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„Lindenstraße“-Star verunglücktWarum stürzte Philipp Brammer 70 Meter tief in den Tod?

Philipp Brammer mit seiner Schauspiel-Kollegin Rebecca Siemoneit-Barum. Der Schauspieler wurde tot in den Bergen gefunden.

Philipp Brammer mit seiner Schauspiel-Kollegin Rebecca Siemoneit-Barum. Der Schauspieler wurde tot in den Bergen gefunden.

München – Fünf Tage nach seinem rätselhaften Verschwinden haben Bergwacht und Polizei Gewissheit: Der Münchner Schauspieler Philipp Brammer (44) ist tot. Einsatzkräfte fanden die Leiche des einstigen „Lindenstraße“-Stars auf der Bergkette Reiter Alm. Er war 70 Meter tief abgestürzt.

Laut Polizei war Brammer am sogenannten Edelweißlahnersteig in rund 1700 Meter Höhe im steilen Gelände in die Tiefe gestürzt. Nach ersten Erkenntnissen der Polizei war es ein tragischer Bergunfall. Er kam an einem Steig zu Tode. Der Aufstieg zu dem fast 2000 Meter hohen Gipfel ist sehr anspruchsvoll – die Tour führt über mehrere Felspassagen.

Tagelang hatte ein Großaufgebot von 50 Leuten von Bergwacht und Polizei sowie zwei Helikoptern in den Berchtesgadener Alpen nach dem Schauspieler gesucht. Schlechtes Wetter verhinderte zunächst die Suche – tief hängende Wolken, Nebel und Regen erschwerten die Sicht, machten einen Hubschraubereinsatz zunächst unmöglich. Erst gestern konnte so auch aus der Luft gesucht werden.

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Bereits am Montagabend hatte ihn Brammers Frau als vermisst gemeldet. Sie hatte sich Sorgen gemacht, als er nicht wie verabredet um 19 Uhr nach Hause kam. Der 44-Jährige hatte in aller Frühe seinen grünen Wanderrucksack gepackt und war in schwarzen Wanderstiefeln von München aus in die Berchtesgadener Alpen gefahren. Entgegen der alten Kraxler-Regel „Geh’ nie allein auf Tour“ machte sich Brammer ohne Begleitung auf zum Gipfel des Edelweißlahnerkopfes.

In letzter Zeit war es etwas ruhig um den einstigen „Lindenstraße“-Star geworden. Nach seinem Ausstieg 2006 nach 128 Folgen als Grundschullehrer Jan Günzel und Ehemann von Iffi Zenker hatte er noch Auftritte in einem „Tatort“ sowie in den „Rosenheim-Cops“ und „Soko 5113“. Er nahm wieder häufiger Aufträge als Synchronsprecher an, auch für Konsolen- und Computerspiele.

Als Synchronsprecher hatte Brammer auch seine künstlerische Karriere begonnen. Schon mit acht Jahren lieh der kleine Sohn eines Schauspieler-Ehepaares seine Stimme Nils Holgersson in der gleichnamigen Zeichentrickserie. 1996 war er auch die Stimme von Leonardo DiCaprio in „Marvins Töchter“.

„Lindenstraße“-Erfinder Hans W. Geißendörfer würdigte Brammer in einem Nachruf: „Wir haben Philipp als liebenswerten Menschen und überzeugenden Schauspieler in Erinnerung. Wir trauern um einen geschätzten Kollegen.“