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Verstörende Aufnahmen13-Jähriger von Polizist erschossen, Bodycam filmt alles

Chicago

Nach dem Tod des 13-jährigen Adam Toledo kam es in Chicago zu Gemonstrationen gegen Polizeigewalt.

Chicago – Der Tod eines 13-jährigen Latino-Jungen hat in den USA erneut eine Diskussion über Polizei-Gewalt ausgelöst. Denn das Kind wurde von einem Polizisten in Chicago erschossen – alles gefilmt von der Bodycam.

  • Adam Toledo (13) von Polizist erschossen
  • Polizei veröffentlicht Aufnahmen der Bodycam
  • Bürgermeisterin von Chicago befürchtet neue Gewalt

Es sind heftige Aufnahmen. Die Polizei von Chicago veröffentlichte am Donnerstag (15. April, Ortszeit) Videoaufnahmen von dem Vorfall, die von der sogenannten Bodycam eines beteiligten Polizisten stammen.

Junge von Kugel in die Brust getroffen – war er bewaffnet?

Darauf ist zu sehen, wie Adam Toledo (13) in den frühen Morgenstunden des 29. März vor Polizisten davonrennt, stehen bleibt, die Hände hebt - und in diesem Moment von einer Kugel in der Brust getroffen wird.

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Weitere Szenen zeigen, wie ein Polizist mit einer Herzdruck-Massage um das Leben des Jungen kämpft – am Ende vergeblich.

Warnung: Das hier im Artikel eingeblendete Video enthält Szenen von Gewalt und kann verstörend auf den Zuschauer wirken. Sie können selbst entscheiden, ob und wie lange sie zusehen können oder wollen und das Video nicht anklicken.

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft trug der 13-Jährige eine Waffe – in den Videoaufnahmen ist allerdings keine zu sehen. Chicagos Bürgermeisterin Lori Lightfoot nannte die Aufnahmen „verstörend“ und rief die Bevölkerung zur Ruhe auf.

Chicago_Lori

Lori Lightfoot, Bürgermeisterin von Chicago, hat die Bürger nach dem Tod eines 13-Jährigen zur Ruhe aufgerufen. 

Lightfoot appellierte an die Bürger, das Ergebnis der Untersuchung des Vorfalls abzuwarten. „Wir leben in einer Stadt, die durch eine lange Geschichte von Polizeigewalt und -fehlverhalten traumatisiert ist“, sagte Lightfoot.

Rassistisch motivierte Gewalt von Polizisten

In den USA kommt es immer wieder zu offensichtlich rassistisch motivierter Gewalt von Polizisten. Derzeit läuft in Minneapolis der Prozess gegen den früheren US-Polizisten Derek Chauvin wegen des gewaltsamen Todes des Afroamerikaners George Floyd. Der weiße Polizist hatte dem wegen Falschgeldvorwürfen festgenommenen Schwarzen neuneinhalb Minuten lang das Knie in den Nacken gedrückt, obwohl Floyd wiederholt klagte, er bekommen keine Luft mehr.

Der Anwalt von Floyds Familie nannte die Aufnahmen des tödlichen Schusses auf Adam Toledo „schrecklich und traumatisierend“. Sie zeigten einmal mehr, dass die Polizei in den USA grundsätzlich reformiert werden müsse, schrieb Ben Crump auf Twitter. (afp/dpa)