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Nur zwei ÜberlebendeFlugzeugabsturz in Pakistan: Topmodel unter 97 Todesopfern

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Nach dem schrecklichen Flugzeugabsturz in Pakistan tragen Soldaten einen Sarg mit einem der Opfer.

von Martin Gätke (mg)Simon Küpper (sku)

Islamabad  – Es ist der Tag nach dem schrecklichen Absturz der Pakistan International Airlines (PIA), Flug PK-8303 (hier lesen sie mehr).

Das Wohngebiet Jinnah Garden gleicht einem Trümmerfeld, durch das Viertel geht eine Schneise der Verwüstung. In den engen Straßen liegen die Trümmer zerstörter Häuser, Flugzeugteile sind überall verteilt. Militär und Polizei haben das gesamte Gebiet zwei Kilometer vom Flughafen entfernt abgesperrt.

Die Zahl der Toten ist mittlerweile auf 97 gestiegen. Behörden arbeiten mit Hochdruck an der Identifizierung der Leichen. Auch das pakistanische Topmodel Zara Abid (28) war an Bord des Flugzeugs. Nach mehreren Berichten ist sie eines der Opfer.

Abid war in ihrer Heimat überall bekannt und beliebt. In den sozialen Netzwerken häuften sich am Freitag die Beileidsbekundungen an ihre Familie. Journalist Zain Khan twitterte etwa: „Es wurde bestätigt, dass Model und Schauspielerin Zara Abid den Absturz nicht überlebt hat. Herzliches Beileid an ihre Familie und Freunde.“

Abid wurde noch im Januar bei der pakistanischen Preisverleihung „Hum Style Awards“ zum „Besten weiblichen Model“ gekürt.

Flugzeugabsturz in Pakistan: Nur zwei Menschen überlebten

Der Absturz des Flugzeugs ist die drittschlimmste Katastrophe in der Geschichte des Landes.

Nur zwei Menschen überlebten den Absturz: der eine ist der Geschäftsführer der „Bank of Punjab“. Der andere ein junger Ingenieur namens Mohammad Zubair. Wie er es geschafft hat, das Wrack zu verlassen und dem Tod zu entkommen, hat er nun in einem Interview mit dem Sender „Geo TV“ erklärt. Er gibt einen Einblick in die letzten Sekunden der Katastrophe.

Zubair erinnert sich an den plötzlichen Abstieg des Flugzeuges und erklärte, der Pilot habe zunächst eine Landung angekündigt. Anschließend seien  plötzlich zwei heftige Stöße durch die Kabine gegangen, der Ruck habe die Passagiere ordentlich durchgeschüttelt.

Überlebender über letzte Sekunden: „Leute begannen, inbrünstig zu beten”

Anschließend erklärte Zubair, wie das Flugzeug die Landebahn kurz berührt habe, bevor es wieder durchstartete und nach oben geflogen sei. „Die Leute begannen dann, inbrünstig zu beten“, sagte der Ingenieur.

Zubair erklärte, ihm sei es vorgekommen, als habe der Pilot irgendwo einen Platz zum Landen gesucht. Einen Freiraum, der es ihm ermöglichte, das Flugzeug auf die Erde zu bringen. Das nächste, an das sich der junge Mann dann erinnerte, war der Absturz. Er sah die komplette Kabine „in Flammen“ aufgehen, konnte „Schreie von Erwachsenen und Kindern gleichermaßen hören“.

Überlebender Zubair: „Bin drei Meter aus dem Flugzeug gesprungen”

Anschließend habe er seinen Sicherheitsgurt gelöst und irgendwo in der Ferne ein Licht gesehen. Er ging durch das zerstörte Wrack, sei zehn Fuß (etwa drei Meter) aus den Überresten des Fliegers auf den Boden gesprungen, so Zubair.

„Sie brachten mich dann ins Jinnah-Krankenhaus, von dort wurde ich in ein anderes Krankenhaus gebracht“, sagt Zubair. Auf die Frage, wie viel Zeit zwischen dem Landeversuch und dem Absturz vergangen sei, schätzte Zubair: „zehn bis 15 Minuten“. Er sagte, als der Pilot das zweite Mal zur Landung ansetzte, stürzte das Flugzeug zwei bis drei Minuten nach der Durchsage ab.

Pilot gibt keine Vorwarnung: „Passagiere hatten keine Ahnung”

Die Passagiere hätten keinerlei Ahnung gehabt, dass sie abstürzen würden, so der Ingenieur. Es habe keine Vorwarnung gegeben. „Es schien so, als würden wir nur eine routinemäßige Landung durchführen“, erinnert er sich.

Zubair hatte Glück: Er erlitt Verbrennungen, sei aber in einem stabilen Zustand, sagte ein Beamter des Gesundheitsministeriums. Währenddessen ist noch immer die genaue Ursache für das Unglück nicht ganz klar.

Kurz vor dem Absturz habe der Pilot dem Tower technische Probleme der Maschine gemeldet, sagte PIA-Chef Arshad Malik. Funksprüche deuteten auf ein Versagen eines Triebwerks der Maschine hin. Augenzeugen berichteten lokalen Fernsehsendern, dass sie das Flugzeug um den Flughafen kreisen sahen, bevor es in dem Wohngebiet abstürzte. (mg/sku/dpa)