usedom den Urlaubs-Horror (hier ein undatiertes Foto).

Usedom – Marion Heidenfelder aus Gütersloh wollte auf Usedom (Mecklenburg-Vorpommern) Urlaub machen, musste aber wegen des Corona-Ausbruchs in der Heimat (hier lesen Sie mehr) dorthin zurückkehren. Hier schildert sie, wie es dazu kam.

Frau Heidenfelder, erzählen Sie mal, wie war das auf Usedom?

Wir sind am Sonntag angereist und haben die Wohnung bezogen, die ich telefonisch reserviert hatte. Die Wohnung war eine Katastrophe. Dann habe ich zu meiner Schwägerin gesagt: „Weißt Du was, wir suchen uns heute noch eine neue Wohnung.“

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Wir sind dann mit dem Fahrrad von Heringsdorf nach Ahlbeck gefahren. Unterwegs sind wir an einer Ferien-Wohnungsvermittlung vorbei gekommen. Da haben sie gesagt: „Wir haben noch eine Wohnung.“ Doch als wir später an der neuen Wohnung ankamen, stand die Polizei da. Und sie sagte: „Sie wissen doch, dass Sie gar nicht hier sein dürfen.“

Und dann sind Sie wieder zurück gefahren?

Ja, wir mussten erstmal die Räder abgeben. Das Geld dafür haben wir nicht wieder gekriegt; das war nicht wenig. Die erste Wohnung mussten wir bezahlen. Und dann die Spritkosten. Das kommt ja alles dazu.

Hier lesen Sie mehr: Gottesdienst in Gütersloh Auslöser für Infektionswelle bei Tönnies?

Nachmittags um drei Uhr sind wir zurück gefahren und waren abends um zehn Uhr zu Hause. Ich war völlig fertig. Ich bin ja nicht mehr die Jüngste.

Wie alt sind Sie?

74.

Wie finden Sie das alles?

Ich bin gesund. Ich habe denen vorgeschlagen, dass sie mich testen könnten. Aber da sind die gar nicht drauf eingegangen. Die haben mir sogar noch zur Auflage gemacht, dass ich hier zum Gesundheitsamt gehe und dort vorstellig werde, um zu sagen, dass ich wieder in Gütersloh angekommen bin. Da wird man schon stinksauer. Vor allem habe ich mit Tönnies überhaupt nichts am Hut.

Auf Tönnies sind Sie nicht sauer?

Natürlich bin ich auf den sauer, weil da einfach Schindluder getrieben wird mit den Mitarbeitern. Das ist das Schlimme. Es passt ja keiner auf. Das sind ja Subunternehmer noch und nöcher.

Aber Herr Tönnies weiß doch, was da gespielt wird, oder?

Ja, das müsste er wissen, natürlich. Vor allem: Wer gibt mir das Geld wieder? Kein Mensch!

Wie viel Geld ist Ihnen flöten gegangen?

600 Euro.

Was machen Sie jetzt?

Ich kann nirgendwo mehr hin. Gütersloher sind ja überall verpönt. Die sind die Aussätzigen zurzeit. Das macht keinen Spaß. Wenn ich wieder irgendwo hinfahre und zurück geschickt werde, habe ich ja wieder die A-Karte gezogen. Das möchte ich nicht. Also warte ich erstmal.

Wie ist die Stimmung bei Ihnen in der Stadt?

Wir sind alle sauer. Das ist für alle frustrierend.

Trotzdem richten Sie sich darauf ein, in Gütersloh zu bleiben.

Auf jeden Fall, weil ich keine Chance habe, jetzt irgendwo hin zu kommen. Der nächste Urlaub ist zwar geplant. Aber ob das was wird, weiß ich auch noch nicht.

Wohin soll’s gehen?

Nach Malle. Wir haben Malle gebucht. Für September, eine Woche. Aber da muss man erstmal gucken, was die für Auflagen machen. 

Wie sehen Sie die Corona-Sache insgesamt?

Schlimm. Das fing ja an mit Heinsberg. Da habe ich gedacht: Die armen Leute, die nicht rauskönnen. Wenn wir uns weiter nicht an die Regeln halten, dann wird das nie vorbei gehen.