Laschet-WerbungSpahn entschuldigt sich: „Nicht das passende Format“

Spahn_sagt Sorry

Jens Spahn hatte auf dem digitalen Bundesparteitag der CDU Werbung für Armin Laschet gemacht. Dafür entschuldigte sich der Bundesgesundheitsminister jetzt.

Berlin – Gut gemeint, aber schlecht angekommen. Mit seinem „Werbeblock“ für Armin Laschet hatte sich Bundesgesundheitsminister Jens Spahn beim digitalen CDU-Bundesparteitag am Samstag (16. Januar) keinen Gefallen getan. Nun hat er sich dafür entschuldigt.

„Ich sehe im Nachhinein: Es war nicht das passende Format“, schrieb der CDU-Politiker am Sonntag auf Twitter. „Das bedauere ich.“ Er habe als Laschets Teampartner vor der Wahl des Parteichefs noch einmal für den NRW-Ministerpräsidenten werben wollen. „Das sorgte und sorgt bei manchen für Irritationen.“

Zugleich rief Spahn die CDU zur Geschlossenheit auf: „Nach unserem Parteitag heißt es nun zusammenstehen, hinter unserem Vorsitzenden Armin Laschet und für den Erfolg der Union.“

Spahn_sagt Sorry

Jens Spahn hatte auf dem digitalen Bundesparteitag der CDU Werbung für Armin Laschet gemacht. Dafür entschuldigte sich der Bundesgesundheitsminister jetzt.

Spahn hatte sich am Samstag in der Fragerunde nach der Vorstellung der Kandidaten zur Wort gemeldet, aber gar keine Frage gestellt, sondern stattdessen für Laschet geworben: „Armin Laschet hat gezeigt, dass er das Land, dass er die Partei zusammenführen kann. Er lebt Zusammenhalt.“

CDU-Bundesparteitag: Dämpfer für Jens Spahn

Spahn trat später für einen Stellvertreterposten an und bekam einen Dämpfer. Spahn wurde zwar wie erwartet in den Kreis der fünf stellvertretenden Parteivorsitzenden aufgenommen. Doch der digitale Parteitag wählte ihn am Samstag (16. Januar) mit dem mit Abstand schlechtesten Ergebnis aller Kandidaten in das Führungsamt, das bisher Laschet innehatte. Spahn erhielt nur magere 589 Stimmen.

Das sind die stellvertretenden Parteivorsitzenden von CDU-Chef Armin Laschet:

  • Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (589 Stimmen)
  • Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (806 Stimmen)
  • Die Vorsitzende des CDU-Verbandes Oldenburg, Silvia Breher (777 Stimmen)
  • Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (787 Stimmen)
  • Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (670 Stimmen)

Das Ergebnis der digitalen Abstimmung muss noch in einer Briefwahl bestätigt werden, dies gilt aber als Formalie.

Bei der Wahl des CDU-Vorsitzenden hatte sich der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Laschet zuvor in einer Stichwahl gegen Ex-Unionsfraktionschef Friedrich Merz durchgesetzt. Außenpolitiker Norbert Röttgen war bereits in der ersten Wahlrunde ausgeschieden. Laschet hatte in seinem Wahlkampf zum CDU-Chef immer betont, dass er sich Spahn als Parteivize wünsche.

CDU-Parteitag: Jens Spahn macht Werbung für Armin Laschet

Jens Spahn hatte zuvor gesagt, der NRW-Ministerpräsident habe die Fähigkeit, verschiedene Lager zusammenzuführen: „Er lebt Zusammenhalt.“ Zwar seien er und Laschet „nicht immer gleicher Meinung“, sagte Spahn. Sie beide seien aber der Überzeugung, dass es nach 16 Jahren der Kanzlerschaft von Angela Merkel (CDU) „Kontinuität beim Regieren“ brauche, „aber auch neue Impulse für die 20-er Jahre“. (dpa/AFP/susa)