Warnung vor Schock-FotosTumor zerfrisst Tims halbes Gesicht – er lächelt immer noch

Tim McGrath

Tim McGrath bevor der Tumor sein halbes Gesicht zerfressen hat.

von Martin Gätke (mg)

New York – Diese Geschichte geht ans Herz. Und gibt gleichzeitig sicherlich vielen anderen Menschen mit einem ähnlichen Schicksal neuen Lebensmut.

Tim McGrath (38) war ein verdammt gut aussehender junger Mann. Strahlend weiße Zähne, lockiges Haar, durchtrainierter Körper. Doch eine schwere Krebserkrankung ändert mit einem Schlag alles. Ein riesiger Tumor zerfraß sein halbes Gesicht. 

2014 kam die erschreckende Diagnose: synoviales Sarkom, eine äußerst seltene Form von Weichgewebskrebs. Er ließ einen riesigen Tumor auf seinem Kiefer wachsen – so groß wie eine Grapefruit. Tims gesamte linke Gesichtshälfte war schnell völlig entstellt.  Zum einen wollte Tim zu diesem Zeitpunkt keinen chirurgischen Eingriff und suchte nach Alternativen. 

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Doch der Krebs ist sehr resistent, auch gegen eine Chemotherapie. Ende 2015 hatte er sich mittlerweile verdoppelt.

Vorsicht: Einige Bilder weiter unten könnten verstörend auf Sie wirken.

„Sie mussten einen Luftröhrenschnitt machen, damit ich weiter atmen konnte”, erklärt Tim in der „New York Post”. „Ich musste künstlich ernährt werden, weil der Tumor auch in meinem Mund weiter gewachsen war.” 

Tim McGrath postete regelmäßig Bilder von sich und seiner Krankheit auf Facebook.

Freunde, Verwandte, die ganze Facebook-Community nahmen so teil an Tims Schicksal und sprachen ihm Mut zu. 

Das Krebsgeschwür wurde immer größer und die Ärzte begannen mit schweren Maßnahmen: Zunächst bestrahlten sie Tim stark, sodass der Tumor abstarb. Danach wurden Gewebeteile entfernt, um Tims Gesicht zu rekonstruieren. 30 Stunden hat die Operation gedauert.

„Vor dem Eingriff sagten mir die Ärzte, dass ich im schlimmsten Fall mein linkes Ohr und mein Auge verlieren würde. Ich wollte es einfach nicht glauben”, so Tim. 

Es war eine Mammut-Operation. Und der Schock saß tief bei dem Amerikaner, als er sein Gesicht anschließend das erste Mal im Spiegel sah. 

Der schwierigste Teil aber folgte danach: In weiteren Operationen entfernten die Ärzte Rückenmuskeln, eine Rippe und ein Teil des Schulterblatts. Sie wollten Tims Gesicht wiederherstellen.

Doch sein Körper stieß am Anfang die transplantierten Teile ab, sie wuchsen nicht wie geplant an. Immer wieder hat Tim mit schweren Infektionen zu kämpfen. „Es gab unzählige Momente, in denen ich einfach aufgeben wollte. Es war schwierig, die Kraft zu finden, immer weiter zu machen.”

Doch ein besonderer Arzt gab Tim neue Hoffnung. Nachdem er sich dazu entschied, in die Hände von Top-Chirurg Dr. Kongkrit Chaiyaste zu begeben, änderte sich alles. Der Doktor setzte die Behandlung erfolgreich fort.

Und nach über 20 schweren chirurgischen Eingriffen kann Tim endlich wieder lächeln. Seine Gesichtshälfte ist mittlerweile geschlossen, jetzt möchte der Arzt erst einmal, dass sich Tim erholt. „Damit die Schwellung zurückgeht”, so Tim. „Und, um ein wenig Spaß am Leben zu haben.”

In einem Jahr werden die Operationen im Gesicht fortgesetzt. Doch schon jetzt sieht Tim ein wenig glücklicher aus.

„Ich habe jetzt das Selbstbewusstsein, meine Geschichte mit anderen zu teilen. Ich hoffe, dass meine lange Reise anderen Menschen zu einem glücklichen Leben verhilft”. Auf seinen Arm hat er ein „T” in Form des Superman-Symbols tätowieren lassen. 

Da bleibt nur, dem jungen Mann viel Glück für die Zukunft zu wünschen.

(mg)