WarntagMega-Pannen ohne Ende: Ministerium erklärt Probealarm für „fehlgeschlagen“

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Die Notfall-Informations- und Nachrichten-App des Bundes, Nina ist am 06.10.2016 in Stuttgart (Baden-Württemberg) auf einem Smartphone zu sehen. Bei dem bundesweiten Warntag am 10. September kam es bei der App zu einer Panne.

von Paulina Meissner (mei)

Bonn – Das Bundesinnenministerium hat den landesweiten Probealarm vom Donnerstagvormittag als „fehlgeschlagen“ bezeichnet. Grund dafür sei ein technisches Problem.

„Die Vorgänge werden jetzt umfassend aufgearbeitet“, kündigte das Ministerium in Berlin an. Die gewonnenen Erkenntnisse sollten dann bei der weiteren Entwicklung des Warnsystems berücksichtigt werden.

Warntag: Probealarm bekamen viele Menschen gar nicht mit

Die angekündigte Gefahrenmeldung der Warn-Apps NINA und KATWARN war am Vormittag erst mit einer guten halben Stunde Verspätung auf den Smartphones angekommen. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) in Bonn erklärte diese Panne mit der zeitgleichen Auslösung einer Vielzahl von Warnmeldungen.

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Mancherorts bekam die Bevölkerung vom Probealarm zunächst gar nichts mit. In sozialen Netzwerken äußerten sich viele Nutzer verwundert darüber, dass Sirenen nicht heulten (siehe auch Video oben). Zudem gab es zahlreiche Nutzer, die klagten, dass auch die amtlichen Warn-Apps stumm blieben. 

Präsident Christoph Unger sagte, erste Analysen hätten ergeben, dass um 11 Uhr nicht nur wie geplant eine zentrale Warnung ausgelöst worden sei, sondern viele andere angeschlossene Leitstellen ebenfalls eigenständig Warnungen ausgelöst hätten. Das habe zu einer Systemüberlastung geführt.

Warntag soll jetzt jedes Jahr stattfinden

Erstmals seit der Wiedervereinigung war um 11 Uhr der bundesweite Probealarm ausgelöst worden. Der sogenannte Warntag, der künftig jedes Jahr am zweiten Donnerstag im September stattfinden soll, dient als Vorbereitung auf Gefahrenlagen wie Überschwemmungen, Chemieunfälle oder auch Terroranschläge. Eingebunden werden sollten alle vorhandenen Warnmittel wie beispielsweise Warn-Apps, Radio und Fernsehen, digitale Werbetafeln, Sirenen und Lautsprecherwagen. (dpa, so)