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Margot KäßmannDas bedeutet das Vaterunser

Erklärt das Vaterunser: Margot Käßmann.

Erklärt das Vaterunser: Margot Käßmann.

Es ist das Gebet, das jeder kennt. Das „Vaterunser“. Alle Christen auf der Welt sprechen die Worte, die laut Neuem Testament Jesus Christus selbst seinen Jüngern beigebracht hat.

Das Gebet taugt für alle Lebenslagen und Jahreszeiten. Selbst bei Sterbenden sind die Worte tief in die Seele eingebrannt.

Der Text hat sich mit kleinen Änderungen seit 2000 Jahren so erhalten. Doch was beten wir da eigentlich?

Margot Käßmann, frühere Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, hat jetzt Zeile für Zeile Bedeutung und Alltagsnutzen des „Vaterunsers“ erklärt.

Mit ihrem Buch „Das große Du“ (12,90 Euro) wurde sie zuletzt auf dem Ökumenischen Kirchentag gefeiert wie ein Popstar.

Die Faszination des „Vaterunsers“ für sie: „Es umfasst alles, worum wir Gott bitten können. Man kann dabei loslassen und ausdrücken, was einen bewegt.“ Und hier erklärt sie, was wir da beten:

Die Ansprache zeigt die besondere Nähe. Käßmann: „Früher wurde ja gesagt, der du bist im Himmel.“

Der Himmel bedeute nicht der Himmel über uns, sondern die Zukunft Gottes, „in der alle Tränen abgewischt sein werden und Not, Leid, Geschrei und Tod ein Ende haben werden.“

Heißt: Trotz aller Nähe ist Gott für uns Menschen nicht komplett ergründbar und bleibt eine Respektsperson.

Eine Provokation für alle, die irdische Reiche bauen. Käßmann: „Es drückt Zuversicht auf Gottes Zukunft aus.“

Kinder und Erwachsene wollen ja gerne ihren Willen durchsetzen. Hier aber sagen wir: Wir legen unser Schicksal in Gottes Hand.

Eine ungeheure Erleichterung, wenn man darauf vertraue, dass Gott es gut mit uns meine.

Dabei geht's nicht nur um Brot, obwohl auch die Wiederkehr der Jahreszeiten und die Ernten gottgegeben seien. Vielmehr gelte der Spruch von Jesus, dass der Mensch nicht vom Brot alleine lebe.

Das Brot sei also auch geistige Nahrung, Gemeinschaft mit anderen Menschen etc.

Das, so Käßmann, ist die zentrale Botschaft des Vaterunser. Wir können alle Last bei Gott abladen und so befreit auch anderen vergeben.

Eine klare Botschaft gegen die übertriebene Konsumgesellschaft. So sieht es Käßmann heute: „Das Gebet ist eine Erinnerung, immer dann Nein zu sagen, wenn ein Mensch allzu schnell zu einem einfachen ja verführt wird.“

Das Böse meint dabei nicht Vampire oder Massenmörder, sondern all das, was uns Zwang und Unrecht antut.

Noch so eine zentrale Botschaft: Sie zeigt, wie unwichtig Reichtum und Ehre auf Erden sein können. Nur der Glaube als Geschenk Gottes zähle.

Käßmann: „Es ist Gottes Kraft, nicht meine, das ist tröstlich finde ich.“

Käßmann: „Kein Basta wie in der Politik.“ Amen eröffne ein Gespräch mit Gott genauso wie es eines beschließe.