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Unfassbares SchicksalAbul (28) wird zum Baum – und trifft jetzt krasse Entscheidung

Abul_Bajandar_2019

Abul Bajandar lässt sich wieder im Jahr 2019 im Dhaka Medical College Hospital behandeln. Nun wünscht er sich die Amputation seiner Hände.

von Martin Gätke (mg)

Khulna – Der Baummann, „Tree Man”, diesen grausamen Spitznamen bekam Abul Bajandar (28) aufgrund seiner seltenen Krankheit.

Eine Krankheit, die dafür sorgt, dass rindenartige Warzen seine Hände und Füße bedecken. Und die ihn nicht nur körperlich, sondern vor allem auch psychisch quälen. „Das sind unerträgliche Schmerzen”, sagte er einmal der britischen „Daily Mail”. Nun trifft er eine krasse Entscheidung.

Abul, der junge Mann aus Khulna in Bangladesch, der in seinem früheren Leben Rikscha gefahren ist: Er war überglücklich, als Ärzte 2016 seinen seltenen Zustand zum aller ersten Mal behandelten. Und ihm die grausamen Warzen operativ entfernten.

Seitdem hat er 26 Operationen hinter sich bringen müssen – eine echte Qual für den Mann. Über sieben Kilo wogen die Wucherungen, die abgeschnitten wurden. Seine Ärztin, Samanta Lal Sen, sagte, der Eingriff sei „ein bemerkenswerter Eingriff in der Geschichte der medizinischen Wissenschaft” gewesen. 

Er konnte endlich wieder Rikscha fahren. Und so wieder Geld für sich und seine Tochter verdienen. Er konnte sie endlich wieder im Arm halten und mit ihr spielen. Es hielt nur kurze Zeit.

„Baummann” Abul will sich Hände amputieren lassen

Der „Fluch”, wie Abul die Krankheit selbst nennt, kehrte im vergangenen Jahr zurück. Seine Hände verfärbten sich erneut, die Warzen wuchsen wieder. Nach dem Eingriff blieben die Ärzte optimistisch, doch Abul verließ im Mai letztens Jahres die Klinik ohne Rücksprache mit dem medizinischen Personal. 

Seitdem hat sich sein Zustand dramatisch verschlechtert. Nun kam er zurück ins Krankenhaus, wollte sich weiter behandeln lassen. Und hat eine drastische Entscheidung getroffen: Er will seine kranken Hände amputieren lassen. 

„Ich halte den Schmerz nicht mehr aus und kann auch nachts nicht mehr schlafen. Ich habe die Ärzte deshalb gebeten, meine Hände abzutrennen, das gibt mir wenigstens ein wenig Linderung”, sagte Abul Bajandar gegenüber AFP.

Epidermodysplasia verruciformis (kurz EV), so ist der Fachausdruck für die Krankheit. Eine extrem seltene erbliche Hautkrankheit, die mit einem hohen Hautkrebsrisiko verbunden ist. Sie lässt schuppige Hautflecken und Verdickungen besonders an Stellen wachsen, auf die die Sonne scheint. Besonders Hände und Füße.

Das Problem: eine erfolgreiche Therapie gibt es noch nicht. Heilung ist somit unmöglich.

Alle stehen hinter Abul

Abul hat Angst, dass seine Hände bald wieder wie Äste aussehen. Doch immerhin: Seine Familie, seine Frau Halima, alle stehen hinter ihm. Und ihm Krankenhaus ist er der „meist geliebte” Patient. Die Untersuchungen und Eingriffe wurden komplett kostenlos für Abul durchgeführt.

Hier wurde er beobachtet und versorgt, hier wurde weiter geforscht. Doch als die Krankheit wieder schlimmer wurde, brach Abul die Therapie für ein Jahr komplett ab.

Dr. Samanta Lal Sen: „Ich bat ihn mehrere Male, zurückzukommen, aber er tat es nicht.” Es schien, als hätte Abul die Hoffnung verloren.

Dabei ist eine weitere Behandlung so wichtig: Mittlerweile hätten die Wucherungen auch andere Teile des Körpers befallen, erklärte die Chirurgin. 

(mg)