CDU gewinnt Wahl in Sachsen-AnhaltARD-Moderatorin kommt zu kurioser Einschätzung

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ARD-Moderatorin Wiebke Binder (40) zog bei der Analyse der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt am Sonntagabend (6. Juni 2021) ein seltsames Fazit. Das Archivfoto der Journalistin wurde 2019 in Sachsen aufgenommen.

Magdeburg – Die CDU ist bei der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt laut dem vorläufigen amtlichen Endergebnis mit 37,1 Prozent klar stärkste Kraft geworden.

  • Vorläufiges amtliches Endergebnis
  • Wahl in Sachsen-Anhalt: CDU stärkste Kraft
  • Ministerpräsident Reiner Haseloff plant Koalition

Wie die Landeswahlleitung in der Nacht zum Montag in Magdeburg mitteilte, erreichte die AfD auf dem zweiten Platz 20,8 Prozent. Es folgten die Linke mit 11,0 Prozent, die SPD mit 8,4 Prozent und die Grünen mit 5,9 Prozent, während die FDP mit 6,4 Prozent nach zehn Jahren wieder in den Landtag einzog.

ARD-Moderatorin Wiebke Binder zieht seltsames Fazit der Wahl

Vor dem Hintergrund dieser Zahlen wirkte eine Bewertung von ARD-Moderatorin Wiebke Binder (40) am Sonntagabend kurios. So hatte die Journalistin laut Bericht der „Bild” bei der Analyse der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt gesagt: „Die Grünen sind mit Wahlgewinner am heutigen Abend.“

Ihre Begründung: Die Partei hätte „ja ihr Ergebnis gegenüber 2016 noch einmal deutlich verbessern“ können. Dabei gewannen die Grünen gegenüber 2016 gerade einmal 0,7 Prozentpunkte dazu. Bei der diesjährigen Landtagswahl in Sachsen-Anhalt gingen sie als schwächste Partei hervor.

Mit diesem Ergebnis dürften Parteimitglieder nicht annähernd zufrieden sein, zumal ihre Partei schlechter abschnitt, als sämtliche Umfragen der vergangenen Monate vorausgesagt hatten.

Landtagswahl in Sachsen-Anhalt: CDU verbessert Ergebnis um gut sieben Prozentpunkte

Im Vergleich zur Wahl im Jahr 2016 verbesserte die CDU ihr Ergebnis damit um gut sieben Prozentpunkte, die AfD verlor dreieinhalb Punkte. Die Linke büßte gut fünf Prozentpunkte ein, die SPD verlor mehr als zwei Punkte. Die Grünen verbesserten sich, wie bereits dargelegt, leicht um 0,7 Prozentpunkte. Die Wahlbeteiligung lag bei 60,3 Prozent und damit nur wenig unter dem Wert von 61,1 Prozent vor fünf Jahren.

Im neuen Landtag hat die CDU künftig 40 Sitze. Die AfD erhält 23 Mandate, die Linkspartei zwölf Sitze. Die SPD bekommt neun Mandate, während die Grünen auf sechs und die FDP auf sieben Sitze kommen.

Fortsetzung der bisherigen Kenia-Koalition möglich

Damit kommt neben einer Fortsetzung der bisherigen Kenia-Koalition von CDU, SPD und Grünen auch ein Bündnis der CDU mit FDP und SPD oder FDP und Grünen in Betracht. Auch ein schwarz-rotes Bündnis hätte dem vorläufigen Endergebnis zufolge eine denkbar knappe parlamentarische Mehrheit von einer Stimme.

Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) kündigte an, er werde mit allen drei Parteien sprechen und Optionen für eine Zusammenarbeit ausloten. Eine Zusammenarbeit mit der AfD lehnte er ebenso strikt ab wie eine Kooperation mit der Linkspartei.

AfD-Spitzenkandidat Oliver Kirchner unterlag im Wahlkreis Magdeburg I CDU-Kandidaten

Landesweit gingen 40 von insgesamt 41 Direktmandaten an die CDU. Die AfD, die bei der Wahl 2016 noch 15 Direktmandate geholt hatte, sicherte sich lediglich eines im Wahlkreis Zeitz. AfD-Spitzenkandidat Oliver Kirchner unterlag im Wahlkreis Magdeburg I dem CDU-Kandidaten.

Haseloff selbst gewann das Direktmandat in seinem Wahlkreis Wittenberg mit großem Abstand. Mit 53,9 Prozent der Erststimmen landete der Ministerpräsident, der auch auf Platz eins der CDU-Landesliste stand, weit vor den Kandidaten von AfD, Linken, SPD und Grünen.Mit Spannung wird der Ausgang der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt nicht nur von seinen 2,19 Millionen Einwohnern am Sonntag, 6. Juni, erwartet. Es ist die letzte Landtagswahl vor der Bundestagswahl im September.

Sachen-Anhalt-Wahl: Auswirkungen für die Bundestagswahl?

Nach dem Erfolg der CDU bei der Wahl in Sachsen-Anhalt sieht CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt ein klares Signal für eine unionsgeführte Regierung nach der Bundestagswahl. „Die bürgerliche Mitte hat klar an Zustimmung gewonnen, das linke Lager deutlich verloren“, sagte der CSU-Politiker der „Augsburger Allgemeinen“. „Diese Wahl hat auch gezeigt: Es gibt in Deutschland keine Wechselstimmung hin zu einer Linkskoalition“, sagte der stellvertretende Unionsfraktionschef.

Stattdessen wünschten sich die Menschen „eine Politik der Mitte und Stabilität und eine Union, die die gesamte Breite des bürgerlichen Spektrums abbildet“. Dobrindt verwies zudem auf das schwache Ergebnis der Grünen bei der Landtagswahl: „Für die Grünen wachsen die Bäume auch nicht in den Himmel“, sagte der CSU-Landesgruppenchef. (dpa/afp)