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Heftige Masken-DebatteÄrzte-Chef sagt einen Satz, der Markus Lanz fassungslos macht

Markus Lanz 2110

Markus Lanz diskutierte am Mittwoch heftig mit seinen Gästen über Corona.

von Sebastian Oldenborg (so)

Köln – Heftige Masken-Diskussion am Mittwochabend (21. Oktober 2020) bei Markus Lanz – ausgelöst durch den Chef der Bundesärztekammer, Dr. Klaus Reinhardt. Moderator Markus Lanz glaubte zwischenzeitlich, seinen Ohren nicht trauen zu können. Doch am Ende konnte man sich zumindest halbwegs einigen.

Von vorne: Zunächst haben Lanz und seine Gäste einen Blick auf die aktuell steigenden Corona-Infektionszahlen geworfen, dabei sich auch Charts zu Todesfällen und Intensivpatienten angeschaut.

Gäste bei Markus Lanz über aktuelle Corona-Lage in Deutschland

Reinhardt bestätigt, dass die Zahl der Intensivpatienten „langsam steigend“ sei. Er weist aber auch darauf hin, dass wir im Frühjahr eine deutlich höhere Zahl an Beatmeten und intensivpflichtig zu Behandelnden gehabt hätten – und das bei einer (zumindest nachgewiesen) niedrigeren Gesamtzahl an Infizierten.

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In der Diskussion stellt Lanz dann heraus, dass es damals auch nur wenige Tests im Vergleich zu den 1,2 Millionen pro Woche dieser Tage gegeben habe.

Reinhardt erklärt: „Die Verbreitung in der Bevölkerung nimmt definitiv zu. Die Zahl der Neuinfektionen sagt aber nichts aus darüber, wie viele Neuerkrankte sich darunter befinden.“

Das Fazit des Mediziners an dieser Stelle: „Man sollte aufmerksam sein, aber es gibt keinen Grund, panisch zu sein.“ Auch, weil sich die Zahl der Todesfälle aktuell nur geringfügig verändere.

Markus Lanz (ZDF): Thema Alltagsmaske sorgt für heftige Debatte

Das Thema Corona könnte damit beendet sein, doch jetzt nimmt die Diskussion erst richtig Fahrt auf.

Markus Lanz stellt mit Blick auf die Risikogruppe der älteren Menschen und den geeigneten Schutz-Maßnahmen klar: „Wir sind eine alte Gesellschaft, wir können doch überhaupt nicht ernsthaft separieren, das funktioniert doch gar nicht.“

Markus Lanz 2110 b

Der Chef der Bundesärztekammer, Dr. Klaus Reinhardt, am Mittwochabend bei Markus Lanz im ZDF.

Das sieht auch der Präsident der Bundesärztekammer so. Ältere Menschen müssten sich auf jeden Fall vorsichtiger verhalten. „Er kann sich nicht so benehmen, wie jemand der 30 ist“, so Reinhardt.

Und dann haut er einen Satz raus, der für ein hitziges Gespräch sorgt. „Ich bin davon nicht überzeugt“, sagt der Mediziner mit Blick auf die Alltagsmaske. Anders als bei FFP2-Masken würden Viren „dadurch nicht aufgehalten, das ist meine persönliche Auffassung“.

Wegen Corona-Masken: Markus Lanz diskutiert mit Chef der Bundesärztekammer

Dafür erntet er zunächst ungläubige Blicke von Lanz. Klaus Reinhardt, der später explizit erklärt, „keine Gallionsfigur der Maskengegner“ werden zu wollen und auch keiner sei, führt das nun weiter aus: „Ich glaube, dass man den Mund-Nasen-Schutz dort tragen kann, wo man den Abstand nicht wahren kann.“ Als Beispiele nennt er den ÖPNV oder Geschäfte. Auf Marktplätzen sei es dagegen Unsinn.

