Heek – Nach der tödlichen Massenkarambolage auf der Autobahn 31 im Münsterland hat am Samstag die Suche nach der Ursache begonnen. Die Autobahn bleibt deshalb nach Aussage der Polizei zwischen Heek und Gronau-Ochtrup mindestens bis zum Nachmittag in beiden Richtungen gesperrt.

Am Freitagabend starben bei dem Unfall eine 44-jährige Frau aus Köln, ein 28-jähriger Mann aus Nordhorn und ein 50-jähriger Mann aus dem Kreis Borkenals, als bei dichtem Nebel 52 Autos in Richtung Emden ineinander fuhren. 35 Menschen erlitten Verletzungen.

Bei der Massenkarambolage sind zwei Menschen gestorben, nachdem sie ihr Unglücksauto bereits verlassen hatten. Der dritte Tote wurde im Wrack seines Wagens an einer Böschung gefunden.

Die Unfallstelle erstreckt sich über mehrere hundert Meter. Auf der zweispurigen Autobahn standen am Samstag stellenweise vier Wracks nebeneinander. Autodächer, die von den Rettern abgeschweißt worden waren, um eingeklemmte Opfer zu bergen, lagen auf anderen Wagen. Viele der Unfallautos trugen aufgesprühte Nummern, die den Hilfskräften und Ermittlern bei der Orientierung helfen sollten.

Bei der Katastrophe waren viele Verletzte eingeklemmt worden. Wegen des Nebels konnten keine Rettungshubschrauber eingesetzt werden. Einige wenige Autos standen fast unversehrt mitten im Chaos, während andere kaum noch zu erkennen waren. Ein Sattelschlepper, ein Großraumtaxi und kleinere Wagen müssen mit großer Wucht aufeinandergeprallt sein.

Auch am Samstag war es zunächst noch diesig, als die Unfallexperten bei Tageslicht an die Arbeit gingen. „Fakt ist, dass es Nebelbänke gab. Ob sie die Ursache waren, müssen die Ermittlungen ergeben“, sagte Polizeisprecher Jan Schabacker der dpa.

Dazu stellten die Fachleute zunächst die genaue Lage der Autos in dem Trümmerfeld fest. Dies wird als objektive Beweislage bezeichnet. Erst dann kann die Autobahn geräumt werden. Die subjektive Beweislage werde durch die Befragung der Betroffenen und der Zeugen ermittelt, sagte Scharbacken: „Das ist an einem Tag nicht zu machen.“