+++ EILMELDUNG +++ Nächster Autobahn-Unfall Reisebus mit Schulklasse verunglückt auf A44 in NRW – mehr als 20 Verletzte

+++ EILMELDUNG +++ Nächster Autobahn-Unfall Reisebus mit Schulklasse verunglückt auf A44 in NRW – mehr als 20 Verletzte

Prägende Begriffe der letzten 100 TageDas ABC der Corona-Krise

Neuer Inhalt

Das Coronavirus, hier in einer Mikroskopaufnahme, hat unser aller Alltag gehörig auf den Kopf gestellt.

Köln – In den vergangenen 100 Tagen mussten wir alle neue Begriffe lernen. Unser Alltag hat sich verändert, die Sprache auch. Und Dinge, die wir schon längst vergessen glaubten, erleben eine Renaissance – oder bekommen eine komplett neue Bedeutung.

Zeit für ein kleines Lexikon der Pandemie-Zeit...

A wie Autokino: Totgeglaubt erlebt es eine Renaissance – vom Heino-Konzert bis zum Gottesdienst. Drive-in gibt’s auch beim Bäcker oder Zirkus.

Alles zum Thema Corona

B wie Bergamo: Ort in Italien, der für den Schrecken der Coronavirus-Krise steht.

C wie Covidioten: Wort für Protestierende gegen Corona-Maßnahmen. Medienwissenschaftler Bernhard Pörksen sagt, seit der Flüchtlingskrise gebe es „eine ungesunde Überhitzung von Debatten“.

D wie Drogeriemärkte: Immer geöffnet, daher auch Anker und Zufluchtsort – perfekt fürs Hamstern von Klopapier und Desinfektionsmitteln. Galten zum Teil als neue In-Locations – mit Türstehern. Guter Ort zum Flirten.

E wie Erntehelferflüge: Spargel vergammelt auf den Feldern? Kann nicht sein, also wurden osteuropäische Erntehelfer mit Spezialflügen ins Land geholt. Bitter: Einige infizierten sich hier mit dem Virus.

F wie Flatten the curve: Die „Abflachung der Kurve“ ist eine Strategie für die öffentliche Gesundheit, um die Ausbreitung des Sars-CoV-2-Virus wenigstens zu verlangsamen.

G wie Geschwurbel: Verschwörungstheorie finden viele als Wort zu viel der Ehre für die wilden Thesen und Mutmaßungen, die sich gerne um Bill Gates drehen, der das Virus freigelassen haben soll.

H wie Homeoffice/ Homeschooling: Geschlossene Arbeitsstätten und Schulen führten zu stressigen Situationen daheim. Und dann funktioniert das WLAN nicht – der Horror!

I wie Ischgl: Der Skiort in Tirol entpuppte sich als Hotspot, das Virus verbreitete sich von Après-Ski-Partys (singen, knutschen, aus gleichen Gläsern trinken) aus über weite Teile Europas.

J wie Joggen: Gute Option, sich auszupowern. Aber: Manche preschten nah an Mitmenschen vorbei und keuchten. Die „taz“ nannte sie „die SUVs unter den Fußgängern.“

K wie Kernfamilie: Begriff, der in der Debatte bei den Kontaktbeschränkungen auftauchte. Meint: Wer als Familie in einem Haushalt lebt oder eh regelmäßig Kontakt hat.

L wie Lockdown und Lockerung: „Lockdown“ meint eine Ausgangssperre an Gebäuden oder in bestimmten Bereichen. In der Krise steht das Wort für die Einschränkung des öffentlichen Lebens. Das Wiederhochfahren ist die Lockerung.

M wie Maske und Mund-Nase-Schutz: Früher wurde verwundert auf Asiaten geschaut, die sie trugen; heute haben wir sie alle dabei. Sind längst modische Accessoires.

N wie Nudeln: Fast so schnell ausverkauft wie Klopapier, nur Dinkelnudeln wurden auch in der Not verschmäht.

O wie Online-Boom: Der Einzelhandel in Deutschland erlitt wegen geschlossener Geschäfte hohe Umsatzeinbußen. Bei Gigant Amazon brummte dagegen der Laden. Aber auch lokale Geschäfte probierten es Online – durchaus erfolgreich.

Ö wie Öffnungsdiskussionsorgien: Krasse Kanzlerin-Wortschöpfung vom 20. April während einer Konferenz des CDU-Präsidiums. Ihr gingen die riskanten Lockerungsforderungen auf den Keks.

P wie prominente Tote: Die Liste der prominenten Covid-19-Toten ist lang, zu ihnen zählen der Magier Roy Horn (von Siegfried und Roy), der „I Love Rock ’n’ Roll“-Songwriter Alan Merrill, Rapper Ty, Dramatiker Terrence McNally, Schauspieler wie Allen Garfield, Mark Blum und Tim Brooke-Taylor, Musiker Adam Schlesinger, Kameramann Allen Daviau („E.T.“) sowie Jörn Kubicki, Lebensgefährte von Berlins früherem Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit.

Q wie Queen: Von allen Führungsfiguren war Königin Elizabeth II. wohl die Beeindruckendste, als sie am 5. April zum Durchhalten aufrief.

R wie R-Wert: Reproduktionszahl, die angibt, wie viele Personen ein Infizierter im Mittel ansteckt.

S wie Social distancing/systemrelevant: „Körperlichen Abstand wahren“ klingt nicht so hip, soziale Distanz auf Englisch schon. Und seit 100 Tagen wissen wir auch, welche Berufe alle systemrelevant sind – und welche nicht.

T wie Toilettenpapier: Das weiße Gold musste häufig in Läden rationiert werden. Jetzt wieder überall erhältlich.

U wie Urlaub: Der Sommerurlaub 2020 wird anders. Die meisten bleiben im eigenen Land, vielen auf Balkonien.

V wie Visiere: Auch Face Shields genannt. Oft in der Gastronomie und bei Ärzten zu sehen. Jetzt auch ab und an beim Einkaufen.

W wie Wuhan: Millionenstadt in Zentralchina, mutmaßlich der Ursprungsort der Pandemie.

X wie XXX: Top-Level-Domain für erotische Inhalte – in Zeiten des Abstandsgebots weichen viele auf Pornos aus.

Y wie Yogamatte: Geschlossene Fitnessstudios und psychische Anspannung trieben viele auf die Matte.

Z wie Zoom: Jetzt populäre Video-App, die viele vom Arbeiten zu Hause kennen (inklusive Einblicken in Kollegenwohnungen). Geht auch mit Teams oder Skype. (dpa)