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„Ihr habt ja wohl nen Knall“Lidl wirbt für „stylishe“ Masken und bekommt Shitstorm

lidl

Der Discounter Lidl hat einen Shitstorm für seine DRK-Masken bekommen (unser Symbolfoto entstand 2015).

Neckarsulm – Mit seiner neuen Werbung wollte der Discounter Lidl alles richtig machen. Ein Produkt, das Menschen gerade viel brauchen, ein prominentes Gesicht und dazu noch eine karitative Aktion. Eigentlich klingt das nach einer gelungenen Kampagne.

Wenn da das Timing nicht wäre. Denn gerade jetzt ist der Produktpartner arg in Verruf geraten – nicht ganz zu Unrecht.

Aber von vorne.

Alles zum Thema Lidl

Lidl wirbt für „stylishe“ Mund-Nasen-Masken

„Hol dir Fashion ins Gesicht“, bewirbt Lidl seine „stylishen“ Mund-Nasen-Masken, die der Discounter-Riese aktuell ins Sortiment geholt hat. Schicke Herzen, mal in knalligen Farben, mal in dezenten Pastelltönen.

Für Kinder gibt es die Mehrwegmasken sogar mit Designs zum Selber-Ausmalen.

Entworfen wurden sie von keiner Geringeren als Designerin Jette Joop, ein Name, der wohl jedem ein Begriff sein dürfte. Und zudem ein Promi, über den kaum negativer Klatsch kursiert, trotz der überdimensionalen Berühmtheit.

Fassen wir zusammen: Produkt Maske = braucht jeder, Gesicht Jette Joop = kennt jeder.

Lidl unterstützt Deutsches Rotes Kreuz mit Masken-Verkauf

Mit der dritten Zutat wollte Lidl dann nochmal einen drauf geben. Für alle, die da noch Zweifeln, kommt der karitative Aspekt obendrauf. Mit seinem Kauf auch noch etwas Gutes tun, wer wünscht sich das nicht?

„Durch den Verkauf der designten Mehrwegmasken unterstützen wir die Corona-Nothilfe des Deutschen Roten Kreuzes“, schließt Lidl seinen Post und fügt noch ein Victory-Zeichen an.

Doch genau dieser Aspekt ging völlig nach hinten los. Die Kunden reagierten zum Teil richtig wütend.

„Team Wallraff“ wirft schlechtes Licht auf Deutsches Rotes Kreuz

Grund ist eine Reportage von „Team Wallraff“, die erst vor wenigen Wochen gravierende Missstände beim Deutschen Roten Kreuz aufgedeckt hat.

Die Undercover-Reporter hatten sich als Mitarbeiter in verschiedene Bereiche der Organisation geschleust. Über ein Jahr trugen sie Information zusammen und enthüllten, was alles schiefläuft. Und das ist offenbar nicht wenig.

Die „Team Wallraff“-Reportage wirft ein ganz schlechtes Bild auf den Verband (hier lesen Sie mehr).

Lidl bekommt Shitstorm für Masken-Werbung mit Deutschem Roten Kreuz

Neben menschlichem Versagen und strukturellen Problemen, wird von den Journalisten auch kritisiert, wie das Deutsche Rote Kreuz an Spendengelder kommt. Dass diese Organisation jetzt ausgerechnet durch Lidl Spenden erhalten soll, sorgt bei vielen Usern für Entrüstung.

„Wenn's ans DRK geht, dann lieber nicht. Dieser Verein gehört mal generalüberholt!“, so der wütende Kommentar einer Nutzerin.

Eine schreibt unter dem Post von Lidl: „Gerade wo das Rote Kreuz massiv in der Kritik steht und Skandale aufgedeckt wurden, soll ich die mit meinem Geld unterstützen? Dass die Vorstände noch mehr Geld einsacken und Ehrenamtliche ausbeuten können. Ihr habt ja wohl nen Knall!“

DRK-Mitarbeiterin verteidigt Lidl und Deutsches Rotes Kreuz

Doch nicht alle schließen sich der Kritik an. Darunter auch eine Frau, die eigenen Angaben zufolge selber Mitglied beim Deutschen Roten Kreuz ist. „Es gibt so viele Dinge, die wir ehrenamtlich leisten. An die kleinen Ortsvereine denkt keiner!“ Sie wisse, dass „die Großen“ mit der Kritik gemeint seien, „aber wir kleine Vereine leben von den Spenden. Wir sind diejenigen die darunter leiden.“

Ein Einwand, den sogar die Undercover-Journalisten von „Team Wallraff“ wohl so unterschreiben würden. In der Reportage wiesen sie vermehrt darauf hin, dass die Grundidee des DRK richtig und gut sei und dass viele Mitarbeiter höchst engagiert und gewissenhaft arbeiten. (jv)