Reinhardt weiter: „Ich finde, dass wir darüber nachdenken dürfen in der Gesellschaft, ob die Vermummung ein Standard werden soll und muss.“

Markus Lanz ungläubig: „Geht’s da um Meinung?“

Nun hakt Unternehmer Frank Thelen (bekannt aus „Die Höhle der Löwen“) ein: „Ich finde es ganz toll, dass man überhaupt seine Meinung offen dazu sagt.“

Das ruft Lanz auf dem Schirm: „Geht’s da um Meinung?“

Autorin Gabriele Krone-Schmalz meint: „Darüber zu diskutieren, ohne dass man sich an die Gurgel geht, darum geht’s ja gerade.“

Doch damit ist Lanz nicht zufrieden: „Ich finde, das ist ein Punkt, über den man nicht mehr diskutieren sollte, weil das ist so ziemlich die einzige Waffe im Kampf gegen diese Krankheit“, sagt er zu den Alltagsmasken.

Mediziner Reinhardt stellt seine Position noch einmal klar: „Die Maske hat eine Wirkung, ja. Punkt. Ob sie in der Form, wie wir sie tragen, als Alltagsmaske, eine Wirkung hat – fraglich. Ob sie eine Wirkung hat, wenn sie halbfeucht und ne Woche nicht gewaschen wird…“

Weiter führt er aus: „Sie hat sicher Wirkung, wenn ich mir sehr nah kommen muss.“ Was aber nicht heiße, dass man sie bei genügend Abstand auch abnehmen könne.

Präsident der Bundesärztekammer: „Bin keine Gallionsfigur der Maskengegner“

Der Präsident der Bundesärztekammer sagt klipp und klar: „Ich möchte keine Gallionsfigur der Maskengegner werden, das bin ich auch nicht.“

Und über Kollegen, die Menschen, die einfach keine Maske tragen wollen, Atteste ausstellen, dass sie dies aus gesundheitlichen Gründen nicht dürfen, sagt er: „Davon distanziere ich mich.“

Lanz hakt vorsichtig ein: „Seien Sie mir nicht böse, aber so wie Sie es dargestellt haben, kann man Sie mindestens missverstehen.“

Umgang mit Corona in Deutschland: Philosoph bringt es auf den Punkt

Nun mischt sich auch Philosoph Richard David Precht in die Debatte ein: „Wir haben es hier aus wissenschaftlicher Perspektive offensichtlich mit einem Karneval an Meinungen zu tun, oder?“

Auch hier ist Moderator Lanz wieder geschockt: „Aber es geht doch hier nicht um Meinungen!“

Dann sagt Precht einen Satz, der die Situation perfekt beschreibt und sicher die beste Lösung im Umgang mit der Corona-Pandemie darstellt: „Es wäre das Beste, jeder steckt sich ne Maske in die Tasche und wenn er in eine Gedränge-Situation kommt, zieht er sie auf. Das geht aber nicht. Das geht deswegen nicht, weil nicht jeder verantwortlich damit umgeht.“

Und weiter: „Die Eigenverantwortlichkeit kann ich aus staatlicher Perspektive nicht zum Maßstab machen.“ Deswegen müsse jemand, der in einer verantwortlichen Rolle ist, „im Zweifelsfall überlegen, eher etwas strenger zu sein als zu lax“. Soweit die Erklärung für die teilweise als zu hart empfundenen Corona-Regeln.

Mediziner erklärt bei Lanz, was gegen Corona-Pandemie hilft

Markus Lanz spricht noch einmal Klaus Reinhardt an: „Sie sind der Chef der Ärztekammer, Sie sind Arzt – medizinisch kann es doch nicht ernsthaft eine Frage geben, ob Masken etwas bringen?“

Der Mediziner meint, dass man sich die Frage, wann und wo Masken eingesetzt werden, durchaus stellen darf und sollte. Man müsse die Maßnahmen immer reflektieren.

„Wenn wir langfristig mit dieser Situation umgehen wollen, ist das Erlernen von Verantwortung der Schlüssel dazu, dass uns das gelingt“, sagt auch der Chef der Bundesärztekammer und appelliert damit an die Vernunft der Bürger.

Karl Lauterbach kritisiert Reinhardts Äußerungen bei Markus Lanz zur Maskenpflicht scharf

Wie wir die Pandemie in den Griff kriegen? Das fasst er so zusammen: „Helfen tut Abstand, helfen tut Lüften, helfen tut Händewaschen und Helfen tut auch Maskentragen in einem bestimmten Setting.“

Für seine Äußerungen muss der Ärzte-Chef unterdessen Kritik einstecken. SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach nannte Reinhardts Äußerungen zur Maskenpflicht am Donnerstag einen „Rücktrittsgrund“. (so)