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Gruß aus der VergangenheitArbeiter restaurieren Weingut, da finden sie Unglaubliches

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In einem baden-württembergischen Weingut sind bei Ausbauarbeiten Weine aus den frühen 70er Jahren aufgetaucht, die drei Männer damals dort für die Nachwelt vergraben haben. Unser Foto zeigt drei Exemplare. 

Vogtsburg – Eine Flaschenpost und jahrzehntealter Wein: Bei Umbauarbeiten in einem Weingut im badischen Kaiserstuhl ist ein besonderer Gruß aus der Vergangenheit aufgetaucht.

  • Weingut gräbt 37 jahrzehntealte Weinflaschen aus
  • Weinflaschen enthalten Brief an Finder
  • Bauarbeiter vergruben Weinflaschen in 70er-Jahren

Den Schatz – samt Nachricht an künftige Generationen – haben drei Männer vergraben, die in den 70er Jahren dort einen Tunnel ausgehoben haben.

37 Weinflaschen auf deutschem Weingut ausgegraben

37 Flaschen mit Wein seien damals versteckt worden, sagt Johannes Freiherr von Gleichenstein, Inhaber des Weinguts – darunter die Sorten Müller Thurgau, Silvaner, Ruländer, Spätburger Weißherbst und Riesling.

Die Etiketten sind durch die Jahrzehnte im feuchten Untergrund, nur durch Folie geschützt, arg in Mitleidenschaft gezogen worden. Vergilbt sind sie und zum Teil haben sie sich fetzenweise abgelöst.

Zu lesen ist aber auf den meisten noch der Jahrgang: Die Weine stammen vom Beginn der 70er Jahre, sind also rund 50 Jahre alt.

Besonders überrascht sei er über die mit eingegrabene Flaschenpost gewesen, sagt von Gleichenstein. Darin wandten sich die drei Tunnelbauer an die Nachwelt: „Sollte der Wein gefunden werden, so bitten die Erbauer um Nachricht.”

Männer sehen Schatz als historisches Dokument an

Die drei Männer hätten ihren Schatz als eine Art historisches Dokument gesehen, erzählt von Gleichenstein, „damit man sich irgendwann mal dran erinnert, wer damals in mühseliger Handarbeit den Tunnel gegraben hat”.

Einer der drei sei mittlerweile verstorben, berichtet der Weingut-Inhaber. Die anderen beiden habe er erreicht. Beide seien mittlerweile Rentner und lebten weiter im Kaiserstuhl. Sie hätten sich „wahnsinnig gefreut”, sagt von Gleichenstein.

Dass die Weine überhaupt entdeckt wurden, ist Ausbauarbeiten zu verdanken. Der Weißweinkeller des Weinguts sollte größer werden. Vor den Arbeiten bestand er aus zwei Räumen, die über den Tunnel miteinander verbunden waren.

Weine aus 70er-Jahren könnten heute noch schmecken

Der Tunnel wurde nun verbreitert, das Erdreich außen herum abgetragen. Dabei stieß man auf den versteckten Schatz. Der Großteil der alten Flaschen soll ins hauseigene Weinarchiv. Doch wenn der Ausbau abgeschlossen ist, will von Gleichenstein auch ein paar der Flaschen öffnen und die Tropfen im Kreise von Familie und Mitarbeitern probieren.

Und die könnten tatsächlich noch schmecken, meint Moritz Volke, Winzer und Experte in der Schulungsabteilung des Deutschen Weininstituts in Rheinhessen. Zum guten Reifen brauche Wein unter anderem Dunkelheit, möglichst konstante, niedrige Temperaturen und eine gewisse Luftfeuchtigkeit, damit der Korken nicht an Elastizität verliere.

„An und für sich haben wir hier also ganz gute Voraussetzungen”, sagt Volke. „Die Frage, die sich mir stellt, ist die Feuchtigkeit im Boden.”

Feuchtigkeit im Boden könnte Korken geschadet haben

Die könne eventuell dem Korken geschadet haben. Grundsätzlich seien qualitativ hochwertige Weine am besten für solch eine lange Lagerung geeignet. Je mehr natürliche Konservierungsstoffe sie aufwiesen, desto länger seien sie haltbar: also Säure, Zucker, Gerbstoffe und Alkohol.

Bei Weißweinen sei etwa der Riesling ein viel versprechender Kandidat, weil er recht viel Säure enthalte. Auch edelsüße Weine wie Trockenbeerenauslesen und Eisweine mit hohem Restzuckergehalt böten sich an. Interessant sei der Fund vom Kaiserstuhl auf jeden Fall. „Ich würd gern teilnehmen an der Verkostung”, sagt Volke. (dpa)