Öffentliche Blamage für TrumpBei der Corona-Statistik hat er keinen Durchblick

donald trump

Hält nicht viel vom richtigen Umgang mit Zahlen: Donald Trump hat viel Kritik für seine Auslegung der Corona-Statistik kassiert. Das Archivbild wurde am 3. August 2020 in Washington geschossen.

Washington – Die nächste öffentliche Blamage für den vermeintlich mächtigsten Mann der Welt: Mit einem Interview zum Verlauf der Corona-Pandemie in den Vereinigten Staaten hat US-Präsident Donald Trump jetzt neue Kritik auf sich gezogen.

Trump spielt Corona-Zahlen in den USA herunter

In dem Gespräch mit einem Reporter des Online-Portals „Axios" sagte Trump, die USA hätten in der Pandemie in zahlreichen Kategorien niedrigere Werte als Europa und der Rest der Welt. Zum Beweis zeigte er auf verschiedene Ausdrucke von Statistiken.

Der Journalist hielt entgegen, dass sich der Präsident auf den Anteil der Corona-Toten an der Zahl der in den USA gemeldeten Fälle beziehe – anstatt den Bezug zur Gesamtbevölkerung herzustellen. „Das können Sie nicht machen", widersprach Trump. „Sie müssen sich auf die Fälle beziehen." Will der Politiker die Zahlen schönen?

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Zahlreiche Nutzer kommentierten bei Twitter am Dienstag, 4. August, Trump versuche, die Zahlen herunterzuspielen. Das knapp drei Minuten lange Video mit Trump erzielte binnen weniger Stunden mehr als zehn Millionen Aufrufe.

USA: Schon über 155.000 Tote wegen Corona

In den USA mit rund 330 Millionen Einwohnern sind bislang mehr als 155.000 Menschen in Verbindung mit einer Coronavirus-Infektion gestorben, wie aus den Daten der Universität Johns Hopkins in Baltimore hervorgeht. Bislang gibt es rund 4,7 Millionen bestätigte Infektionen mit dem Erreger Sars-CoV-2 – in absoluten Zahlen mehr als in jedem anderen Land der Welt.

Gemessen an der Gesamtbevölkerung schneiden Länder wie Italien, Spanien und Großbritannien schlechter ab. (dpa/dok)