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„Es gibt nur einen Schuldigen”U-Boot-Bauer Madsen redet über Mord an Journalistin

Peter Madsen dpa neu

Peter Madsen, hier in seinem U-Boot im Jahr 2008 in Kopenhagen.

Kopenhagen – Für einen Mord in seinem U-Boot ist der Erfinder Peter Madsen im April 2018 zur Höchststrafe verurteilt worden.

Ein Gericht in Kopenhagen schickte ihn lebenslang ins Gefängnis. Doch die Tat hat er nie gestanden - bis jetzt.

Peter Madsen gesteht erstmals seine Schuld ein

Die Richter sahen es als erwiesen an, dass Madsen die schwedische Journalistin Kim Wall im August 2017 an Bord seines selbstgebauten U-Bootes „Nautilus“ brutal gefoltert und getötet habe – jetzt ist es Gewissheit.

In einem am Mittwoch ausgestrahlten Dokumentarfilm antwortete der 49-Jährige am Telefon auf die Frage, ob er die junge Frau im August 2017 getötet habe, mit „Ja“. „Es gibt nur einen Schuldigen, und das bin ich“, fügte er hinzu.

Nach U-Boot-Mord: Leiche wurde zerstückelt und ins Meer geworfen

Danach soll er die Leiche der 30-Jährigen zerteilt und sie ins Meer geworfen haben. Das Urteil sei einstimmig gefallen, sagte die Richterin.

Eine lebenslange Freiheitsstrafe bedeutet in Dänemark im Durchschnitt rund 15 Jahre Gefängnis. Nach 12 Jahren kann bei der Königin eine Begnadigung beantragt werden. Nur wenige Gefangene bleiben tatsächlich bis zum Ende ihres Lebens hinter Gittern.

Die junge Journalistin Kim Wall war am 10. August 2017 für ein Interview mit dem in Dänemark bekannten Erfinder Madsen in seinem U-Boot auf den Øresund, die Meerenge zwischen Dänemark und Schweden gefahren.

In der Nacht meldete ihr Freund sie als vermisst. Am nächsten Vormittag tauchte die „Nautilus“ auf, sank dann aber. Die Retter fischten nur Madsen aus dem Wasser. Teile von Walls Leiche - Kopf, Torso, schließlich Beine und Arme - fand man in den kommenden Tagen und Wochen im Meer.

Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass Madsen Wall im U-Boot fesselte und mit spitzem Werkzeug auf sie einstach. Dann schnitt er ihr womöglich den Kopf ab. Die genaue Todesursache konnte allerdings nicht festgestellt werden.

Weil man Stichwunden unter anderem in den Geschlechtsteilen fand, geht die Staatsanwaltschaft davon aus, dass Madsen Sex-Fantasien auslebte.

Der 47-Jährige dagegen beschrieb einen tragischen Unfall, bei dem Wall im U-Boot erstickt sei. Bis zum Schluss betonte er im Prozess, er habe sie nicht vorsätzlich getötet.

Nach Mord-Urteil: Erfinder Madsen gibt Kampf für milderes Urteil auf

Vor Gericht kamen immer wieder auch grausame Details zutage. So wurden Videos von Hinrichtungen und Enthauptungen gezeigt, die auf einer von Madsens Festplatten gespeichert waren. Er sei vom Tod fasziniert gewesen und habe vom perfekten Verbrechen geträumt, sagten Zeugen aus.

Der dänische Erfinder Peter Madsen ging nach dem Urteil in Berufung. Damit scheiterte er jedoch. Das Gericht in Kopenhagen bestätigte die lebenslange Haft. Madsen wollte mit seiner Berufung eine zeitlich begrenzte Strafe erstreiten. (afp/dpa)