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Neue Grusel-DetailsHat Maddies mutmaßlicher Killer sie an Schweine verfüttert?

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Madeleine McCann auf einem undatierten Kinderfoto vor ihrem Verschwinden 2007.

Braunschweig – Madeleine McCann ist seit 13 Jahren verschwunden. Ihr mutmaßlicher Killer, Christian B., sitzt wegen Drogenhandels bereits im Gefängnis. Doch jetzt kommen immer mehr Details ans Licht.

Drei Wochen nach Verschwinden: Maddie wurde lebend gesehen

Eine Zeugin will das britische Mädchen drei Wochen nach ihrer Entführung in einem VW-Bus in Portugal gesehen haben. Sie sei sogar gemeinsam mit einem Unbekannten in den Van eingestiegen, berichtet die „Daily Mail”.

Im Rahmen der Ermittlungen wurde ein Polizeibericht veröffentlicht. Darin heißt es: „Ein Anrufer hat eine mögliche Sichtung von Madeleine McCann am 28. Mai 2007 um 11 Uhr morgens gemeldet.”

Alles zum Thema Polizeimeldungen

Damals wurde jedoch nichts weiter unternommen. Jetzt gilt Christian B. als Hauptverdächtiger in dem Fall und immer mehr Menschen scheinen nun Zusammenhänge zu erkennen.

Zeugin berichtet: Fall „Maddie” machte Christian B. wütend

Eine ehemalige Kiosk-Mitarbeiterin sieht ihre Begegnung mit dem mutmaßlichen Kindermörder in einem anderen Licht.

Lenta Johlitz erinnert sich von einer Szene aus dem Jahr 2014: „Er rastete einmal völlig aus, als wir mit Freunden im Kiosk saßen und über den Fall Maddie sprachen. Er wollte, dass wir mit dem Thema aufhören”, so die 34-Jährige gegenüber der „Bild”.

Sie jobbten damals zusammen dort. Weiter erzählt sie: „Er rief: »Das Kind ist jetzt tot und jetzt ist das gut so!« Und: »Eine Leiche kann man schnell verschwinden lassen! Schweine fressen ja auch Menschenfleisch!«“

Mordverdacht im Fall Maddie: Viele Details über beschuldigten Deutschen

Der 43-Jährige sitzt derzeit in Kiel eine alte Haftstrafe ab, die das Amtsgericht Niebüll bereits 2011 gegen ihn verhängt hatte. Dabei ging es um Handel mit Betäubungsmitteln.

Parallel ist wegen Vergewaltigungsvorwürfen gegen ihn Untersuchungshaft angeordnet. Denn zuletzt verurteilte ihn das Landgericht Braunschweig am 16. Dezember 2019 wegen schwerer Vergewaltigung unter Einbeziehung früherer Strafen zu sieben Jahren Haft.

Er hatte 2005, rund eineinhalb Jahre vor dem Verschwinden Maddies, im portugiesischen Praia da Luz eine damals 72-jährige Amerikanerin vergewaltigt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, die Revision liegt beim Bundesgerichtshof.

Neue Ermittlungen: So reagieren Maddies Eltern (hier lesen Sie mehr)

Ebenfalls in Praia da Luz verschwand am 3. Mai 2007 die kleine Maddie aus einer Appartementanlage. Die Eltern waren zu der Zeit in einem nahe gelegenen Restaurant essen. Die Ermittler waren von einer Entführung ausgegangen. Zeitweise standen auch die Eltern selbst unter Verdacht. Sie hatten sich mit teils emotionalen Aufrufen immer wieder an die Öffentlichkeit gewandt, um Informationen über den Verbleib ihrer Tochter zu erhalten.

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Kate (li.) und Gerry McCann (2.v.r.), die Eltern von Maddie McCann, stellen sich am am 6. Mai 2007 in Praia Da Luz (Portugal) den Fragen der Pressevertreter.

Nun gaben Bundeskriminalamt (BKA) und Staatsanwaltschaft Braunschweig überraschend bekannt, dass der Deutsche im Fall Maddie unter Mordverdacht steht. „Wir gehen davon aus, dass das Mädchen tot ist“, bekräftigte der Sprecher der Braunschweiger Staatsanwaltschaft, Hans Christian Wolters, am Donnerstag, 4. Juni.

