„Wahlkampf mit Gesundheit der Bürger“Lauterbach kritisiert Masken-Forderungen scharf

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Gesundheitsexperte Karl Lauterbach (SPD) nimmt Mitte April an der Sitzung des Bundestags teil. Der Gesundheisexperte hat sich gegen ein Ende der allgemeinen Maskenpflicht in Deutschland ausgesprochen.

von Martin Gätke (mg)

Berlin – Die Corona-Lage in Deutschland entspannt sich immer weiter, die Inzidenzen sinken, die Lust nach Lockerungen steigt: Einige Politiker haben bereits ein Ende der Maskenpflicht gefordert oder dazu aufgefordert, die Verhältnismäßigkeit zu prüfen. Das rief nun Karl Lauterbach (SPD) auf den Plan: Der Gesundheitsexperte kritisierte derlei Forderungen auf Twitter scharf.

  • Karl Lauterbach (SPD) kritisiert Forderung nach Ende der allgemeinen Maskenpflicht scharf
  • Er twitterte, wer dies fordere, betreibe „Wahlkampf mit der Gesundheit der Bürger“
  • FDP-Politiker Wolfgang Kubicki hatte sich für ein Ende der Maskenpflicht ausgesprochen

Lauterbach ist gegen die Abschaffung der Maskenpflicht

Die Corona-Inzidenz ist auch am Sonntag weiter gesunken. Das sorgt für Rufe nach Lockerungen – sogar bei der Maskenpflicht.

Die Sieben-Tage-Inzidenz ist auch am Sonntagmorgen (13. Juni) weiter gefallen und lag laut Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) bundesweit bei 17,3 (Vortag: 18,3; Vorwoche: 24,7). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 1489 Corona-Neuinfektionen. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert noch bei 2440 Ansteckungen gelegen.

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Angesichts der abflauenden Coronavirus-Pandemie fordert Bundesjustizministerin Christine Lambrecht die Länder auf, die weitere Fortdauer der Maskenpflicht zu überprüfen. Die Länder müssten klären, „ob und wo eine Maskenpflicht noch verhältnismäßig ist, wenn die Inzidenzzahlen niedrig sind und weiter sinken”, sagte die SPD-Politikerin der „Bild am Sonntag”. „Das gilt auch für die Schulen, denn Schülerinnen und Schüler sind von der Maskenpflicht besonders betroffen.”

Maskenpflicht abschaffen: Karl Lauterbach kritisiert Forderung von Kubicki scharf

Bundestags-Vizepräsident Wolfgang Kubicki (FDP) ging angesichts der Zahlen sogar noch weiter als Lambrecht und forderte ein komplettes Ende der Maskenpflicht. „Bei einer klaren Inzidenz unter 35 darf der Staat gar keine Grundrechte pauschal für alle Bürger einschränken. Die allgemeine Maskenpflicht müsste daher bei strenger Auslegung des Infektionsschutzgesetzes aufgehoben werden, erst recht draußen”, sagt Kubicki der „Bild am Sonntag”.

Eine Forderung, die SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach auf Twitter scharf kritisiert. „Ein kompletter Verzicht auf die Maskenpflicht kurz vor der Impfung von Millionen ist nur eines: Wahlkampf mit der Gesundheit der Bürger“, schrieb er am Sonntagmittag. Und teilte einen Artikel mit dem Interview des FDP-Politikers.

Natürlich könne die Maskenpflicht draußen fast überall aufgehoben werden, da es dort kein Superspreading des Coronavirus gebe. „Aber drinnen eben leider doch“, mahnte Lauterbach. (mg/dpa)