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In West VirginiaGegen Impfmüdigkeit – US-Gouverneur greift zu den Waffen

218506110 dpa

Mit einer Impf-Lotterie will die Regierung von West Virginia weitere Bewohner zu einer Impfung bringen. Verlost werden unter anderem Jagdgewehre und Lizenzen auf Lebenszeit. Auf dem undatierten Foto ist ein Mann zu sehen, der sein Jagdgewehr anlegt.

Columbus – Die US-Bürger sind (impf)träge. Die Impfkampagne gerät immer mehr ins Stocken. Mit aberwitzigen Aktionen sollen die Menschen nun gelockt werden. Ob Donuts, Pick-up-Wagen oder Lotterielose – von allem ist etwas dabei. Jetzt greift ein US-Gouverneur zu einer drastischen Maßnahme. Jim Justice setzt auf Waffen.

  • Impf-Kampagne in den USA stagniert
  • Ausreichend Impfstoff vorhanden
  • US-Bürger sollen mit krassen Methoden überredet werden

Nach einem starken Start stagniert nun besonders die Impfquote in West Virginia, bislang sind 41 Prozent der Bevölkerung voll geimpft. Damit liegt die Impfquote in dem Bundesstaat deutlich unter dem US-Durchschnitt von rund 50 Prozent.

Mit einer Impf-Lotterie will die Regierung von West Virginia nun weitere Bewohner zu einer Impfung bringen. Mitmachen können Einwohner von West Virginia, die mindestens eine Corona-Impfspritze erhalten haben, wie Gouverneur Jim Justice am Dienstag (2. Juni, Ortszeit) mitteilte. 

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Impfwillige bekommen Jagdgewehre und Lizenzen auf Lebenszeit

Ab dem 20. Juni werden dann jeden Mittwoch Preise ausgeschüttet, die Verlosung läuft bis zum 4. August. Verlost werden:

  • Zwei Pick-ups
  • Fünf Fischerei- und Jagdlizenzen auf Lebenszeit
  • Zehn Jagdgewehre
  • 25 Wochenendtrips in Nationalparks von West Virginia
  • Außerdem sind eine Million Dollar (818.000 Euro) im Pott
  • Teilnehmer im Alter von zwölf bis 25 Jahren erhalten zwei Vier-Jahres-Stipendien für eine staatliche Uni

Damit stockt West Virginia seine Impfanreize deutlich auf. In den vergangenen Monaten hatten die Behörden die bei den Corona-Impfungen besonders zurückhaltende Gruppe der 16- bis 35-Jährigen mit 100 Dollar Sparguthaben oder Geschenkgutscheinen gelockt.

Andere Bundesstaaten belohnen Geimpfte immerhin mit Eintrittskarten für Sportveranstaltungen, Freibier oder Gratis-Pizza. US-Präsident Joe Biden hat das Ziel ausgegeben, dass bis zum Unabhängigkeitstag der USA am 4. Juli 70 Prozent der Bevölkerung mindestens eine Corona-Impfspritze erhalten.

In Ohio: Impfung als Lotterielos – jede Woche eine Million im Jackpot

Millionengewinne in Impflotterien hatte als erster US-Bundesstaat Ohio eingeführt. Gouverneur Mike DeWine teilte am Mittwoch (12. Mai, Ortszeit) bei Twitter mit, dass unter allen Bürgern mit einer Corona-Impfung wöchentlich eine Million Dollar (rund 820.000 Euro) verlost werden. 

An der Lotterie, die insgesamt fünf Wochen dauern soll, können sich Menschen ab 18 Jahren beteiligen, die mindestens ihre erste Dosis eines Vakzins gegen das Coronavirus erhalten haben.

De_Wine

Gouverneur Mike DeWine geht einen ungewöhnlichen Weg, um die Menschen zum Impfen zu animieren. Fünf Wochen lang soll wöchentlich eine Million Dollar unter den Geimpften ausgelost werden. Auch Jugendliche profitieren. Wer unter 18 Jahren alt ist, kann ein begehrtes Hochschul-Stipendium gewinnen.

„Ich weiß, dass einige sagen werden: 'DeWine, du bist verrückt! Diese Millionen-Dollar-Idee von dir ist eine Geldverschwendung'“, schrieb der Gouverneur bei Twitter.

Die eigentliche Verschwendung an diesem Punkt der Pandemie, wo Impfstoffe für jeden zugänglich seien, sei jedoch der Verlust eines weiteren Menschenlebens durch eine Corona-Infektion.

Geimpfte unter 18 Jahren habe Chance auf Vier-Jahres-Stipendium an Uni

Ohio hat auch für Menschen unter 18 Jahren eine Lotterie ins Leben gerufen. Als Preis winkt ein Vier-Jahres-Stipendium für eine staatliche Universität. In den USA, wo eine Hochschulbildung unverhältnismäßig teuer ist, gilt dies als sehr attraktiver Preis. Die Arzneimittelbehörde FDA hatte am Montag die Zulassung des Vakzins von Biontech und Pfizer auch für Jugendliche zwischen zwölf und 15 Jahren freigegeben.

Derzeit immer weniger Impfungen in den USA

Die Zahl der täglich verabreichten Impfdosen in den USA ist derzeit rückläufig. Bislang haben knapp 60 Prozent der Erwachsenen mindestens eine Dosis erhalten. Viele, die noch nicht geimpft wurden, zögern jedoch weiterhin. Landesweit werben die Behörden deshalb mit verschiedenen Anreizen - in der Hoffnung, Unentschlossene mit Freibier, Donuts oder Eintrittskarten für Sportveranstaltungen zu einer Impfung zu bewegen. (afp, susa)