+++ EILMELDUNG +++ Mord am Mülheimer Hafen Nach Tod von 15-Jährigem: Polizei nimmt weiteren Kölner fest

+++ EILMELDUNG +++ Mord am Mülheimer Hafen Nach Tod von 15-Jährigem: Polizei nimmt weiteren Kölner fest

Corona-Krise legt Flughäfen lahmKein Witz! 300 Passagiere pro Woche in Köln

5FA10600870AE4A4

Zahlreiche Flugzeuge diverser Fluggesellschaften stehen auf dem Vorfeld am Flughafen Düsseldorf.

Köln – Der Flugverkehr in Deutschland kommt aufgrund der Corona-Krise fast zum Erliegen. Die aktuellen Passagierzahlen, die dem EXPRESS exklusiv vorliegen, zeigen an den Flughäfen ein dramatisches Bild. Sie verkommen zu Geisterstädten.

Hier lesen Sie mehr: Corona-Krise - Einige haben den Ernst der Lage nicht erkannt

Zur Erinnerung: Der überwiegende Anteil der Airlines hat ihren Flugbetrieb vorerst eingestellt oder fliegt nur noch fünf bis zehn Prozent des eigentlichen Flugplans. Die Flieger sind meistens am Boden geparkt, allein am Flughafen Düsseldorf stehen 40 Maschinen von Eurowings und weitere 50 von anderen Carriern.

Alles zum Thema Flughafen Köln/Bonn

Aus diesem Grund zählte der Flughafenverband ADV in der Woche vom 6. April bis zum 12. April (Ostersonntag) lediglich 69.921 Passagiere, 46.338 Fluggäste wurden davon allein am Flughafen Frankfurt/Main gezählt. Diese Anzahl von Menschen würde noch nicht einmal das Fußballstadion des BVB in Dortmund füllen. Ein Einbruch der Passagierzahlen gegenüber dem Vorjahr in Höhe von 98,6 Prozent. Schon in den beiden Vorwochen gab es ein Minus in Höhe von 95,4 bzw. 97,9 Prozent.

„Der Passagierverkehr ist faktisch zum Erliegen gekommen“, sagt ADV-Chef Ralph Beisel auf EXPRESS-Anfrage. Die wenigen noch abgefertigten Flüge würden nur noch „das unverzichtbare Minimum an Konnektivität“ gewährleisten.

Die Folge: Immer mehr Flughäfen bekommen finanzielle Probleme. Experten gehen davon aus, dass der Flughafenbetrieb aus eigener Kraft nur noch bis Juni aufrecht erhalten werden kann. Spätestens dann würden Liquiditätshilfen benötigt.

Flughafen Köln-Bonn: Zuletzt nur 300 Passagiere pro Woche

Jüngst hatte der Airport Köln-Bonn Kurzarbeit angemeldet, da Passagiere und in der Folge Einnahmen ausbleiben. Pro Woche verliert „CGN“ fünf Millionen Euro an Umsatz. In der Woche vor Ostern (6.-12. April) wurden nur 300 Passagiere gezählt. Im gesamten März waren es 317.000 Fluggäste (-63 Prozent zum Vorjahresmonat).

Flughafen-Chef Johann Vanneste: „Wir rechnen am Jahresende mit tiefroten Zahlen.“ Von einer Schließung ist Köln-Bonn aber weit entfernt (Vanneste: „Nur über meine Leiche!“), da der Flughafen ein wichtiges Drehkreuz für Fracht ist und dadurch seinen Beitrag zur Grundversorgung der Bevölkerung leiste.

Corona-Krise: Auch Frachtverkehr leidet – aber nicht so stark

Doch während der Flughafen Köln-Bonn einen Anstieg im Frachtgeschäft verzeichnet, ist es insgesamt rückläufig. In den Kalenderwochen 12 bis 15 gab es im Vergleich zum Vorjahr einen Rückgang in Höhe von 13 bis 22 Prozent. In der Woche vom 6.-12. April wurden zuletzt 74.368,5 Tonnen Fracht umgeschlagen (Vorjahr 95.931,4).

Aufgrund der fehlenden Kapazitäten durch den Wegfall der Beiladefracht in den Passagiermaschinen liegt das Cargo-Aufkommen ein Fünftel unter dem Vorjahreswert. „Nur-Frachter-Maschinen können in Krisenzeiten nicht die Kapazität für die gesamte Cargo-Nachfrage bereitstellen“, erklärt ADV-Hauptgeschäftsführer Ralph Beisel.

Flughafen Düsseldorf: Passagierzahlen an Ostern um 98 Prozent eingebrochen

Auch am größten NRW-Airport sind die Zahlen dramatisch. Auf EXPRESS-Anfrage teilte der Düsseldorfer Flughafen mit, dass die Passagierzahlen in der ersten Osterferienwoche um 98 Prozent eingebrochen sind! So gab es hier nur noch knapp 10.000 Fluggäste.

Zum Vergleich: Im letzten Jahr waren es im gleichen Zeitraum noch 500.000 Passagiere. Besserung war dabei auch in der zweiten Ferienwoche nicht in Sicht. Am Mittwoch (15. April 2020) standen nur 25 Flüge auf dem Flugplan, zehn davon wurden annuliert.

Corona-Krise wird die Luftfahrtbranche komplett verändern

Schon jetzt ist klar: Die Situation in der Luftfahrtbranche ist dramatisch. Die Corona-Krise wird sie komplett verändern. Kleinere Airlines werden vom Markt verschwinden (oder sind es schon mit Germanwings), Flughäfen werden bleiben. Ohne dass Bundes- und Landesregierungen den Airports unter die Arme greifen, wird ein Betrieb aber wohl nicht mehr lange aufrecht erhalten werden können.