AntarktisWissenschaftler werten Daten aus – und machen irre Entdeckung
Paris – Was nicht alles durch Zufall entdeckt wird...
Eigentlich analysierten die Wissenschaftler des British Antarctic Survey (BAS) gerade die Daten der Raumfahrtmission Sentinel-2. Was sie dann aber entdeckten, sorgte für eine tierische Überraschung: Es waren Pinguine – und davon ganz schön viele.
Zahlreiche neue Pinguin-Kolonien in der Antarktis entdeckt
Den neuen Satellitenaufnahmen zufolge gibt es in der Antarktis fast 20 Prozent mehr Kolonien von Kaiserpinguinen als bislang angenommen. Wissenschaftler des BAS hätten bei der Auswertung von Daten der Raumfahrtmission Sentinel-2 elf neue Kolonien ausfindig gemacht, teilte die Europäische Weltraumorganisation ESA am Mittwoch (5. August) mit. Drei davon hätten zuvor bereits identifiziert, aber nicht bestätigt werden können.
Kaiserpinguine dank ihres Kots Guano identifiziert
Zwar seien die Tiere selbst zu klein, um auf Satellitenbildern zu erscheinen - jedoch könnten die Kolonien anhand ihres auch als Guano bekannten Kots identifiziert werden, hieß es. Dieser hinterlasse riesige Flecken auf dem Eis. Die Forschungsergebnisse wurden im Fachjournal „Remote Sensing in Ecology and Conservation“ veröffentlicht.
Neue Pinguin-Kolonie eine aufregende Entdeckung
Das Studium der flugunfähigen Seevögel ist der ESA zufolge ohne Satelliten äußerst schwierig, weil die Kaiserpinguine nicht nur in einem sehr abgelegenen und unzugänglichen Teil der Erde leben, sondern die Temperaturen dort auch auf minus 50 Grad Celsius sinken können.
Dank der neuen Daten gehen Experten nun von 61 Kaiserpinguin-Kolonien auf dem gesamten antarktischen Kontinent aus. „Dies ist eine aufregende Entdeckung“, sagte Peter Fretwell, Hauptautor und Geograf bei BAS. „Und obwohl dies eine gute Nachricht ist, sind die Kolonien klein und erhöhen die Gesamtpopulationszahl nur um fünf bis zehn Prozent auf etwas mehr als eine halbe Million Pinguine oder etwa 265.500 bis 278.500 Brutpaare.“ (dpa)