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Hambacher ForstToter Journalist ist Steffen M. (†27) aus Leverkusen

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Blogger Steffen M. kam im Hambacher Forst ums Leben.

Kerpen – Todes-Drama im Hambacher Forst!

Seit Tagen stehen sich Hunderte Besetzer und Polizisten bei der Räumung im Hambacher Forst zwischen Köln und Aachen gegenüber. Dort kam es zu einem schweren Unglück. Ein Blogger stürzte aus rund 20 Metern Höhe von einer Hängebrücke und starb.

Nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ handelt es sich beim Verstorbenen um Journalist und Blogger Steffen M. (†27) aus Leverkusen.

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Retter konnten nichts mehr für den jungen Mann tun

M. wurde nach dem Sturz noch von einem Notarzt versorgt und anschließend in einem Rettungshubschrauber zur weiteren medizinischen Versorgung ausgeflogen. Dann wenig später die traurige Nachricht: Jede Hilfe kam zu spät. Er erlag seinen schweren Verletzungen.

Polizeisprecher Paul Kemen sprach von einem „tragischen Unglücksfall“.

Am Abend versammelten sich rund 200 Menschen in Köln am Chlodwigplatz zu einer spontanen Gedenkfeier für den Verunglückten, wie der „Kölner Stadt-Anzeiger“ berichtet.

M. habe seit längerem das Leben der Aktivisten in den Baumhäusern dokumentiert.

„Ich möchte – ich muss – betonen, dass dieser Unglücksfall in keinem Zusammenhang steht mit polizeilichen Arbeiten hinsichtlich der Räumung der Baumhäuser.“ Es habe zum Unglückszeitpunkt keine Polizeimaßnahmen in der Nähe der Unglücksstelle und am Baumhaus gegeben.

Räumung im Hambacher Forst „bis auf Weiteres“ gestoppt

Der Journalist habe gerade seine volle Speicherkarte eintauschen wollen, als er abstürzte. Als Reaktion auf das Todesdrama hat die Landesregierung die Räumung im Braunkohlerevier Hambacher Forst „bis auf weiteres“ ausgesetzt. „Wir können jetzt nicht einfach so weitermachen, ich kann das zumindest nicht. Wir können nicht einfach zur Tagesordnung übergehen“, sagte ein sichtlich erschütterte Innenminister Herbert Reul (CDU).

Den Stopp hatte zuvor bereits das Aktionsbündnis „Hambi bleibt“ gefordert. „Es dürfen keine weiteren Menschenleben gefährdet werden.“ Ferner sprach es davon, dass das SEK gerade dabei gewesen sei, einen Aktivisten in der Nähe der Hängebrücke festzunehmen.

Reul bat zudem darum, „dass wir jetzt alle mal versuchen, uns aus dem Gelände fernzuhalten, Ruhe zu halten, und dass wir dann weitersehen, wie es weitergehen wird. Aber eigentlich müsste so ein Ereignis ja alle nachdenklich machen.“

RWE „zutiefst erschüttert“ über Todessturz im Hambacher Forst

Die Grünen in NRW wollen wissen, inwiefern der Todessturz möglicherweise mit einem laufenden Polizeieinsatz in Zusammenhang steht. Der Todesfall im Hambacher Wald mache sie „zutiefst betroffen“, sagte Mona Neubaur, Chefin der NRW-Grünen, dem „Kölner Stadt-Anzeiger“.

RWE teilte mit: „Wir sind zutiefst erschüttert und bedauern den tragischen Unfall im Hambacher Forst sehr. Wir sind in Gedanken bei den Angehörigen des Verstorbenen.“

Arbeitsbühnen-Verleiher zieht Geräte ab

Derweil kündigte der Arbeitsbühnen-Verleiher Gerken an, seine Geräte aus dem Hambacher Forst abzuziehen. Das Unternehmen sei von dem betreffenden Kunden, bei dem es sich nicht um die Polizei handele, zuvor nicht über den Einsatzzweck informiert worden.

„Da auch wir mit der Vorgehensweise im Hambacher Forst absolut nicht einverstanden waren und sind und wir auch den Einsatz unserer Bühnen dort nicht weiter rechtfertigen können, haben wir heute beschlossen, dass wir unsere Geräte dort stilllegen“, schrieb die Geschäftsleitung auf der Firmenhomepage.

Technik mit der Firmenaufschrift „Gerken vermietet Arbeitsbühnen“ war auf Fotos zu sehen, die die Räumung von Baumhäusern durch die Polizei zeigen.

Heftige Reaktionen auf Twitter

Auf Twitter löste der Unfall teils heftige Reaktionen aus. Gegner des Kohleabbaus forderten, die Räumung dauerhaft zustoppen. Andere Nutzer fragten, was der Journalist bei den Aktivisten in den Bäumen zu suchen gehabt habe. Seit einer Woche sind die Behörden mit einem massiven Polizeiaufgebot dabei, die Baumhäuser der Umweltaktivisten zu räumen und abzubauen. 

(red)