Nach Kündigung durch Burger KingYi-Ko: Skandal-Franchisenehmer stellt Insolvenzantrag

Eine verlassene Burger-King-Filiale in Bonn.

Eine verlassene Burger-King-Filiale in Bonn.

Stade/München – Überraschende Wende im Burger-King-Streit: Nach dem Scheitern der Verhandlungen mit der Fast-Food-Kette hat umstrittenen Franchisenehmer Yi-Ko Insolvenzantrag für seine Schnellrestaurants gestellt. Der Antrag ging am Mittwoch beim Amtsgericht Stade ein. Wie es mit den 3000 Beschäftigten weitergeht, ist völlig offen.

Das Unternehmen sei nach eigenen Angaben überschuldet, sagte der Direktor des Amtsgerichts, Willi Wirth. „Der zuständige Insolvenzrichter prüft den Antrag und wird unverzügliche eine Entscheidung zu den vorläufigen Maßnahmen treffen.“ Der Insolvenzantrag wurde demnach für die Betreibergesellschaft Burger King GmbH von Yi-Ko gestellt.

November-Gehälter „gesichert“

„Wir haben bis zuletzt intensiv verhandelt. Es ist sehr bedauerlich, dass die Parteien am Ende nicht zu einer wirtschaftlichen Einigung gefunden haben“, erklärte die von Yi-Ko beauftragte Kanzlei Graf von Westphalen am Mittwoch.

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„Wir hoffen, dass die Belieferung der Restaurants unmittelbar nach der Bestellung des Insolvenzverwalters wieder aufgenommen wird, damit die Restaurants so schnell wie möglich wieder geöffnet werden können“, hieß es weiter. Die Zahlung der Novembergehälter für die rund 3000 Beschäftigten sei im Insolvenzverfahren „jedenfalls gesichert“.

Neuanfang?

Die Fast-Food-Kette sieht nun den „Weg frei für einen kompletten Neuanfang“, wie sie erklärte. Das Amtsgericht werde nun zunächst einen vorläufigen Insolvenzverwalter benennen, der umgehend seine Tätigkeit aufnehme und sich einen Überblick über die wirtschaftliche Situation des Unternehmens verschaffe. Man werde „eng mit dem vorläufigen Insolvenzverwalter zusammenarbeiten und versuchen, schnellstmöglich eine Lösung für die Wiedereröffnung der Restaurants und die Sicherung der Arbeitsplätze zu finden“, hieß es.

Zuvor hatte Burger King bereits bekanntgegeben, dass die Verhandlungen mit Yi-Ko über eine Lösung für die 89 geschlossenen Schnellrestaurants gescheitert seien. „Wir bedauern - vor allem mit Blick auf die Mitarbeiter - dass die Verhandlungen bislang noch zu keinem Ergebnis geführt haben“, hatte ein Burger-King-Sprecher erklärt. Man werde weiter versuchen, eine Lösung für die rasche Wiedereröffnung der Restaurants und die Sicherung der rund 3000 Arbeitsplätze zu finden.

Wirbel um schlechte Arbeitsbedingungen

Burger King hatte seinem größten deutschen Franchisenehmer Yi-Ko im November fristlos gekündigt und den Schritt auch mit Vertragsverstößen begründet. Zuvor hatte es Wirbel um Hygieneverstöße und schlechte Arbeitsbedingungen gegeben.

Weil Burger King Yi-Ko die Nutzung von Marke und Firmenlogo verbieten ließ und die Filialen auch nicht mehr belieferte, mussten sie schon bald schließen. In den vergangenen Tagen hatte sich während eines Verhandlungsmarathons zeitweise eine Einigung abgezeichnet. So sagten die Parteien eine ursprünglich für Montag angesetzte Gerichtsverhandlung ab, offenbar, um die Gespräche nicht zu belasten.

In der Kürze der Zeit und mangels ausreichender Informationen sei es aber nicht möglich gewesen, „die potenziellen Risiken in der ehemaligen Yi-Ko abzuschätzen“, hatte der Burger-King-Sprecher erklärt. Man werde weiter versuchen, eine Lösung für die rasche Wiedereröffnung der Restaurants und die Sicherung der rund 3000 Arbeitsplätze zu finden.

(dpa)