Fall Maddie: Zeugenaufruf bei „Aktenzeichen XY“ bringt viele Hinweise

Bewiesen ist noch nichts, aber die Nachricht über die neuen Erkenntnisse sorgte für viel Aufsehen, vor allem in Großbritannien und Portugal.

Fall Maddie: Nachbarin packt über deutschen Verdächtigen aus (hier lesen Sie mehr)

Mit ihrem erneuten Zeugenaufruf haben die Ermittler ein wichtiges Ziel erreicht: Die ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY... ungelöst“, die den Fall am Mittwochabend thematisiert hatte, habe große Resonanz erfahren, sagte Wolters. „Es sind zahlreiche Hinweise eingegangen, die derzeit ausgewertet werden. Mehr als 5,2 Millionen Zuschauer hatten die ZDF-Fahndungssendung gesehen.

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In dieser Finca soll der Tatverdächtige 2007 gewohnt haben.

Nach Angaben der Ermittler lebte der Beschuldigte zwischen 1995 und 2007 regelmäßig an der Algarve, darunter einige Jahre in einem Haus zwischen Lagos und Praia da Luz. Immer wieder pendelte er zwischen Deutschland und Portugal, wurde in beiden Ländern mehrmals straffällig.

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Der Tatverdächtige soll auch mit diesem Jaguar gefahren sein.

Im September 2017 wurde er wegen Besitzes von Kinderpornografie und sexuellen Missbrauchs eines Kindes vom Landgericht Braunschweig verurteilt. Der Mann habe eine Freiheitsstrafe von einem Jahr und drei Monaten erhalten, die er bereits verbüßt habe, bestätigte Thomas Klinge, Sprecher der für Kinder- und Jugendpornografie zuständigen Staatsanwaltschaft Hannover.

Die Vorstrafen des Tatverdächtigen im Fall Maddie McCann

Laut „Spiegel“ weist das Strafregister des Mannes insgesamt 17 Einträge auf. Schon vor rund 27 Jahren, im Oktober 1993, verhängte das Amtsgerichts Würzburg eine zweijährige Jugendstrafe gegen den damals noch Minderjährigen wegen „sexuellen Missbrauches eines Kindes, versuchten sexuellen Missbrauchs eines Kindes sowie Vornahme sexueller Handlungen vor einem Kind“, wie aus Gerichtsunterlagen hervorgeht.

Bild“ zitierte den „Aktenzeichen XY... ungelöst“-Moderator Rudi Cerne am Donnerstag mit den Worten: „Wir müssen festhalten an dieser Stelle: Es gibt noch keine Leiche, es gibt auch keinen dringenden Tatverdacht, es gibt Indizien, es gibt Hinweise, es gibt Tipps, es gibt aber keinen Beweis und es gibt kein Geständnis. Das ist jetzt eine Sisyphusarbeit, aber die Ermittler sind sehr sorgfältig, und ich habe den Eindruck, die Schlinge zieht sich da immer weiter zu.“

Profiler: Vieles deutet auf Verdächtigen im Fall Maddie hin

Nach Ansicht des Profilers und Kriminalexperten Axel Petermann deuten die Indizien darauf hin, dass der Verdächtige die kleine Maddie nicht nur missbraucht, sondern auch ermordet haben könnte. „Von den äußeren Rahmenbedingungen könnte er durchaus als Täter in Frage kommen“, sagte der frühere Bremer Mordermittler. „Er war zur Tatzeit dort, hat offensichtlich eine Präferenz für Kinder, die er auch missbraucht hat, und scheint als Einbrecher in Hotelanlagen tätig gewesen zu sein.“

Hier lesen Sie mehr: Der Fall Maddie McCann – eine Chronologie

Es könne gut sein, dass der Mann das schlafende Mädchen bei einem Einbruch zufällig entdeckt habe, es zu einem Motiv-Wechsel gekommen sei und er sich daraufhin an dem Kind vergangen habe, erklärte Petermann, der auch als Berater des Bremer ARD-„Tatort“ bekannt wurde. (dpa)