London – Orchideen sind nicht nur eine weltweit verbreitete Pflanzenfamilie. Sie gelten in ihrer Blüte auch als besonders schön und prächtig. 

Doch auch unter den Orchideen gibt es besonders hässliche Exemplare: Das Team der „Royal Botanic Gardens” im Stadtteil Kew im Südwesten Londons hat nun die „hässlichste Orchidee der Welt” auf Madagaskar gefunden und identifiziert.  

Wissenschaftler entdecken „hässlichste Orchidee der Welt”

Die rund 11 Millimeter großen Blüten der Orchideen-Art sind „klein, braun und ziemlich hässlich”, wie die Wissenschaftler in ihrer Meldung beschreiben. Das Forscher-Team hat die Pflanzenart auf den Namen Gastrodia agnicellus getauft. 

„Die Orchidee ist auf Pilze als Nahrung angewiesen. Sie hat keine Blätter oder andere fotosynthetische Zellen”, schreiben die Wissenschaftler weiter. 

Laut dem Team der Botanischen Gärten ist die gerade neu entdeckte Orchideenart durchaus bedroht. Es gebe allerdings eine kleine, geschützte Population innerhalb eines Nationalparks. Fürs Erste sei der Schutz der Pflanzenart damit also sichergestellt.

Forscher finden 156 neue Pflanzenarten binnen eines Jahres

Insgesamt haben die Wissenschaftler der Botanischen Gärten in Kew innerhalb des vergangenen Jahres 156 neue Pflanzen- und Pilzarten entdeckt und benannt.

Darunter eine spektakuläre rote Blume mit dem Namen Hibiscus harayea, eine wunderschöne pinke Pflanze mit dem Namen Ipomea noemana und ein Kraut namens Marsdenia chirindensis, das laut Forschern das Potenzial hat, einen großen Beitrag zur Medizin zu leisten.

Einige der entdeckten Pflanzenarten haben laut dem Team aus Wissenschaftlern „das Potenzial, in der Zukunft zur Nahrung oder zur Entwicklung von Medizin genutzt zu werden”.

Die Wissenschaftler möchten den Ernst der Lage aber nicht verharmlosen: Zwei von fünf Pflanzen seien vom Artentod bedroht. „Es ist ein Rennen gegen die Zeit, Pflanzen zu finden, zu identifizieren, zu benennen und zu erhalten, bevor sie verschwinden.” (ta)