Urteil im Floyd-ProzessEx-Polizist in mehreren Anklagepunkten schuldig gesprochen

Floyd-Prozess Angeklagter

Der ehemalige Polizist und Angeklagte im Floyd-Prozess, Derek Chauvin (r.), mit seinem Anwalt im Gerichtssaal, aufgenommen am 15. April 2021.

Minneapolis – Im Prozess um den gewaltsamen Tod des Afroamerikaners George Floyd ist der weiße Ex-Polizist Derek Chauvin in allen Anklagepunkten schuldig gesprochen worden.

  • Prozess um Tod von George Floyd geht zu Ende
  • Ex-Polizist schuldig gesprochen
  • Strafmaß steht noch aus
Floyd-Prozess Angeklagter

Der ehemalige Polizist und Angeklagte im Floyd-Prozess, Derek Chauvin (r.), mit seinem Anwalt im Gerichtssaal, aufgenommen am 15. April 2021.

Die Geschworenen verurteilten den 45-Jährigen am Dienstag wegen Mordes zweiten Grades, Mordes dritten Grades und Totschlags zweiten Grades, wie Richter Peter Cahill in Minneapolis sagte.

Damit droht Chauvin eine lange Haftstrafe. Das genaue Strafmaß soll erst in acht Wochen vom Richter festgelegt werden. Chauvins Verteidigung könnte noch Berufung gegen das Urteil einlegen.

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Der schwerwiegendste Anklagepunkt gegen Chauvin lautete Mord zweiten Grades ohne Vorsatz. Darauf stehen in Minnesota bis zu 40 Jahre Haft. Zudem wurde Chauvin auch Mord dritten Grades vorgeworfen, was mit bis zu 25 Jahren Haft geahndet werden kann.

Auch musste er sich wegen Totschlags zweiten Grades verantworten, worauf zehn Jahre Haft stehen. Chauvin hatte auf nicht schuldig plädiert.

Proteste Floyd

Menschen protestieren am 19. April 2021 in Minneapolis am Rande des Prozesses zum Mord an George Floyd.

Der 46 Jahre alte Floyd war am 25. Mai vergangenen Jahres in Minneapolis bei einer Festnahme ums Leben gekommen. Videos dokumentierten, wie Polizisten den unbewaffneten Mann zu Boden drückten. Chauvin presste dabei sein Knie gut neun Minuten lang auf Floyds Hals, während dieser flehte, ihn atmen zu lassen.

Floyd verlor der Autopsie zufolge das Bewusstsein und starb wenig später. Die Beamten hatten ihn wegen des Verdachts festgenommen, mit einem falschen 20-Dollar-Schein bezahlt zu haben. (dpa, so)