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FehlprägungEuro-Münze sorgt bei Ebay für Wirbel – Experte erklärt das irre Angebot

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Die Rückseite einer griechischen 2-Euro-Münze. Bei diesem Exemplar handelt es sich nicht um eine Fehlprägung.

Köln – Wie bitte? Eine 2-Euro-Münze für 80.000 Euro? Kein Scherz: Wer bei eBay nach 2-Euro-Münzen sucht, wird Erstaunliches finden.

Münzen, die für tausende Euro versteigert werden...

So soll eine 2-Euro-Münze aus Griechenland wegen einer Fehlprägung angeblich 80.000 Euro wert sein. 200 Beobachter scheinen tatsächlich Interesse an dem Geldstück zu haben.

2-Euro-Münze ist richtig wertvoll

Die Münze stammt laut Beschreibung des Besitzers aus dem Jahr 2002. Zudem schreibt der Verkäufer: „In dem unteren kleinen Euro-Stern befindet sich der Buchstabe »S«. Desweiteren ist die Zahl 2 nicht zentriert.“

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Die Münze stellt eine Szene aus einem Mosaik in Sparta (3. Jh. n. Chr.) dar. Sie zeigt Europa, wie sie von Zeus in Gestalt eines Stieres entführt wird. Europa ist eine Figur aus der griechischen Mythologie, nach der unser Kontinent benannt ist.  

Ob das tatsächlich reicht, damit ein Sammler die Münze für 80.000 Euro kauft?

Der Hinweis: „Ohne Garantie und Rücknahme“, sollte allerdings jeden stutzig machen.

Münze mit Bertha Freifrau von Suttner für 54.000 Euro bei eBay

Und bei eBay gibt es noch weitere Angebote. So wird auch ein 2-Euro-Stück mit dem Konterfei von Bertha Freifrau von Suttner für 54.000 Euro angeboten.

Die Prägung hat einige Fehler. „Das linke Auge sieht aus, als wäre es nicht da und es kommen Tränen heraus. Der Euro Schriftzug ist doppelt geprägt. Die Zahl hat an der Spitze einen Pickel und am Mantel sind auf der rechten Seite Rillen zu erkennen. Auf der Vorderseite ist die Spitze der Zahl etwas dicker geprägt“, beschreibt der Verkäufer sein angebliches Unikat.

Münzen-Experte warnt...

Guy Franquinet (71), von der IHK vereidigter Sachverständiger für deutsche Münzen, warnt vor dem Kauf solcher angeblichen Fehlprägungen: „54.000 oder 80.000 Euro sind diese Geldstücke nicht wert.“ 

Spiegelei-Fehlprägung hoch im Kurs

Es gibt Fehlprägungen, die stehen bei Sammlern tatsächlich hoch im Kurs. Unter anderem sogenannte Spiegelei-Münzen. Dabei ist der innere Teil der 1-Euro- oder 2-Euro-Münze nicht exakt in der Mitte.

„Mit solch seltenen Exemplaren werden schnell Verkaufswerte von mehreren hundert Euro erzielt – aber nicht 80.000 Euro“, erklärt Guy Franquinet.

Euro-Münzen aus einem Material

Ebenfalls begehrt: 1-Euro- oder 2-Euro-Stücke, die komplett aus einem Material gefertigt wurden. Händler zahlen hierfür bis zu 400 Euro.

50-Cent-Wert auf 1-Euro-Plättchen

Sammler interessieren sich zudem für Prägungen auf fremde Münzplättchen. So wie in diesem Beispiel. Hier wurde der 50-Cent-Wert auf ein 1-Euro-Plättchen gestanzt. Diese Münzen werden mit 500 bis 1000 Euro gehandelt.

50 Cent mit falscher Rückseite

Auch das gibt es: Ein 50-Cent-Stück mit der Rückseite einer 1-Euro-Münze. Normalerweise befindet sich das Brandenburger Tor auf der Rückseite der 50-Cent-Münze. Hier wurde allerdings der Bundesadler der 1-Euro-Münze auf die Rückseite geprägt.  Sammler zahlen hierfür bis zu 1000 Euro.  

Kurioses „11 Euro“-Stück

Kurios ist das „11 Euro“-Stück. Hierbei handelt es sich um eine Doppelprägung. Eine 1-Euro-Münze wurde zweimal geprägt. So entstand die 11 auf der Zahlseite. Sammler bieten für so ein Exemplar bis zu 1000 Euro. 

Materialwert für 2-Euro-Münze liegt bei 13 Cent

Der Materialwert für eine 2-Euro-Münze liegt übrigens bei schlappen 13 Cent.

Laut Informationen der Europäischen Zentralbank (EZB) waren im Februar 2018 etwa sechs Milliarden 2-Euro-Münzen im Umlauf. Etwa ein Fünftel dieser Geldstücke sind Gedenkmünzen.

Dazu erklärt die EZB: „Jedes Land darf zwei Gedenkmünzen pro Jahr ausgeben. Diese Münzen haben dieselben Merkmale und Eigenschaften sowie dieselbe gemeinsame Seite wie die übrigen 2-Euro-Geldstücke. Das einzige Unterscheidungsmerkmal der Gedenkmünze ist ihre besonders gestaltete nationale Seite. Für die Ausgabe von Gedenkmünzen können nur 2-Euro-Münzen verwendet werden.“

Gedenkmünzen können als Zahlungsmittel verwendet werden

Allerdings sind die Gedenkmünzen nicht im gesamten Eurogebiet gesetzliches Zahlungsmittel, können also nur im eigenen Land verwendet werden.

Die meisten Gedenkmünzen würdigen Jahrestage geschichtlicher Ereignisse oder weisen auf aktuelle Geschehnisse von historischer Bedeutung hin. Die allererste 2-€-Gedenkmünze wurde 2004 von Griechenland anlässlich der in Athen ausgetragenen Olympischen Spiele ausgegeben.

Den großen Reibach kann man mit Gedenkmünzen allerdings nicht erzielen. Die Sonderprägungen gibt es meist in relativ hoher Auflage.

Beispiel: Die 2-Euro-Gedenkmünze „Deutschland 2006 – Schleswig-Holstein – Holstentor (Lübeck)“ wurde insgesamt fast 31 Millionen Mal geprägt. Dementsprechend niedrig ist der Wiederverkaufswert. Je nach Zustand bekommt man dafür gerade einmal 5 Euro vom Sammler.