Malmö – Artikel aktualisiert am 21. Mai 2020 – ,,Zwei mal drei macht vier, widdewiddewitt und drei macht Neune. Ich mach' mir die Welt widdewidde wie sie mir gefällt...“ Wer hat nicht sofort die Melodie im Ohr, wenn er  das rothaarige Mädchen mit den Sommersprossen vor Augen hat?

Vor 75 Jahren erschuf Autorin Astrid Lindgren mit Pippi Langstrumpf eine wahre Kultfigur, die ganze Generationen begeisterte.

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Pippi entstand durch Zufall:

Astrid Lindgren (gestorben 2002) wollte niemals Schriftstellerin werden. Doch im Winter 1941 lag ihre Tochter Karin krank im Bett und bat sie: „Erzähl mir was von Pippi Langstrumpf“.

Den Namen hatte sie sich in diesem Moment ausgedacht. Und Mutter Astrid ließ sich nicht lange bitten.

Es wäre wohl  bei den Erzählstunden geblieben, wenn Astrid Lindgren nicht drei Jahre später selbst hätte das Bett hüten müssen. „Was tut man da? Schreibt vielleicht ein Buch? Ich schrieb Pippi Langstrumpf“, verriet sie.

Zuerst gab es eine Absage:

Im Mai 1944 war das Buch fertig, Astrid Lindgren schenkte Karin zum zehnten Geburtstag das  Manuskript. Später reichte sie es beim schwedischen Verlag Bonnier ein.

Im September erhielt sie die Absage.  Lindgren haderte, aber im Sommer 1945 reichte sie ein überarbeitetes und „geglättetes“ Manuskript für einen Kinderbuchwettbewerb des Stockholmer Verlags Raben & Sjörgen ein, bei dem bereits ihr Mädchenbuch „Britt-Mari erleichtert ihr Herz“ erschienen war. Sie gewann und Pippi wurde endlich gedruckt.

Zahlen des Erfolgs:

Ganze Generationen sind mit Pippi Langstrumpf aufgewachsen. Das Buch wurde in 70 Sprachen übersetzt und weltweit mehr als 70 Millionen Mal verkauft.

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Innerhalb der Familien werden die Pippi-Bände oft noch heute von Eltern an ihre Kinder weitergegeben.

Der vollständige Name:

Im Buch stellt sich Pippi Langstrumpf das erste Mal im Kapitel „Pippi geht in die Schule“ mit ihrem vollständigen Namen vor, als sie dort von der netten Lehrerin danach gefragt wird: „Ich heiße Pippilotta Viktualia Rollgardina Pfefferminz Efraimstochter Langstrumpf, Tochter von Kapitän Efraim Langstrumpf, früher Schrecken der Meere, jetzt Südseekönig.“

Das sind Pippi Langstrumpfs Freunde:

Pippis beste Freunde heißen Tommi und Annika. Die beiden sind Geschwister und wohnen zusammen mit ihren Eltern ganz in der Nähe der Villa Kunterbunt. Pippis Pferd hört auf den Namen „Kleiner Onkel“, Pippis kleines Totenkopfäffchen trägt den Namen „Herr Nilsson“.

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Die kleine Inger Nilsson (60) war damals acht Jahre alt, als ihr Vater davon hörte, dass ein Mädchen für die Rolle der Pippi Langstrumpf gesucht wurde. Flugs meldete er seine Tochter fürs Vorsprechen an und Inger wurde unter 8000 Kindern für die Rolle ausgewählt.

Das Leid der Film-Figuren:

Die Darsteller in den Verfilmungen wie Inger Nilsson oder Maria Persson (59) hatten wenig von Pippis Ruhm. „Noch immer wird an unseren Filmen verdient, aber wir haben so gut wie nichts bekommen. Ich hatte in den letzten Jahren sehr schwere Zeiten und oft geweint“, so „Annika“ Persson, die heute arbeitsunfähig und auf Spenden angewiesen ist, in einem Interview.

Er schrieb das Pippi-Lied:

Der Originaltext ist von Astrid Lindgren. Die Melodie des Liedes, das von der Tatort-Kommissarin Eva Mattes gesungen wurde, stammt vom schwedischen Jazzmusiker Jan Johansson, der bei einem Autounfall 1968 zu Tode kam.

Das waren die Drehorte für Pippi Langstrumpf:

Die meisten Aufnahmen sind auf der Insel Gotland (Schweden) entstanden, viele davon um die mittelalterliche Stadt Visby herum. (red)