Steilküste RügenUrlauberinnen aus NRW hilflos – Bewohner mit hartem Urteil

jasmund

Die beiden Frauen waren an der Steilküste in Jasmund unterwegs, doch der Weg wurde ihnen zu lang (hier ein Archivfoto von 2019).

Sassnitz – Eine Wanderung auf der Insel Rügen endete für zwei Urlauberinnen aus Nordrhein-Westfalen in einem Albtraum.

Es ist wohl eine der beliebtesten Ausflugsziele auf der Ostseeinsel: Die Kreidefelsen in Sassnitz. Auch zwei deutsche Urlauberinnen wollten die atemberaubende Sicht vor der Steilküste im Nationalpark Jasmund bei einem Spaziergang genießen.

Doch der 32-Jährigen und ihrer 30-jährigen Begleiterin wurde der Weg zu lang und sie suchten nach einer Abkürzung, so die Ermittlungen der Polizei.

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Frauen hängen in Steilküste auf Rügen fest – in 50 Metern Höhe

An einer etwa 50 Meter hohen Stelle wollten sie am Sonntag die steile Felswand emporsteigen, um nicht den ganzen Weg an der steinigen Küste entlang wandern zu müssen. Doch die Abkürzung führt ins Desaster.

Fast oben angekommen ging ihnen jedoch die Puste aus. Plötzlich wurde ihnen klar: Aus eigener Kraft kamen sie weder weiter hoch noch wieder runter.

Sie alarmierten die Rettungskräfte und versuchten sich mit letzter Kraft in der Steilküste festzuhalten.

Die Freiwillige Feuerwehr von Sassnitz, geübt in solchen Einsätzen, schickte sofort erfahrene Höhenretter raus.

Rügen: Freiwillige Feuerwehr mit Höhenrettern im Einsatz

Mit einem Seil konnten sie die beiden völlig entkräfteten Frauen aus ihrer Notlage in 50 Metern Höhe retten.

Regelmäßig bringen sich Urlauber an der bekannten Steilküste auf Rügen selber in Gefahr. Bereits in über 10 Einsätzen musste die Höhenrettung auf Rügen anrücken, allein in diesem Jahr.

Erst im vergangenen Monat August hatte sich ein 19-Jähriger in eine ähnlich missliche Lage gebracht. In über 60 Metern hing der Urlauber in Rügen an einem Ast.

Bewohner nach Rettungseinsatz auf Rügen wütend 

Auf Facebook sorgte der Einsatz auch für viele wütende Kommentare. Bewohner der Insel beschweren sich über das Verhalten vieler Urlauber, die bei ihren Ausflügen zu der Steilküste die ausgeschilderten Wege verlassen – oft mutwillig.

Auch in diesem Fall offenbar. „Es war kein Wanderweg. Dieser wurde verlassen um den offiziellen Weg abzukürzen, leider“, antwortet die Freiwillige Feuerwehr Sassnitz auf die Frage eines Users.

Die Kosten für den Einsatz sollten den Frauen jetzt in Rechnung gestellt werden, fordern viele unter dem Post.

Ob das wirklich geschehen wird, ist noch unklar. Undenkbar ist das aber keineswegs. Schließlich weisen etliche Warnschilder an der Steilküste darauf hin, dass man die Wege nicht verlassen soll. (jv)