Was soll das denn?Katholische Jugend schreibt Gott jetzt anders

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Die Katholische Studierende Jugend (KSJ) schreibt Gott jetzt anders: „Gott*” soll es ab sofort mit einem Genderstern geben. (Symbolbild)

Köln – Für die Katholische Studierende Jugend (KSJ) ist Gott nicht mehr gleich „Gott” – zumindest geschrieben werden soll Gott nun anders.

Mit ihrer neuen Kampagne wolle man sich nämlich für ein neues Gottesbild stark machen, erklärte die KSJ laut „katholisch.de”.

Deshalb schreibt der Verband „Gott*” ab sofort mit einem Genderstern.

Es gehe darum, wegzukommen von dem alten Bild „von dem strafenden, alten, weißen Mann mit Bart hin zu einer Gottes*vielfalt.”

„Dies verlangt, Gott* vorurteilsfrei wahrzunehmen, schließlich ist Gott* keinem Geschlecht oder anderen menschlichen Kategorien zuzuordnen.” Mit dem Genderstern wolle man daher Gott aus der geschlechtlichen Ebene herausheben, so der Verband.

Ein Gendersternchen bei Gott*? Große Diskussion bei Sprachexperten um Schreibvariante

Um das Gottesbild zu entstauben und eine Diskussion anzustoßen, würden deswegen Postkarten und Sticker verschickt sowie entsprechende Posts in den sozialen Netzwerken erstellt.

Ein Gendersternchen bei Gott? Oder überhaupt in der deutschen Sprache? Dies sorgte zuletzt für große Diskussion bei Experten. Ob Polizist*innen, Rentner*innen, Kolleg*innnen oder auch Gott*: Das Gendersternchen wird immer mehr zum Alltag – und steht nun als Begriff auch im Duden.

Nach Auffassung der Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) ist es jedoch weder konform mit den Regeln der deutschen Grammatik noch mit denen der Rechtschreibung.

Gesellschaft für deutsche Sprache: Gendersternchen nicht geeignet für diskriminierungsfreie Sprache

Die GfdS befürwortet zwar grundsätzlich eine diskriminierungsfreie Sprache. „Das sogenannte Gendersternchen stellt aber aus sprachlicher Sicht kein geeignetes Mittel dar, um dieses Anliegen umzusetzen”, teilte sie am Donnerstag in Wiesbaden mit.

Es könnten grammatisch falsche Formen entstehen wie Ärzt*in, Bauer*in oder Kolleg*in. Zudem werde auf dem Weg zur diskriminierungsfreien Sprache sehr uneinheitlich vorgegangen. Dies führe zu einer uneinheitlichen Rechtschreibung, so die Sprachexperten.

Und: „Wie Personenbezeichnungen mit einem Gendersternchen ausgesprochen werden sollen – beispielsweise mit einer kurzen Sprechpause, unter Auslassung des Sternchens als feminine Form oder als Paarform – ist unklar. Für die Sprechenden und für die Zuhörerinnen und Zuhörer entstehen so Unsicherheiten.”

Sprachexperten raten ausdrücklich vom Sternchen ab

Fazit: „Die GfdS rät daher ausdrücklich davon ab, das Gendersternchen und ähnlich problematische Formen zu verwenden.”

Eine Alternative habe die GfdS nicht, die Lösung des Problems, nach der weiter gesucht werde, könnte auf mehrere Varianten zielen. Eine könnte das Partizip sein (Lesende, Mitarbeitende).

Das allerdings dürfte bei Gott schwierig werden. Ob sich das von der KSJ ins Leben gerufene „Gott*” etablieren wird, bleibt abzuwarten. (mg/dpa)