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AbsturzgefahrGestatten: Der unheimlichste Berg der Alpen

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Der Zirbitzkogel oben rechts - mystisch und geheimnisvoll.

von Markus Krücken (krue)

Mühlen – Mühlen in der Steiermark, mitten im „grünen Herz Österreichs“. Knapp 900 Einwohner. Kühe und alte Kirchtürme prägen klischeehaft die Alm-Idylle des gemütlichen Dorfs.

Es gibt einen leckeren „Hirschenwirt“, eine familiär geführte „Tonnerhütte“, die trinkfeste Fußballtruppe namens "Sk Zirbi" und im alten Sagenbuch liest man vom gruseligen „Wildsee auf dem Zirbitzkogel“.

Rätsel um Berg der Seetaler Alpen

Doch jener besagte höchste Berg der Seetaler Alpen ist bis heute vielen Menschen ein Rätsel.

Gerade mal zweieinhalb Stunden dauert bei gemächlichem Schritt der Aufstieg zum einsamen Gipfelkreuz mit benachbarter Schutzhütte, in der Wirt „Zirbitz-Werni“ Jause und Schnaps kredenzt.

Mit 2396 Metern ist der Zirbitzkogel nicht unbedingt eine ultimative Herausforderung für Wanderer und Bergsteiger.

Dennoch trügt der Schein...

Denn: Ausgerechnet hier überschätzen Touristen gern ihre Kräfte und unterschätzen die Witterung. Es kommt immer wieder überraschend zu Unfällen und Abstürzen.

Erst vergangene Woche verunglückten zwei Wanderinnen schwer (hier mehr Info). Sie wurden vom Helikopter geborgen.

Im März konnte ein 16-jähriger nicht mehr absteigen,  wurde mit einem Pistengerät geborgen.

Sturz aus 2000 Metern Höhe

Vergangenen November verirrte sich ein 79-jähriger und musste mittels Wärmebildkamera bei minus 12 Grad geortet und gerettet werden.

Drei Monate zuvor rutschte ein Wanderer in 2000 Metern Höhe aus, erlitt wie durch ein Wunder nur schwere Beinverletzungen. 2012 gab es – das schlimmste Unglück – gar zwei Tote.

Wie kann das sein?

Dr. Wolfgang Auer ist Einheimischer, der renommierte Mediziner und Unternehmer geht jährlich mindestens einmal zum Gipfelkreuz hinauf.

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Dr. Auer (hier mit Tochter Kyra) erklimmt mindestens einmal im Jahr das Gipfelkreuz in knapp 2400 Metern Höhe.

Der Hobby-Bergführer leitete EXPRESS hoch und beschreibt das Phänomen: „Der Aufstieg ist nicht allzu schwer; selbst Senioren und Familien mit kleinen Kindern sind fast das ganze Jahr anzutreffen. Aber das macht diesen Berg auch heimtückisch. Das ganze Jahr über bilden sich sehr rasch Nebelschwade und ziehen in großer Geschwindigkeit über die markierten Wanderwege.

Im hochalpinen Gelände ist es für Ungeübte nahezu unmöglich, sich bei Nebel zu orientieren.“

Dr.Auer: ,,Die Gefahr ist allgegenwärtig!"

Nix schöne Aussicht. Flugs steht man als einsamer Wanderer mitten im Nebelmeer, sieht weder Busch noch Stein.

Auer: „Das Abkommen vom Weg bedeutet nicht selten Lebensgefahr. Bergrettung und lokale Helfer müssen immer wieder Touristen retten. Es gab schon Fälle, in denen Familien den hochalpinen Wanderweg mit einem Badeausflug verwechselten und dementsprechend ausgerüstet waren. Die Gefahr ist allgegenwärtig."

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Schöne Aussicht auf der Tonnerhütte am Fuße des Aufstiegs.

Im Interview: Katharina Ferner betreibet gemeinsam mit ihrer Familie die Tonnerhütte auf 1600m Seehöhe am Fuße des Zirbitzkogel als Ausgangspunkt für Zirbitzkogelwanderungen. Sie beschreibt den Rätsel-Berg aus ihrer Sicht.

Wieviele Touristen stiegen im Jahr auf den Zirbitzkogel?

Fenner: Rund um den Zirbitzkogel gibt es insgesamt 4 Ausgangspunkte, eine Zahl festzumachen ist daher ganz, ganz schwierig. Durch seinen 360° Panoramablick und die angenehme Aufstiegszeit von 2,5h ist er einer der beliebtesten Ausflugsberger der Steiermark.     

Wieviele Unfälle gibt es statistisch im Schnitt jährlich?

Die Unfälle halten sich Gott sei Dank in Grenzen, das liegt wohl auch daran, dass der Zirbitzkogel ein Grasberg ist und es keine steilen Felswände oder sehr schwierig passierbare Wegstrecken gibt. Allerdings steigt der Wanderer in hochalpines Gelände auf und es ist doch immer Vorsicht geboten.

Wie kann man präventiv Unfällen vorbeugen?

Wie schon oben erwähnt liegt der Gipfel des Zirbitzkogels mit 2398m im hochalpinen Gelände. Wichtig ist vor allem die Ausrüstung, gutes Schuhwerk und natürlich auch im Sommer warme Kleidung zum Überziehen. Ein ganz wichtiger Punkt ist auch die Selbsteinschätzung in Bezug auf die Kondition.  

Ist der Zirbitzkogel das touristische Aushängeschild der Region?

Der Zirbitzkogel ist wie schon gesagt der beliebteste und schönste Aussichtsberg der Steiermark. Bei guter Fernsicht kann man vom Gipfel bis zum Großglockner, Dachstein und in die Karawanken bzw. Julischen Alpen sehen.