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Corona-BriefingVirologin berichtet von dramatischem Telefonat mit Intensivmediziner

von Martin Gätke (mg)

Berlin – Deutschland geht ab Mittwoch (16. Dezember) in den harten Lockdown: Die Infektionszahlen laufen praktisch in ganz Deutschland aus dem Ruder, seit Tagen musste das Robert Koch-Institut Höchstände vermelden, auch die Todeszahlen klettern in die Höhe. Auch am Dienstag (15. Dezember) wurden 500 Tote und 14.432 Neuinfektionen an einem Tag vermeldet.

Einen Tag vor Start des harten Lockdowns äußerten sich Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und RKI-Chef Lothar Wieler am Dienstag (15. Dezember) ab 11.30 Uhr zur Lage vor Weihnachten.

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Die wichtigsten Punkte der Pressekonferenz im Überblick:

Jens Spahn zur Corona-Lage: Ziel ist Impfstoff-Zulassung vor Weihnachten

  • Spahn erklärt zu Beginn der Konferenz: „Den Vorweihnachtsstress sind wir gewohnt – diesmal ist er anders als sonst. In den Kliniken kämpfen Ärztinnen und Ärzte um das Überleben ihrer Pflegebedürftigen, die Bundesländer bereiten sich auf die Impfungen vor.”
  • Spahn geht auf die Impfstoff-Zulassung vor Weihnachten ein:
  • Spahn:
  • „Noch vor dem Jahreswechsel wollen wir mit den Impfungen beginnen”

RKI-Chef Lothar Wieler: „Situation spitzt sich über Weihnachten zu”

  • Wieler erklärt, dass es immer schwieriger werde, mit der Pandemie umzugehen.
  • Eine Besserung im Land sehe er innerhalb kurzer Zeit nicht:
  • „Was wir zur Zeit sehen, ist die Sorglosigkeit vieler Menschen”, so Wieler. Die Gesundheitsämter seien zunehmend erschöpft, Krankenhäuser würden bereits am Limit arbeiten. „Wir müssen alle dazu beitragen, dass wir die Pandemie wieder unter Kontrolle bekommen.” Es sei wichtig, auch die mit ins Boot zu holen, die bislang zu sorglos waren.
  • Wielers klarer Appell: „Schränken wir unsere Kontakte auf das Nötigste ein. Ich selbst werde die Empfehlungen nicht ausnutzen, ich bleibe ganz klar darunter.”

Virologin Sandra Ciesek mit bewegendem Bericht von Intensivmediziner

  • Virologin Ciesek geht auf ein persönliches Telefonat mit einem befreundeten Mediziner einer Intensivstation ein:
  • Ciesek erklärt, die Bevölkerung sei weniger sensibel, was Corona angeht. „Ich möchte mit diesem Telefonat ein Blick darauf lenken, was viele Menschen denken”. Das sei die Perspektive, dass ja noch Platz auf den Intensivstationen sei.
  • Die gute Nachricht sei laut Ciesek: „Wir müssen es nicht akzeptieren. Es liegt an uns allen, das zu ändern. Lassen Sie uns deshalb Kontakte einschränken.”

Alena Buyx: „Geimpfte sollen keine Sonderrolle einnehmen”

  • Die Vorsitzende des Deutschen Ethikrats, Alena Buyx, geht auf die deutsche Impfkampagne ein. Es gebe zwar zunächst nicht genügend Impfdosen, deshalb müsse in der Impfabfolge dringend priorisiert werden. Buyx:
  • Menschen mit erhöhtem Risiko für einen schweren oder gar tödlichen Verlauf müssten – aus ethischer Sicht – priorisiert werden. Dazu gehörten auch Polizei und Gesundheitsbehörden.

So feiern die Teilnehmer der Corona-Pressekonferenz Weihnachten

  • Ein Journalist will wissen, wie die Teilnehmer der Konferenz Weihnachten feiern werden.
  • Ciesek erklärt, nur mit ihrem eigenen Haushalt zu feiern, also drei Personen.
  • Wieler erklärt, mit seiner vierköpfigen Familie zu feiern.
  • Spahn antwortet, mit seinem Ehemann erstmalig alleine zu feiern.
  • Buyx werde mit ihren zwei Vorschulkindern feiern.

Das waren die Teilnehmer der Pressekonferenz:

  • Jens Spahn
  • Prof. Dr. Lothar H. Wieler
  • Prof. Dr. Sandra Ciesek
  • Prof. Dr. Alena Buyx

Notbremse: Harter Lockdown ab Mittwoch

Ab Mittwoch (16. Dezember) wird das öffentliche Leben ausgebremst, Wie in der ersten Corona-Welle im Frühjahr müssen Handel und Dienstleister schließen – außer bei den Dingen für den täglichen Bedarf. Schulen und Kitas gehen in den Notbetrieb, Ferien werden verlängert. Einzig über die drei Weihnachtstage sollen die harten Maßnahmen zumindest für familiäre Feiern gelockert werden.

Alles zum Thema Corona

Der Wirtschaft soll der Gang in den Lockdown mit milliardenschweren Staatshilfen erleichtert werden, wie Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) erklärte: Pro Monat stünden zusätzliche Hilfen in Höhe von 11 Milliarden Euro bereit. (mg/dpa)