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Aldi NordFamilienstreit eskaliert: Jetzt schaltet sich die Landeshauptstadt ein

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Seit Jahren herrscht im Aldi-Nord-Imperium ein heftiger Familienstreit. Unser Foto zeigt eine Aldi-Nord-Filiale in NRW. 

Düsseldorf  – Der Familienzwist im Aldi-Nord-Imperium geht in die nächste Runde: Inzwischen hat die Düsseldorfer Staatsanwaltschaft die Ermittlungen gegen drei Töchter des verstorbenen Erben Berthold Albrecht nebst dem Familienanwalt von ihren Kieler Kollegen übernommen.

Dies bestätigte am Mittwoch Staatsanwalt Lukas Kockmann aus der rheinischen Landeshauptstadt dem Kölner Stadt-Anzeiger. „Die Übergabe erfolgte aufgrund der Tatortszuständigkeit.“

Heftiger Familienstreit im Aldi-Nord-Imperium 

In dem Verfahren geht es um den Verdacht der Untreue in zweistelliger Millionenhöhe. Demnach sollen sich Bertholds Witwe Babette und ihre fünf Kinder als sogenannte Destinatäre aus der Jakobus-Stiftung des Discounter-Multis jährlich mindestens 25 Millionen Euro genehmigt haben.

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Ende 2019 schüttete sich die Familie gar 50 Millionen Euro netto aus; die fälligen Steuern wurden ebenfalls aus dem Stiftungstopf beglichen. Einziges Manko: Bei der letzten Zahlung blieb der Sohn Berthold Albrechts außen vor.

Aldi Nord: Verdacht der Untreue in zweistelliger Millionenhöhe

Im Gegensatz zu seinen vier Schwestern und seiner Mutter erhielt Nicolay Albrecht seinerzeit keine Millionen-Zuwendung. Dahinter steckte offenbar ein tiefes Familien-Zerwürfnis. Der Sohn soll sich mit seiner Mutter und seinen Schwestern überworfen haben. 

Vermutlich aus Frust über die Nichtberücksichtigung beim jährlichen Familienzahltag zeigte Nicolay Albrecht im August 2020 in einem kurzen Schreiben seine Geschwister und den Familienanwalt wegen Untreue an.

Demnach hätten die Schwestern die Ausschüttungen aus der Aldi-Stiftung mit Sitz in Schleswig-Holstein gar nicht vornehmen dürfen. Hintergrund der Vorwürfe ist ein jahrelanger Streit zwischen den beiden Familienzweigen der Aldi-Nord-Gruppe.

Jahrelanger Familienstreit in der Aldi-Nord-Gruppe

Theo Albrecht Junior unterstellt den Erben seines jüngeren Bruders Berthold seit Jahren, das Firmenvermögen aus der Jakobus-Stiftung für private Zwecke zu verschleudern. Dazu muss man wissen, dass die zweistelligen Milliarden-Werte des Aldi-Clans in drei Stiftungen stecken, darunter jener mit dem Namen Jakobus.

Die Verwaltungsräte dieser Gremien lenken die Geschicke des Handelskonzerns. Aus ihrem Portfolio fließt das Geld für die unternehmerischen Investments. 

Die Geschicke der Jakobus-Stiftung lenken bis heute Töchter Berthold Albrechts und deren Anwalt Andreas Urban. Allerdings gegen den Willen der Stiftungsaufsicht.

In etlichen Prozessen setzten sich die Kontrolleure mit der Auffassung durch, dass eine Satzungsänderung, die Berthold Albrecht Ende 2010 vor seinem Tode verfügte, rechtmäßig sei. Dementsprechend dürfen fortan nur noch zwei Erben Bertholds und zwei Aldi-Manager im Leitungsgremium der Stiftung sitzen.

Sollte seine Familie die Neubesetzung verweigern und sich weiterhin Millionen auszahlen lassen, käme der Verdacht der Untreue in Betracht, konstatierte die Stiftungsaufsicht.

Aldi Nord: Familienmitglied zeigt Geschwister an

Erfolglos forderte man die Enkel des Ali-Nord-Gründers auf, die Satzungsänderung ihres Vaters zu befolgen. Bis heute aber widersprechen die Anwälte der Berthold-Sippe den Stiftungskontrolleuren. Folglich bleibt alles beim Alten. 

Nun hat ausgerechnet ein Mitglied des Familienzweiges sich die Auffassung der Stiftungsaufsicht zu eigen gemacht und seine Geschwister angezeigt. Die Staatsanwaltschaft Düsseldorf wird nun entscheiden müssen, was an den Untreuevorwürfen dran ist. 

Der Anwalt von Babette Albrecht und ihren Töchtern wollte sich auf Anfrage nicht zu den Vorwürfen äußern. Aus dem Umfeld der Familie war allerdings zu hören, dass man davon ausgehe, dass die Strafverfolger das Verfahren alsbald einstellen werden.