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Heftige BilderFotos aus Bolivien zeigen, was auf der Welt extrem schiefläuft

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Kilometerweit verschmutzt Plastikmüll den Uru-Uru-See und den Tagarete-Kanal.

von Alexandra Miebach (mie)

Oruro – Heftige Bilder aus Bolivien sorgen weltweit für Aufsehen. Der Uru-Uru-See und der Tagarete-Kanal in den Anden, einst ein Paradies, sind nicht mehr wiederzuerkennen. Die Gewässer versinken buchstäblich in Plastikmüll. 

  • Uru-Uru-See und Tagarete-Kanal versinken in Plastik 
  • Menschen werfen Müll ungeachtet ins Wasser 
  • Plastikmüll weltweites Problem

See verschwindet unter Plastikbergen 

Die Bilder vom Uru-Uru-See sind tragisch und in gewisser Weise beeindruckend zu gleich. Man kann nicht nicht hinschauen. Der See mit einer Fläche von rund 214 Quadratkilometern liegt nahe der Industriestadt Oruro und genau hier scheint das Problem zu liegen. 

Die Bewohner werfen ihren Müll ungeachtet ins Wasser. „Zu dem Plastik kommt noch die Belastung durch das saure Wasser aus dem Bergbau, das von der San-José-Mine kommt“, erklärt Limber Sanchez, Ökologe des regionalen Zentrums für Ökologie und Andenvölker (CEPA), der Nachrichtenagentur Associated Press (AP).

Zwischen 1990 und 1992 galt Oruro als das Zentrum für den Abbau von Zinn, Silber, Gold, Wolfram, Antimon, Schwefel, Borax und Kupfer in Bolivien. Bis heute belasten die Folgen des Abbaus das Wasser des Sees und des Tagarete-Kanal. In der San-José-Mine nahe Oruro wird zudem seit 2002 wieder gearbeitet, um Mineralien abzubauen.

Plastikmüll fließt durch Kanal direkt in den See

„Wir werden praktisch mit Plastik überschwemmt“, mahnt der Ökologe. Der Plastikmüll gelangt durch den Roso-Kanal in den See, wo es sich sammelt und dafür sorgt, dass Leben hier keine wirkliche Chance mehr hat.

„Man konnte angeln, man konnte alles machen“, berichtet Vicente Ramos, ein Anwohner des Sees, gegenüber AP. „Es gab Vögel hier und jetzt sterben die Vögel wegen der Verschmutzung und all den Dingen, die passieren.“

Plastik vs. Paradies: Krasse Gegensätze am Oruro-See

Kilometer weiter ist ein kleines Stück des Paradieses, welches der See einst darstellte, noch erhalten geblieben. Hier ist von den tragischen Zuständen die im Rest des Sees herrschen nichts zu sehen – fragt sie nur, wie lange noch?

Oruros Bürgermeister David Choqu möchte das ändern. Die Behörden wollen sich um die Säuberung des Sees bemühen, „damit wir ein anderes Bild zeigen können“.

Plastik-Müll: Weltweit ist Plastik ein großes Problem

Nicht nur der See in Bolivien leidet unter Plastikmüll. Jährlich werden weltweit 300 Millionen Tonnen Plastik produziert. Mehr als 10 Millionen Tonnen davon landen als Müll in den Meeren, berichtet der Naturschutzbund Deutschland (NABU). Das bedeutet, dass auf jeden Quadratkilometer Wasseroberfläche (insgesamt 361 Millionen Quadratkilometer) 18.000 Plastikteile kommen.

15 Prozent des Mülls schwimmt auf der Wasseroberfläche, weitere 15 Prozent werden an den Küsten angespült. Der „unsichtbare“ Teil ist weitaus größer: 70 Prozent sinken auf den Meeresboden.

Das Problem: Plastik zersetzt sich nur sehr langsam und wird im Meer fast nicht abgebaut. Es zerfällt mit den Jahren in kleine Teile (Mikroplastik), die Tiere und auch wir Menschen mit der Nahrung aufnehmen können. Bis eine Plastiktüte im Meer vollständig zerfallen ist, dauert es zehn bis 20 Jahre, ein Styroporbecher braucht ca. 50 Jahre und eine PET Flasche schon 450 Jahre. (mie)