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Eingepfercht, verwahrlost, verdrecktIllegale Zucht: 136 Hunde aus Käfigen befreit
Koblenz – Ein Anblick bei dem sich der Magen umdreht – und jedem Tierfreund der Atem stockt: Nach Hinweisen an das Veterinär-Amt wurden 136 Hunde befreit, die in einem Wohnhaus im Kreis Ahrweiler auf engstem Raum dahinvegetierten: Zusammengepfercht, ohne Wasser in kleinen Ställen, Käfigen, Holzverschlägen.
Illegale Hundezucht im Kreis Ahrweiler: 136 Hunde gerettet, darunter 53 Welpen
Unter den Hunden waren auch 53 Welpen. Alle reinrassig. Australian Shepards, Pudel, Dackel, Tibet Terrier. Eingesperrt in abgedunkelten Wohnräumen vom Keller bis unter das Dach des Wohnhauses. Ihre Gefängnisse so klein, dass sie sich kaum um die eigene Achse drehen konnten.
Illegale Hundezucht im Kreis Ahrweiler: Kranke, alte Dogge leidet unter Tumoren
Genauso erschreckend: Im Keller des Zweifamilienhauses lebte der neunjährige Doggenrüde „Schorch“. Vom Tierheim Koblenz heißt es, er habe Tumore, sei schwer krank und habe auf dem blanken Boden gelegen. Nun darf er zumindest seine letzten Monate auf einer Pflegestelle verbringen.
Illegale Hundezucht: Weil Menschen billige Welpen wollen
„Einsätze wie diese Einsätze gehören mittlerweile fast zum Tierheim-Alltag“, schreiben die Mitarbeiter des Tierheims in Koblenz. Und stellen auch gleich die Frage nach dem Warum. Die Antwort: „Weil Menschen billig Welpen kaufen wollen.“ Zum Teil sogar im Internet. Der Preis ist am Ende auf jeden Fall viel zu hoch – für die Tiere.
Hundezucht: Halter hatten keine Genehmigung
Die zuständige Kreisverwaltung in Bad Neuenahr-Ahrweiler teilte mit, der Hundezüchter und seine Frau hätten die Vierbeiner ohne Genehmigung gezüchtet. Ihnen wurde das Halten von Hunden nun verboten.
Auch Tierheime in Köln und Bonn nahmen Hunde auf
Das Tierheim Köln-Dellbrück hat inzwischen zwölf der älteren Hunde aufgenommen und berichtete auf seiner Facebook-Seite: „Die Tiere sind nicht nur absolut verwahrlost, sondern auch teilweise extrem ängstlich, sie werden im Leben noch nie spazieren gegangen sein. Einige von ihnen müssen wir derzeit sogar hin- und hertragen, weil sie so verängstigt sind".
Illegale Hundezucht: Abgemagert, verwahrlost und Flöhe über Flöhe
„Der Uringestank ätzte in den Augen. Flöhe über Flöhe. Abgemagerte und verwahrloste Hunde", beschreiben Mitarbeiter des Tierheims Bonn den Anblick, der sich ihnen bot. „Keins der Tiere hatte Wasser, der Gestank war unerträglich." Die Tierschützer nahmen elf der Hunde auf.
Die Tiere werden jetzt erst mal medizinisch betreut
Insgesamt neun Tierheime aus Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen und Hessen sind an der Mammut-Aufgabe beteiligt, die geschundenen Vierbeiner nun medizinisch zu betreuen und liebevoll aufzupäppeln. Von allen hieß es, bitte erst einmal von Vermittlungsanfragen abzusehen.