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Während der ArbeitszeitDarf mein Chef mir das Fußballgucken verbieten?

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Trotz Arbeit kein Spiel verpassen, eigentlich ein Muss für Fans. Aber ist das erlaubt?  

Berlin – Gegen Südkorea spielt Deutschland bei der Fußball-WM am Mittwoch um 16.00 Uhr. Für viele Berufstätige ist das Arbeitszeit. Darf ich das Spiel im Büro anschauen? Oder wenigstens Radio hören?

Auch wenn es dem Fan-Herz wehtut: nein. Erlaubt ist das nur, wenn der Arbeitgeber es ausdrücklich gestattet, sagt Jürgen Markowski, Fachanwalt für Arbeitsrecht und Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Arbeitsrecht im Deutschen Anwaltverein.

„Ich habe ja einen Arbeitsvertrag unterschrieben - und der verpflichtet mich, auch zu arbeiten.“ Fußball zu schauen, würde davon zu sehr ablenken - auch wenn es nur ein Live-Stream in einem kleinen Fenster auf dem Display ist.

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Radio ist nicht gleich Radio

Gleiches gilt für Radio-Übertragungen. Und zwar selbst dann, wenn Arbeitnehmer im Job sonst Radio hören dürfen. „Solche Duldungen beziehen sich ja meistens auf Musik, manche können dabei ja wirklich besser arbeiten“, sagt Markowski. „Eine Live-Übertragung ist aber was anderes, dabei kann sich eigentlich niemand mehr auf die Arbeit konzentrieren.“

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Schlupfloch Live-Ticker

Ein möglicher Ausweg ist der Live-Ticker in Textform: Ist das private Surfen auf der Arbeit sonst erlaubt, spricht vermutlich nichts gegen den gelegentlichen Klick auf „Aktualisieren“ – wenn es die Arbeitsleistung nicht beeinträchtigt.

90 Minuten nacharbeiten? 

Und natürlich kann das WM-Gucken auch ausdrücklich erlaubt sein, per Rundmail vom Chef etwa. Manche Arbeitgeber stellen für die großen Spiele vielleicht sogar einen Fernseher oder einen Beamer auf. Dann können sie allerdings auch verlangen, dass Mitarbeiter die 90 Minuten nacharbeiten oder dafür zum Beispiel Guthaben vom Arbeitszeitkonto verbrauchen.

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„Das ist dann auch ein Fall für den Betriebsrat“, sagt Markowski. „Im Idealfall kann der sogar auf den Arbeitgeber zugehen und so eine Regelung vorschlagen.“

Small Talk: Keine Ahnung von Fußball?

Selbst wenn es nicht erlaubt ist, die Spiele am Arbeitsplatz live zu verfolgen, werden sie unweigerlich Thema im Büro sein. Was also tun, wenn man sich selbst gar nicht für Fußball interessiert? Dann kann die WM eine harte Zeit im Büro werden.

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Beim Small Talk mit Kollegen oder Kunden kommt wohl keiner um das Thema herum. Hier sollten sich Fußball-Muffel mit lauten Unmutsbekundungen also eher zurückhalten. Besser: den Ball zurückspielen und dem anderen so eine Steilvorlage liefern. Wer Fans einfach mal erzählen lässt und sie gelegentlich mit einem „Ach was?“ anfeuert, führt vielleicht nicht das spannendste Gespräch aller Zeiten - sammelt aber immerhin Sympathiepunkte. Und das ist immer noch besser, als sich den Ruf der Spaßbremse einzufangen. (dpa/tmn)