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Graffiti-AttackeNull Respekt: Denkmal von deutschem Dichterfürsten (✝1805) besudelt

Schiller

Der große Friedrich Schiller als Büste.

von Markus Krücken (krue)

Weimar – Das Thema Graffiti-Schmierereien ist auch in Köln kein unbekanntes. Davon kann beispielsweise Kölsch-Sänger Rolly Brings ein Liedchen singen. In Weimar (Thüringen) allerdings gingen Unbekannte in der Nacht auf Montag nun so weit, das Denkmal eines deutschen Dichterfürsten buchstäblich vom Sockel zu stoßen...

  • Wohnhaus von Dichterfürst Friedrich Schiller in Weimar besudelt
  • Graffiti-Sprayer beschmierten die gelbe Hauswand
  • Stiftung Weimarer Klassik postet den Vorfall empört auf Facebook

In Nicht-Corona-Zeiten übernachten mehr als 700.000 Touristen jährlich in der Klassiker-Stadt. Das markant gelbe Wohnhaus des großen Friedrich Schiller (1759-✝1805) gehört zum Pflichtprogramm der Kulturliebhaber.

Hier schrieb der gebürtige Schwabe und echte Freund von Johann Wolfgang Goethe in seinen letzten drei Lebensjahren einige seiner berühmtesten Werke, die bis heute Schullektüre sind.

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Zum Beispiel sein großes Freiheitsdrama, den „Wilhelm Tell“. Auch die „Braut von Messina“ vollendete er im Haus. Als er über seinem „Demetrius“-Fragment in seinem kargen Arbeitszimmer im obersten Stockwerk brütete, verstarb er 1805.

Ein Ort des Respekts vor einem großen Meister? Offenbar nicht für jeden.

Denn: Das auffällige, gelb-gestrichene Museum mitten an der Esplanade nahe des Goethe-Schiller-Denkmals auf dem Theaterplatz wurde jetzt mit einem großflächigen Kürzel versehen.

Graffiti-Attacke auf Schillers Wohnhaus: Weimarer Klassik-Stiftung reagiert

Völlig empört machten Mitarbeiter der Stiftung Weimarer Klassik, die das Andenken der Gelehrten in der thüringischen Kleinstadt an der Ilm bewahrt, die Schmier-Attacke öffentlich und zeigten die Fotos der Graffiti-Besudelung im Netz.

Die Reaktionen ließen indes nicht lange auf sich warten.

Schockiert kommentierte ein User stellvertretend: „Das hat auch nichts mit Kunst zu tun, auch wenn einige Knallköpfe das immer wieder zur Verteidigung vorbringen. Hier hat nur jemand sein Bein gehoben, um sein Revier zu markieren. Und das ist noch die freundlichste Interpretation, die mir dazu einfällt.“

Nach Buchenwald nun Friedrich Schiller: Weimar kommt nicht zur Ruhe

Bislang war das Friedrich Schiller-Wohnhaus von nennenswerteren Schändungen weitestgehend verschont geblieben.

Infolge einer Gasexplosion waren 2004 Teile des Museums beschädigt worden, so dass das Haus vorübergehend geschlossen werden musste.

Weimar: Nun die Graffiti-Attacke, die im Fall des Ergreifens der Täter mit einer Freiheitsstrafe von maximal drei Jahren belegt werden kann.

Im einstigen sogenannten „deutschen Athen“ steht sie sinnbildlich für das nächste Beispiel von Geschichtsvergessenheit in kurzer Zeit.

Erst vor wenigen Wochen hatten Bewohner durchs Rodeln auf Massengräbern auf dem Gelände der benachbarten KZ-Gedenkstätte Buchenwald bundesweit für Aufsehen und Empörung gesorgt.