„Fuck boy”Studentin öffnet Mail von Professor und ist fassungslos über Wunsch

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Im US-amerikanischen Oakland hat ein Professor eine junge Studentin rassistisch beleidigt. Daraufhin wurde er beurlaubt. Unser Symbolfoto zeigt eine Universität in Zürich im April 2020. 

Oakland – Bevor die Uni losging, war die junge Studentin voller Stolz und Vorfreude. Doch diese Gefühle schlugen schnell in Fassungslosigkeit und Entsetzen um... 

Die Frau mit dem Namen Phuc Bui Diem Nguyen war aufgeregt: Ihre erste Woche am Laney College in der US-amerikanischen Stadt Oakland stand an. Wie jeder Erstsemester freute sie sich auf neue Begegnungen und Erfahrungen und hoffte, viel zu lernen. 

Oakland: Uni-Professor hat unverschämte Bitte an Studentin

Doch gleich am zweiten Tag ihres Unterrichts passierte Unerwartetes: Die Studentin öffnete ihr Mail-Postfach. Sie sah, dass ihr Mathematik-Professor ihr geschrieben hatte. 

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Er bat sie darum, ihren Namen doch bitte zu anglisieren – also so zu verändern, dass er Englisch klingt und ausgesprochen werden kann – denn „Phuc Bui klingt auf Englisch wie eine Beleidigung”.

Nguyen war geschockt und fassungslos. Sie konnte nicht glauben, was sie da las, fühlte sich herabgewürdigt und in ihrem Stolz und ihrer Identität verletzt, wie sie im Gespräch mit „CNN” verrät.

Die Studentin ließ das rassistische Verhalten ihres Professors nicht auf sich sitzen: Sie antwortete, dass die Bitte des Hochschul-Professors „diskriminierend” sei. Sie warnte ihn, eine offizielle Beschwerde einzureichen, wenn er sie nicht mit ihrem Geburtsnamen ansprechen werde. 

Uni-Professor beleidigt Studentin wegen ihres Namens

Wenig später seine Antwort: Er beharrte darauf, dass sie ihren Namen ändern sollte. Außerdem behauptete er, ihr Name klinge im Englischen wie „Fuck Boy”. Mit diesem Begriff werden in den USA junge, oft attraktive Männer bezeichnet, die gern viel Sex mit unterschiedlichen Frauen haben.

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Der Hochschullehrer ging noch weiter. Er meinte: „Wenn ich in Vietnam leben würde und mein Name in deiner Sprache 'Lutsch an einem Schwanz' heißen würde, dann würde ich ihn auch verändern, damit es nicht peinlich wird.”

Wie kann es sein, dass ein Professor sich so respektlos verhält? Auf Anfrage des Nachrichtenportals bezog das Laney College Stellung: „Wir sind uns über die rassistischen und ausländerfeindlichen Beschuldigungen eines Fakultätsmitglieds unserer Universität im Klaren”, so Tammeil Gilkerson, der Präsident der Universität.

Universität beurlaubt Professor wegen Auseinandersetzung mit Studentin

Der Hochschullehrer sei beurlaubt worden. Nun werde der Fall überprüft.

Besagter Hochschullehrer sprach mit der „New York Times” über den Vorfall: „Die erste Mail war ein Fehler und ich habe das nur gesagt, weil ich einen anderen Studenten im Kopf hatte, der freiwillig seinen Namen geändert hatte”, erklärte er.

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„Aber es ist ein großer Unterschied, ob jemand etwas freiwillig tut oder ob man jemanden dazu auffordert, etwas zu tun. Die zweite E-Mail war sehr beleidigend, und wenn ich acht Stunden gewartet hätte, hätte ich anders geantwortet.”

Uni-Professor bezieht Stellung: „Erste Mail war ein Fehler”

Für die Studentin Nguyen hat die Auseinandersetzung dagegen auch etwas Positives: Sie fühle sich, wie sie dem CNN-Team erzählt, nun in ihrer Kultur und Identität bestärkt. Sie wolle mit ihrer Aktion außerdem ein Zeichen setzen und andere Menschen dazu ermutigen, zu ihrer Identität und Kultur zu stehen.

Auch auf ihren Namen sei sie stolz. „Ich habe mich entschieden, ihn vollkommen anzunehmen”, so die Studentin.

Auf eine professionelle und aufrichtige Entschuldigung des Hochschulprofessors wartet sie aber bislang vergeblich. Laut ihrer Schwester habe dieser ihr eine kurze Entschuldigung, bestehend aus zwei Sätzen, gegeben – das reiche aber noch nicht.

„Er hat sich nicht für seine eigenen Taten verantwortet. Ich war so schockiert und enttäuscht über seine Ignoranz – und über die Universität”, so die Schwester der Studentin. (ta)