Kangaroo Island – Australien steht in Flammen. Seit November fressen sich die schwersten Buschfeuer aller Zeiten durch den fünften Kontinent. Die Dimensionen? Unfassbar. 10,7 Millionen Hektar Land sind vernichtet. Eine Fläche größer als Portugal!

Es ist eine Naturkatastrophe, die so schockierend ist, dass es unserem EXPRESS-Redakteur jetzt auch in 10.000 Kilometer Entfernung die Tränen in die Augen treibt.

Buschfeuer in Australien: Das macht Kangaroo Island zu einem wahren Naturparadies

2006 war ich zum ersten Mal Down Under. Sieben Monate Abenteuer pur für einen frischgebackenen Abiturienten. Sieben Monate, in denen ich mich in ein faszinierendes Land, lebensfrohe Menschen und besonders in die einzigartige Natur verliebt habe. Viermal war ich seitdem dort, immer wenn es die Zeit und das Portemonnaie zugelassen haben.

Das letzte Mal im März 2019. Highlight des Urlaubs: Drei Tage auf Kangaroo Island. Zu sagen, Australiens drittgrößte Insel sei ein Naturparadies, ist ungefähr so untertrieben, wie den Kölner Dom mit einer piefigen Dorfkapelle zu vergleichen. Die Landschaft und die Tierwelt vor der Südküste des Kontinents sind fast unberührt. Zum Vergleich: Das 4.400 quadratkilometergroße Eiland teilen sich die knapp 4.500 Einheimischen mit 50.000 Koalas, 100.000 Kängurus und 500.000 Schafen.

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Buschfeuer in Australien: Das Schicksal der Menschen und besonders der Tiere ist einfach brutal

Persönlich haben es mir die zückersüßen Eukalyptusfresser richtig angetan. Auf der Insel durch den Busch zu streifen, in die Bäume zu blicken und in fast jedem einen wilden, mampfenden oder schlafenden Koala zu sehen, sind Momente, die ich nie vergessen werde.

Und jetzt, keine zwölf Monate später, werden diese Erinnerungen vom Feuer überschattet. Denn die Flammen, die seit Monaten im ganzen Land wüten, haben jetzt auch Südaustralien erreicht. Und gerade Kangaroo Island hat der Feuersturm besonders hart getroffen. Es ist eine Katastrophe im Naturparadies, die mir das Herz bricht.

Buschfeuer in Australien: Vor zwölf Jahren brannte der Flinders Chase Nationalpark schon einmal fast komplett ab

Entlang der berühmten Landstraßen, die durch das dichte, ehemals saftiggrüne Buschland des Flinders Chase Nationalparks führen, ist nur noch eine graue Wüste übrig geblieben. Mittendrin: Tausende verkohlte Baumstämme und Tierkadaver. Sie sind Mahnmal, wie eng Leben und Tod gerade auf dieser Insel zusammenliegen. Kangaroo Island kennt sich schließlich aus mit dem Feuer.

So gibt es in allen größeren Siedlungen Schilder, die Leben retten sollen. „Bushfire Last Resort Refuge“ sind die Orte, an die sich die Menschen flüchten, bevor nichts mehr geht. Hier wartet dann hoffentlich die letzte Rettung. So wie im Dezember 2007, als die Flammen zehn Tage auf der Insel wüteten. Eines der größten Opfer: Flinders Chase. Damals wurden 85 Prozent des Nationalparks zerstört. Gerade die ölhaltigen Eukalyptusbäume brannten wie Zunder.

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Buschfeuer in Australien: Die Katastrophe lässt die Menschen in Down Under enger zusammenrücken

Doch weder die Natur, die sich über Jahrtausende angepasst hat und sich nach Feuern schnell wieder erholt, noch die Einheimischen haben sich davon unterkriegen lassen. Genau wie jetzt auch. Denn noch während Feuerwehr und Armee zur Unterstützung auf der Insel sind, ist ihre Botschaft an alle Gäste aus dem In- und Ausland klar: Kommt nach Kangaroo Island und unterstützt uns mit Eurem Besuch!

Und genau dieser Geist, Menschen fröhlich und mit offenen Armen zu empfangen, ist einer der Gründe, warum ich mich in Australien verliebt habe. Und genau deshalb weiß ich auch, dass die Aussies auch im Angesicht der Katastrophe nicht aufgeben werden, sondern ihr wunderbares Land wieder aufbauen und es hoffentlich so gut es geht schützen werden.