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Aufregung um Deutsche BahnWollte die DB durch Tochteruntnehmen Gewinne abschöpfen?

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Unser Foto vom 10. Dezember 2018 zeigt einen ICE in München.

Berlin – Bahnt sich da ein bundesweiter Skandal an?

Dass die Deutsche Bahn nicht den besten Ruf in der Bundesrepublik genießt, ist kein Ammenmärchen. Verspätungen, Zugausfälle, veraltete Technik oder kaputte Schienen, die Liste negativer Assoziationen mit der Deutschen Bahn AG ist endlos.

Aber wenn der mit etwa 25 Milliarden Euro verschuldete Staatskonzern jahrelang wissend viel zu viel für Dienstleistungen zahlt, dann könnten auch die letzten Befürworter des Unternehmens hellhörig werden.

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Deutsche Bahn zahlte jahrelang zu viel an Tochterunternhemen

Die Deutsche Bahn zahlte offenbar  jahrelang viel zu hohe Preise für IT-Dienstleistungen an das Unternehmen Systel. Nach einer bis Ende 2019 geltenden Preisliste, die dem ARD-Magazin „Panorama“ vorliegt,  verlangte Systel das zwanzigfache der geläufigen Summe auf dem Markt.

Neben der Deutschen Bahn selbst, zahlten auch diverse Tochterunternehmen die marktunüblichen Preise.

Pikanter Fakt hierbei ist, dass auch Systel eine von rund 600 Tochterunternehmen der Deutschen Bahn AG ist.

Das berichtet der „NDR“ in einer Pressemitteilung.

So teuer ist Systel im Vergleich zur Konkurrenz

Ein von „Panoroma“ ausgewähltes Einzel-Angebot für digitale Infrastruktur kostet bei Systel 300 Euro im Monat. Ein vergleichbares Produkt bei der Konkurrenz liegt mit 14,49 Euro deutlich unter dem von Systel geforderten Preis.

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Felix Preuß, Geschäftsführer des Internet-Dienstleisters netcup, zeigte sich sichtlich irritiert: „Als ich das Angebot gesehen habe, war ich schon überrascht, dass einem Kunden so viel berechnet werden kann. Den Kunden hätte ich auch gerne.“

Finanzen von Systel werden nicht veröffentlicht oder kontrolliert

Weil die Finanzen der Tochter der Deutschen Bahn AG nicht veröffentlicht, oder vom Bundesrechnungshof kontrolliert werden müssen, befürchten Experten, dass sich einzelne Bahntöchter wie etwa die DB Netz künstlich ärmer rechnen könnten, um so an mehr Geld vom Staat zu gelangen.

Das juristische Konstrukt wäre für dieses Szenario durchaus gegeben, da die Deutsche Bahn die Bilanzen, laut Handelsgesetzbuch, nicht von allen Tochterunternehmen offenlegen muss.

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„Der Verdacht ist immer da, dass man solche Tochtergesellschaften auch nutzen kann, um Gewinne abzuschöpfen“, sagte der Wirtschaftsprofessor und Verkehrsexperte Christian Böttger.

Die Deutsche Bahn bestreitet jegliche Vorwürfe

Im Lager der Deutschen Bahn AG ist man sich keiner Schuld bewusst und weist alle Vorwürfe zurück:

„Das Preis-Leistungs-Verhältnis der DB Systel GmbH ist nachweislich marktüblich“, heißt es in einer Stellungsnahme.

Alle Leistungen, die man von der DB Systel GmbH in Anspruch nehme, würden seit Jahren durch unabhängige Beratungsunternehmen mit vergleichbaren Produkten von Wettbewerbern verglichen. Um welche Beratungsunternehmen es sich hierbei aber genau handelt, möchte der Konzern nicht mitteilen.

Ein Vergleichsbericht liegt ebenfalls nicht vor.

Zu dem Vorwurf der Geld-Verschiebung äußerte sich die Deutsche Bahn AG nicht.

Sie verweist darauf, dass die Praxis, nur Eckdaten von Systel auszuweisen und den DB Systel Bericht nicht gesondert zu veröffentlichen, nichts regelwidrig sei, da das „Den gesetzlichen Vorgaben entspricht“, so eine Sprecherin der Deutschen Bahn AG. (cw)