WHO stellt klarCovid-19: Schwerer Krankheitsverlauf auch bei jungen Menschen

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Ein junger Mann geht mit Mundschutz durch die Stadt. Das Coronavirus kann auch bei jungen Menschen zu einem schweren Krankheitsverlauf führen.

von Susanne Scholz (susa)

Kopenhagen – Covid-19 betrifft nur ältere Menschen? Mit diesem Irrglauben räumt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) auf. Experten bekräftigen noch einmal, dass sich auch Kinder mit dem Coronavirus infizieren und schwer an der von ihm ausgelösten Lungenkrankheit Covid-19 erkranken können.

Alter bei Covid-19 nur ein Risikofaktor

„Die Annahme, dass Covid-19 nur ältere Menschen betrifft, ist faktisch falsch“, sagte der Regionaldirektor Europa der WHO, Hans Kluge, am Donnerstag in Kopenhagen.

Alter sei bei einer Corona-Infektion nicht das einzige Risiko, das zu einem schweren Krankheitsverlauf führen könne, betonte Kluge.

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Weltweit habe es mehrere Fälle von jungen Coronavirus-Infizierten gegeben, deren Erkrankung einen schweren Verlauf genommen hätten. Einige von ihnen seien sogar an den Folgen ihrer Infektion gestorben. Kluge betonte, dass das Risiko eines schweren Infektionsverlaufs bei „Menschen, die gesund altern“ geringer sei. „Es gibt Berichte über Menschen von mehr als hundert Jahren, die wegen Covid-19 ins Krankenhaus gebracht wurden und seither komplett genesen sind“, sagte er.

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In den 53 Ländern, die in den Zuständigkeitsbereich der Regionalabteilung Europa der WHO fallen, wurden nach Angaben der Organisation knapp 465.000 bestätigte Coronavirus-Infektionsfälle nachgewiesen. Mehr als 30.000 Menschen starben demnach in der Region.

Tod durch Coronavirus: Rund 80 Prozent hatten Vorerkrankungen

Etwa 80 Prozent der Verstorbenen litten nach WHO-Angaben unter Vorerkrankungen, vor allem an Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes. Kluge betonte, dass es „für jede Altersgruppe“ äußerst wichtig sei, zum Schutz vor einer Coronavirus-Infektion die Hygiene-Richtlinien einzuhalten. Dies sei nicht nur ein „Akt der Solidarität gegenüber anderen, besonders mit jenen, die wahrscheinlich am schwersten betroffen wären“. „Es ist auch lebenswichtig für Ihre eigene Gesundheit und Sicherheit“, unterstrich der Mediziner. (AFP)