Er ahnte nichts Böses25-Jähriger schraubt an Roller herum und löst Katastrophe aus

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Der 25-Jährige wollte unbedingt wieder mit seinem Roller fahren (hier ein Archivfoto vom Juli 2020).

Karlsburg – Kaputter Roller ist immer blöd, vor allem, wenn man jung ist und auf einem Dorf wohnt. Ein 25-Jähriger dachte sich jetzt, kann ja nicht so schwer sein. Gemeinsam mit seinem Freund machte er sich daran, sein Kleinkraftrad zu reparieren.

Doch das hätte er besser nicht getan, denn das laienhafte Herumgetüftel der jungen Männer endete in einer Katastrophe. Auch die Polizei ermittelt gegen den 25-Jährigen.

Mitten auf der Dorfmitte im bayerischen Karlsburg begannen der 25-Jährige und sein Freund am Samstagabend mit der Reparatur. Dabei hatte offenbar keiner der beiden Männer eine Ahnung, was sie da eigentlich taten.

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Benzin läuft in Kanalisation von Karlsburg

Als sie gerade eine Pause einlegten, kam es dann zu der unheilvollen Verkettung unglücklicher Umstände. Von den Hobby-Tüftlern unbemerkt lief Benzin aus dem Tank des Rollers. Und zwar eine nicht geringe Menge. Die Polizei in Karlsburg schätzt, dass etwa 1 bis 2 Liter aus der Kraftstoffleitung ausliefen.

Schon so eine gefährliche Situation, doch der Treibstoff lief zudem durch einen Regenabfluss in die Kanalisation. „Dort verdampfte das Benzin zu einem hochentzündlichen Benzin-Luft-Gemisch“, so die Polizei.

Als der 25-Jährige und sein Freund, die allem Anschein nach dachten, ihre Reparatur sei erfolgreich abgeschlossen, dann den Roller starten wollten, kam es zum Unglück. Durch den Startversuch wurde das hochentflammbare Benzin-Luft-Gemisch entzündet und es kam zur Detonation.

Heftige Explosion in Karlsburg lässt Toilettenwasser hochspritzen

Die Explosion in der angrenzenden Kanalisation war so heftig, dass drei Kanaldeckel auf die Fahrbahn der Straße geschleudert wurden.

Bei den umliegenden Häusern wurde durch den entstandenen Druck zudem das Abwasser über die Siphons zurück in die Wohnungen gedrückt. Der Druck war dermaßen stark, dass das Wasser der Toiletten im ersten Stockwerk noch bis an die Decke spritzte, so die Polizei.

Der 25-Järhige kann noch von Glück reden, dass er und sein Freund unverletzt blieben. Auch sonst blieb es bei Sachschäden und Verunreinigungen in den Wohnungen. Niemand wurde verletzt.

Ganz ohne Folgen wird die stümperhafte Schrauberei für den jungen Mann aber nicht bleiben. Gegen ihn wird nun „wegen der fahrlässigen Herbeiführung einer Sprengstoffexplosion ermittelt“, so die Polizei. (jv)