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Neue Corona-ErkenntnisseVirologe Drosten erklärt, warum eine Woche Quarantäne reicht

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Der Virologe Christian Drosten ist sich sicher: Eine Woche Quarantäne reicht. Unser Archivbild zeigt ihn im Januar 2020 im Institut für Virologie an der Charité Berlin Mitte. 

Berlin – Artikel aktualisiert am 29. Mai. Der Virologe Christian Drosten hat die Bedeutung von sogenannten Superspreadern für die Verbreitung des Coronavirus betont.

„Wir haben wenige Leute, die viele andere Menschen infizieren“, sagte er in einem Interview mit dem „Spiegel“ (Freitag, 29. Mai).

Virologe Christian Drosten: Temperatureffekt gibt es tatsächlich

„Ein solches Infektionsgeschehen kann man besser kontrollieren als eine gleichförmige Ausbreitung unterm Radar, wie wir das am Anfang angenommen haben.“

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Es sei relativ klar, dass es einen gewissen Temperatureffekt gebe, sagte Drosten zudem. „Wahrscheinlich entsteht er durch das Zusammensein in geschlossenen Räumen im Winter.“

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Im Sommer könnte es die Chance geben, die Testlogik neu zu planen und Richtlinien darauf abzustimmen, sagte der Chef-Virologe der Berliner Charité weiter. 

Virologe Christian Drosten: Eine Woche Quarantäne reicht

Drosten plädierte dafür, dass bei einem Ausbruch sämtliche Kontaktpersonen auch ohne Test in Quarantäne kommen. Statt 14 Tage sei bereits eine Woche ausreichend. „Die Inkubationszeit und die Zeit, in der man ansteckend ist, das alles ist nämlich deutlich kürzer als anfangs gedacht.“

Er verlasse sich darauf, dass es bis nächstes Frühjahr einen Impfstoff gebe. „Das läuft in Deutschland ein bisschen im Hintergrund, aber wir sind auf einem extrem guten Weg bei der Impfung.“ 

Noch am Vortag hatte der Virologe im NDR-Podcast Hoffnung gemacht: Eine heftige zweite Corona-Welle könnte nach seiner Einschätzung abgewendet werden, so der Wissenschaftler am Donnerstag. Doch wie kommt er zu dieser Annahme?

Christian Drosten: Chance auch ohne Impfung gegen Corona

Drosten glaube so langsam, dass es eine Chance gebe, ohne Impfung glimpflich in Herbst und Winter zu kommen, „sprich: ohne eine tödliche neue zweite Welle", so der Wissenschaftler. Aber: Dafür sei es nötig, bei den jetzigen Maßnahmen nachzujustieren.

Abzielen solle man dabei nach dem Vorbild Japans stark auf das frühe Erkennen sogenannter Superspreading-Events. Also Fälle, in denen ein Infizierter überdurchschnittlich viele weitere Menschen ansteckt.

Christian Drosten nennt Japan als Vorbild für Corona-Verlauf

Kontaktpersonen sollten dann ohne vorherige Diagnostik als infiziert betrachtet und isoliert werden, um weitere Ansteckungen zu verhindern.

Zeige sich zum Beispiel eine Infektion bei einem Lehrer, schaue man sich an, welche Klassen er zuletzt unterrichtete – diese Schüler müssten dann ein oder zwei Wochen zu Hause bleiben, aber man müsse nicht die ganze Schule schließen, so Drosten. Japans Infektionskurve „krieche" nach unten, lange habe man dort aber nicht offensiv die Strategie kommuniziert.

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Drosten betonte, auch viele der derzeit in Deutschland bereits geltenden Maßnahmen verhinderten mögliche Superspreading-Events. Angenommen werde inzwischen, dass der Großteil der Infizierten nur sehr wenige oder keine anderen Menschen anstecke. (dpa/dok/ta)