„Krass inkompetent“YouTuber Rezo übt scharfe Kritik an Minister

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Der YouTuber mit seinem Markenzeichen der blaugefärbten Haare: Rezo (27). Auf dem Bild ist Rezo bei der Veranstaltung „Tag der Bildung 2019.“

von Volker Reinert (rein)

Köln – Vor fast genau einem Jahr tauchte plötzlich der 27-jährige Rezo in sämtlichen Medien auf und nicht nur YouTube-afinen Menschen war der Kolumnist plötzlich ein Begriff.

Durch sein kritisches Video mit dem Namen „Zerstörung der CDU“, veröffentlicht im Mai 2019 im Vorfeld der Europawahl 2019, wurde der YouTuber mit den prägnanten blauen Haaren als Markenzeichen, schlagartig bundesweit bekannt.

Mit dem knapp 55-minütigen Video hat Rezo, unter anderem, die Klimapolitik der CDU scharf kritisiert. Seine Kritik fand so ein breites mediales Echo, dass sogar über die deutschen Grenzen hinaus über den deutschen YouTuber berichtet wurde.

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Nun geht er mit einem neuen Video mit politischer Botschaft viral und übt erneut scharfe Kritik an Politikern in Deutschland. Dieses Mal richtet er sich mit seinem Video an die 16 Kultusminister der Bundesländer.

Der Grund: Die geplanten Schulöffnungen trotz der Coronavirus-Pandemie, um so die bald anstehenden Abiturprüfungen schreiben zu lassen.

Rezo ist ein Sprachrohr für eine ganze Generation

Rezo richtet seinen Appell an die Politiker, die für ihn in Zeiten der Pandemie „krass inkompetent“ handeln. Für den 27-Jährigen ist es unvorstellbar, dass Schüler zum jetzigen Zeitpunkt wieder in die Schule gehen sollen.

Diese Tatsache stelle für viele Jugendliche eine enorme psychische Belastung, sowie ein gesundheitliches Risiko dar, teilte er in seinem 20-minütigen Video mit.

Viele Schüler – so gibt Rezo an – hätten ihn über die sozialen Netzwerke kontaktiert und von ihren Ängsten erzählt. So seien sie auf der einen Seite verängstigt, sich selbst mit dem Coronavirus zu infizieren, aber vor allem auch, ihre Mitmenschen anzustecken.

Und dazu gehören eben auch die Eltern, Großeltern, Tanten und Onkel der Jugendlichen.

Appell zur Aussetzung der Abitursprüfungen

So nutzt der YouTuber seine Reichweite als Sprachrohr für eine ganze Generation und plädiert für eine Aussetzung der Prüfungen und ein Abitur mit der Durchschnittsnote, die die Schüler vor dem Lockdown hatten.

So hatte Rezo schon mit NRW-Ministerpräsident Armin Laschet telefoniert und über die Thematik gesprochen. Laschet habe Rezo mitgeteilt, dass es sinnvoll sei, Abiturprüfungen nicht ausfallen zu lassen. So könne verhindert werden, dass eine Universität eines anderen Bundeslandes, Schüler aus NRW wegen nicht erfolgter Abschlussprüfungen ablehnen könne.

Für Rezo kein plausibles Argument. Rezo hatte im Anschluss an das Telefonat mit Laschet ein Gespräch mit einem Fachjuristen geführt, der die Bedenken Laschets als weitestgehend unbegründet eingestuft hat.

Hygienestandards nicht umsetzbar

Aber auch die desaströsen Hygienestandards in den Schulen kritisiert Rezo in seinem Video. Für den YouTuber machen die Kultusminister eine absolut mangelhafte Arbeit.

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Rezo in seinem Video: „Selbst wenn Seife da wäre, selbst wenn es genügend Waschbecken geben würde, dann gäbe es ja noch nicht für jede Klasse ein Waschbecken."

Kritik ja, Lösungsvorschlag nein, aber wer hat die gerade schon?

Das Rezo seine Reichweite für die jüngeren Generation nutzt, um auf politische Themen aufmerksam zu machen, ist ein toller Erfolg und gibt ihm den Status eines Vorbildes.

Und großes Plus für Rezo: Er hört den Problemen der Kinder und Jugendlichen zu und ganz wichtig: Er nimmt sie ernst.

Zum Schluss des Videos richtet er einen Appell an die Kinder und Jugendlichen: „Es tut mir wahnsinnig leid, dass ihr jetzt diese krasse Scheiße durchmachen müsst, weil irgendwelche Entscheidungsträger krass inkompetent in ihrem Job sind.“ (volk)