„In die Luft jagen“US-Polizei mit furchtbarer Warnung für nächste Biden-Rede

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Joe Biden, Präsident der USA, und First Lady Jill Biden erweisen dem verstorbenen Kapitolpolizisten Brian Sicknick, dessen Urne in der Rotunde des Kapitols steht, Anfang Februar die letzte Ehre. Sicknick verstarb während des gewaltsamen Sturms auf das Kapitol durch Anhänger des ehemaligen US-Präsidenten Trump am 6. Januar 2021. Die Kapitol-Polizei warnt vor einem Anschlag bei Bidens nächster Rede.

von Martin Gätke (mg)

Washington – Die Anhänger von Donald Trump, die Anfang des Jahres ihren Sturm auf das US-Kapitol gestartet hatten, haben angekündigt, das Gebäude in die Luft zu sprengen und Mitglieder des Kongresses zu töten, sagte die amtierende Chefin der Kapitol-Polizei am Donnerstag (26. Februar).

  • Polizeichefin warnt: Trump-Anhänger wollen Kapitol in die Luft jagen
  • Als Zeitpunkt für das Vorhaben sei die anstehende Rede von Joe Biden genannt worden
  • Die Anhänger wollen, so die Polizeichefin, so viele Mitglieder wie möglich töten

Drohungen deuteten darauf hin, dass Extremisten das Gebäude während einer Ansprache von Präsident Joe Biden angreifen könnten, erklärte die Polizeichefin der Kapitol-Polizei, Yogananda Pittman, laut Nachrichtenagentur Reuters. Sie setze sich weiterhin für eine hohe Sicherheitsstufe rund um das Gebäude ein.

„Mitglieder von Milizgruppen, die am 6. Januar anwesend waren, haben ihre Wünsche geäußert: Ich möchte das Kapitol in die Luft sprengen und so viele Mitglieder wie möglich töten“, erklärte Pittman gegenüber Mitgliedern des Kongressausschusses.

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Donald Trump: Anhänger wollen Kapitol in die Luft jagen

„Wir halten es deshalb für ratsam, dass die Capitol Police ihre gesteigerte Sicherheitslage beibehält, bis wir Schwachstellen beseitigen können“, sagte sie.

Als Zeitpunkt für das Vorhaben sei die anstehende Rede von Trumps Nachfolger Joe Biden vor beiden Kongresskammern genannt worden. Normalerweise findet die Rede am Anfang des Jahres statt.

Nach dem Angriff auf das Kapitol am 6. Januar wurden in Washington beispiellose Sicherheitsmaßnahmen verhängt, darunter Zäune mit Stacheldraht und Kontrollpunkte, die von der Nationalgarde besetzt waren. Etwa 5.000 Soldaten werden voraussichtlich bis Mitte März in Washington bleiben.

Sturm auf das Kapitol: Etwa 800 Trump-Anhänger waren beteiligt

Nach Schätzungen der Kapitol-Polizei hatten sich etwa 800 Anhänger von Donald Trump Zutritt zu dem Gebäude verschafft. Weit mehr als 10.000 Menschen seien auf dem Gelände des Kapitols gewesen, so Pittman. Anhänger des abgewählten – und inzwischen aus dem Amt geschiedenen – US-Präsidenten Donald Trump hatten nach einer Kundgebung des Republikaners unweit des Weißen Hauses gewaltsam das Kapitol gestürmt, wo die Kongressabgeordneten zusammengekommen waren.

Sicherheitskräfte des Parlaments konnten den Angriff nicht stoppen. Mindestens fünf Menschen kamen bei den Krawallen ums Leben, darunter ein Polizist.

Sturm auf das Kapitol: Auch gegen 35 Polizeibeamte wird ermittelt

Bisher wurden mehr als 200 Personen angeklagt, darunter einige, die Verbindungen zu rechtsextremen Randgruppen wie den „Oath Keepers“ und „Proud Boys“ haben. Auch gegen 35 Polizeibeamte werde ermittelt, wie Pittman erklärte. Sechs Polizisten seien zudem vom Dienst suspendiert worden. (mg/dpa)