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Getränke im Supermarkt vergiftetPolizei nimmt Frau (56) fest

supermarkt gift in getränken

Gefahr mitten in Deutschland: In einem Supermarkt in München sind Getränkeflaschen aufgetaucht, die vergiftet wurden. Welche Substanz steckt dahinter? Unser Symbolbild stammt aus Berlin und wurde 2019 aufgenommen.

München – Artikel aktualisiert am 6. Juni 2020 – Tödliches Gift im Supermarkt: Nichtsahnend kauften drei Menschen ein alkoholfreies Erfrischungsgetränk und tranken daraus. Plötzlich wurde ihnen übel, sie klagten über Schwindel und Kreislaufbeschwerden.

Dabei hatten sie noch Glück: Sie hätten nach Einschätzung der Polizei auch sterben können. Nun hat die Polizei eine tatverdächtige Frau festgenommen.

München: Tatverdächtige nach dem Fund vergifteter Getränke festgenommen

Es handle sich um eine 56-Jährige aus dem Großraum München, teilte ein Sprecher der Polizei am Samstag mit.

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Zwei Frauen im Alter von 34 und 42 Jahren mussten sofort medizinisch behandelt werden. Nach Einschätzung der Polizei hätten sie auch sterben können. Auch einem 48-jährigen Kunden soll es danach schlecht gegangen sein. Inzwischen seien alle Betroffenen aber wieder wohlauf, versicherte der Polizist.

Gift im Supermarkt: Welche Substanz war in Getränken?

Ermittler versuchen jetzt weiter, die genaue Substanz zu analysieren. Die Sonderkommission Tox führe in Zusammenarbeit mit dem Landeskriminalität Tests durch, um Details zu dem Giftstoff zu erhalten, sagte ein Polizeisprecher am Mittwoch, 3.Juni 2020. Bislang ist noch nicht klar, welches Mittel zur Manipulation der Getränke benutzt wurde.

Lösungsmittel in alkoholfreies Erfrischungsgetränk gemischt

Die manipulierten Flaschen tauchten den Angaben nach im März und April in zwei Münchner Supermärkten auf. „Fakt ist: Die Flaschen sind geöffnet worden. Jemand hat einen Teil des Getränks ausgeschüttet und stattdessen Lösungsmittel eingefüllt“, erklärte ein Sprecher der Polizei am Dienstag.

Um welches Gift es sich genau handelte, sagte der Beamte aus ermittlungstaktischen Gründen nicht. Nur so viel: „Es war immer der gleiche Stoff.“

Polizei München warnt: „Das Gift könnte in jeder Flasche sein“

Auch zu den Getränken will die Polizei lieber keine weiteren Angaben machen. „Das Gift könnte in jeder Flasche sein.“ Kunden sollten sich nicht fälschlicherweise in Sicherheit wiegen, indem sie auf eine bestimmte Marke oder Sorte verzichten.

„Es kann im Endeffekt jede Flasche, jedes Getränk mit einem Schraubverschluss sein.“ Bei jedem anderen Verschluss wie beispielsweise einem Kronkorken sei es schwieriger, die Flasche wieder ordentlich zu verschließen.

Einige Flaschen seien zwar äußerlich schmutzig gewesen, erzählte der Sprecher. Doch die Kunden hätten sich nichts dabei gedacht, zumal die Farbe des Getränks ganz normal gewesen sei. Sie hätten zur Flasche gegriffen – und glücklicherweise nur eine geringe Menge getrunken.

Motiv für Anschlag noch völlig unklar

Die Hintergründe der Tat und ein mögliches Motiv sind nach Polizeiangaben noch völlig offen. Hinweise auf eine mögliche Erpressung der Supermärkte, die zwei unterschiedlichen Handelsketten angehören, gibt es nicht. „Zu irgendwelchen Forderungen kam es bislang nicht“, teilten die Ermittler mit. „Das ist vollkommen atypisch. Normalerweise geht es dabei um Erpressungen.“

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So wie im Fall der vergifteten Babygläschen am Bodensee, der gerade vor dem Landgericht Ravensburg neu verhandelt wird: Ein Mann hatte Babynahrung mit einer gefährlichen Dosis Gift in Geschäften in Friedrichshafen platziert. Er forderte 11,7 Millionen Euro von verschiedenen Handelsunternehmen, verletzt wurde niemand.

Sollte der Verdacht bestehen, eine vergiftete Flasche gekauft zu haben, ruft die Polizei dazu auf, die Substanz nicht einfach zu entsorgen, sondern den Notruf 110 zu wählen. Die Polizei sucht auch nach möglichen weiteren Betroffenen. (dpa)