Geheimdienst packt ausUS-Präsident Trump bezeichnet Angela Merkel als „dumm"

Trump Merkel

US-Präsident Donald Trump soll Bundeskanzlerin Angela Merkel als „dumm“ bezeichnet haben. Das Symbolfoto stammt vom G20-Gipfel 2017.

Washington – Der US-Sender CNN brachte am Dienstag, 30.Juni, brisante Details über die Gespräche von US-Präsident Donald Trump mit anderen Staats- und Regierungschef ans Licht. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel soll in einem Telefonat attackiert worden sein...

Donald Trumps „Bösartigste Angriffe“ galten Angela Merkel

Es war ein Telefonat mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, das ein Amtsenthebungsverfahren gegen US-Präsident Trump auslöste. Nun will CNN erfahren haben, dass sich Trump am Telefon auch gegenüber anderen Staats- und Regierungschefs ungewöhnlich verhält. 

Dessen „bösartigste Angriffe“ hätten der Bundeskanzlerin Angela Merkel und der damaligen britischen Premierministerin Theresa May gegolten, berichtete der Sender am Dienstag unter Berufung auf zwei von mehreren namentlich nicht genannten Geheimdienstbeamten und Quellen aus dem Weißen Haus.

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Donald Trump beschimpfte Angela Merkel als „dumm“

Trump soll Merkel am Telefon als „dumm“ bezeichnet und beschuldigt haben „unter dem Einfluss der Russen zu stehen“, zitierte CNN eine Quelle. Merkel sei nach außen hin gelassen geblieben und habe Trump Fakten entgegen gehalten.

Ein deutscher Regierungsbeamter habe die Anrufe CNN gegenüber als „ungewöhnlich“ und „problematisch“ bezeichnet, weswegen Berlin besondere Maßnahmen ergriffen habe, um sicherzustellen, dass ihr Inhalt geheim bleibe. Ein deutscher Regierungssprecher wollte den CNN-Bericht nicht kommentieren.

Über Telefonate mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan und Russlands Staatschef Wladimir Putin will CNN erfahren haben, dass Trump selten vorbereitet in die Gespräche gegangen sei. Putin gegenüber habe er versucht, Eindruck zu schinden.

Donald Trump: Telefongespräch führte zu Amtsenthebungsverfahren

„Präsident Trump ist ein Weltklasse-Verhandlungsführer, der die Interessen Amerikas auf der Weltbühne konsequent gefördert hat“, erklärte die stellvertretende Sprecherin des Weißen Hauses, Sarah Matthews, auf Anfrage. Sie führte an, dass Trump Handelsabkommen mit China sowie mit Mexiko und Kanada ausgehandelt habe. Auf Trumps angebliche Ausfälle gegen Merkel ging sie nicht ein.

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Trump wird von Kritikern, darunter früheren Regierungsmitarbeitern, immer wieder als selbstbezogen und erratisch beschrieben. Zuletzt hatte sein früherer Sicherheitsberater John Bolton mit einem Enthüllungsbuch für Wirbel gesorgt, in dem er Trump vorwarf, dass dessen Außenpolitik häufig auf Bauchgefühl und Unwissenheit basiere.

Trump hatte den ukrainischen Präsidenten Selenskyj im Juli 2019 am Telefon zu Ermittlungen ermuntert, die seinem politischen Rivalen Joe Biden von den Demokraten potenziell schaden könnten. Die Ukraine-Affäre stand im Zentrum des Amtsenthebungsverfahrens gegen Trump, das mit einem Freispruch endete. (dpa)