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Comeback der Analog-FotografieDarum stehen Profis und Amateure wieder drauf

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Immer mehr (Hobby-)Fotografen greifen zu analogen Kameras.

Köln  – Über Jahrzehnte verstaubten auf Dachböden und in Kellern Fotoapparate, in die man einen Film einlegen muss. Vor ein paar Jahren wurde es dann plötzlich hip, wieder analog zu fotografieren.

Allen Zweiflern zum Trotz ebbt der Trend nicht ab. Mittlerweile gibt es sogar professionelle Fotografen, die ihre digitale Ausrüstung gegen alte Schmuckstücke ausgetauscht haben – und damit wahre Kunstwerke schaffen.

Was haben eine leichtbekleidete Frau, ein Hochzeitspaar in der Abendsonne, ein Boxer im Ring und ein Bergsee in den Alpen gemeinsam? Ganz einfach! Sie wurden alle auf analogem Farbfilm abgelichtet. Und zwar nicht vor 20 Jahren, sondern erst kürzlich. Trotz digitalen Hochleistungskameras, die mittlerweile auch für Hobbyfotografen erschwinglich sind.

Fotografie als Handwerk wieder im Kommen

„Vielen Fotografen geht es wieder mehr um Haptik und Handwerk“, erklärt Jörg Bergs (43), Inhaber von „Mein Film Lab“. „Sie wollen etwas in der Hand haben und den Prozess, wie ein Bild entsteht, erleben.“ Und genau das sei bei der analogen Fotografie gegeben, wo man erst einen Film einlegen muss, der später auch entwickelt wird.

Letzteres geschieht in Bergs Labor in Hürtgenwald, das sich ganz der analogen Fotografie verschrieben hat. Fotografen können ihre Filme dorthin schicken, Bergs und seine Mitarbeiter entwickeln die Bilder, scannen sie ein und stellen bei Bedarf auch Abzüge her.

Fotografieren mit analoger Kamera: „Ab dem ersten Klick war ich süchtig“ 

So wie für Nico Westlicht (39). Fotos des niederländischen Künstlers erschienen unter anderem schon in der italienischen „Vogue“.

„Ich fing tatsächlich mit einer digitalen Kamera an zu fotografieren“, erzählt er. „Doch mir waren die Parameter, die ich einstellen konnte zu viel, und auch die Ergebnisse gefielen mir nicht.“ 

Kurzerhand kaufte er sich eine analoge, komplett mechanische Kamera, an der das einzige elektronische Teil der Belichtungsmesser war. „Ab dem ersten Klick war ich süchtig.“ 

Zeitloser Look der Fotos überzeugt

Auch Angelika (32) und Artur (30) Pfeiffer, die seit 2010 als „Die Hochzeitsfotografen“ Paare auf der ganzen Welt fotografieren, bieten seit 2017 auch analoge sogenannte Fine-Art-Bilder an.

Aus ganz praktischen Gründen. „Wenn man ein gutes Labor hat und richtig belichtet, bekommt man bereits perfekte Bilder geliefert“, sagt Angelika. „Außerdem gefällt uns der zeitlose, hochwertige Look der Filmfotografie.“

Ähnlich sieht es Westlicht. „Es gibt viele Apps, mit denen man Bilder bearbeiten kann, damit sie die für Film typischen Körnung und Farben haben“, sagt er. „Aber wofür die Arbeit, wenn man das Original haben kann?“

Motive kommen bei Fotos vom Film besser zur Geltung

„Der Vorteil von Film ist die Farbdynamik“, erklärt Bergs. Belichtet man mit einer digitalen Kamera die hellen Bereiche eines Motivs richtig, kann man in den dunklen Flächen meist nichts mehr erkennen und andersherum. „Auf Film kann man jedoch bis zu 17 Blendenstufen einfangen und bekommt durch eine bestimmte Überbelichtung wunderbar cremige Farben“, erklärt Bergs. 

Für Matthias Drobeck (38) gibt es noch einen ganz anderen Grund, regelmäßig zur analogen Kamera zu greifen. Der Fitnesstrainer aus Köln betreibt die Internetseite „Athletes Photography“ und arbeitet auch als Fotograf für Sportler und Fitnessunternehmen – dann meist digital.

„Wenn ich in den Urlaub fahre, nehme ich aber oft nur eine analoge Kamera mit“, sagt Drobeck. „Dann hat man noch einmal eine Freude, wenn man wieder zu Hause ist, und die Scans oder Abzüge zugeschickt bekommt.“ 

Diese Leidenschaft sorgt dafür, dass er mittlerweile sechs unterschiedliche analoge Kameras besitzt. Keine davon verstaubt auf dem Dachboden oder im Keller.