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KriminalitätDas sind die brutalsten Organisationen der Welt

Würde man aus dem organisierten Verbrechen dieser Erde ein eigenes Land gründen, gehörte es zu den zwanzig größten Volkswirtschaften der Welt. Und wäre in etwa so reich wie Großbritannien: Mit einer Summe von rund 1,1 Billionen Euro liegt sie laut Uno-Büro zur Drogen- und Verbrechensbekämpfung gleichauf mit dem Bruttoinlandsprodukt des Königreiches. Und sie wächst stetig.

Doch was sind eigentlich die brutalsten und skrupellosesten Banden und Verbrecher-Organisationen?

Tyrannei mit Tradition: Mafia

Sie ist die berühmteste und zugleich älteste Verbrecherorganisation der Welt: Die italienische Mafia. Ihre Wurzeln hat sie zwar im Sizilien des 19. Jahrhunderts, doch mittlerweile hat sie unzählige Ableger auf anderen Kontinenten. Ihre Besonderheit: die Struktur und ein strenger Codex. Eine Mafia besteht aus vielen "Familien", jede von ihnen hat eine strenge Hierarchie: vom Familienoberhaupt, dem jeder gehorchen muss, über Oberbosse, "Kapitäne" und "Soldaten".

Alles zum Thema Bandidos

Der bekannteste Ableger der italienischen Mafia: Die Cosa Nostra, die auf der ganzen Welt aktiv ist. Auch Deutschland ist ein beliebter Rückzugsraum für Mafiosi, die untertauchen müssen. Sie steht in Konkurrenz zur kalabrischen ’Ndrangheta, die mit geschätzten 53 Milliarden Euro Jahresumsatz derzeit als mächtigste Mafia-Organisation Europas gilt. Haupt-Einnahmequelle: Drogenhandel.

Nachfahren der Samurai: Yakuza

Mit mehr als 80.000 Mitgliedern gehört die Yakuza zu den mächtigsten Organisationen der Welt. Derzeit besteht sie aus 21 Clans, die die japanische Unterwelt, Hawaii, San Francisco, New York, Amsterdam und Paris beherrschen. Doch Yakuza sehen sich nicht nur als Gangster. In der japanischen Gesellschaft halten sie sich für Wohltäter: Als Nachkommen der in Japan verehrten Samurai nehmen sie "wertlose" Menschen auf - also Menschen mit niederem Stand wie Bauern und Handwerker. Auch Yakuza haben strenge Regeln: Begeht ein Angehöriger einen Fehler, so kann er diesen wieder gut machen, indem er sich ein Fingerglied mit einem speziellen Schwert abtrennt.b

Brutalos auf zwei Rädern: Biker-Gangs

Motorrad- und Rockerclubs beherrschen das organisierte Verbrechen mit viel PS: Der Hells Angels Motorcycle Club (HAMC) wurde 1948 in Kalifornien gegründet und ist heute in 32 Ländern aktiv - in sogenannten "Chartern". Sie haben feste Strukturen, die vom Supporter reicht (einem Nichtmitglied, das einen Charter unterstützt), über das feste Mitglied, den "Member", und den "Sergeant at Arms", der für die Disziplin zuständig ist - bis zum Präsidenten. Typischerweise fahren die Mitglieder Harley Davidson und leben nach eigenen Werten: Ehrlichkeit, Zuverlässigkeit, Respekt, Freiheit. Immer wieder kommt es auch in Deutschland zu Verurteilungen von Mitgliedern, vor allem wegen Gewalt- und Drogendelikten und Schutzgelderpressungen. Häufig kommt es zum Rockerkrieg mit den ärgsten Rivalen der Höllenengel, den Bandidos, der zweitgrößten Rockergruppe. Weltweit haben sie etwa 2.500 Mitglieder in 13 Ländern, auch in Deutschland.

Made in China: Die Triaden

Ihr Symbol ist das Dreieck für "Himmel, Erde und Menschheit" - die Triaden. Doch allzu menschlich sind die Verbrecherorganisationen aus China nicht: Sie sind bekannt wegen ihrer sehr brutalen Bestrafungsmethoden. Anders als die italienische Mafia sind sie lockerer organisiert und weniger hierarchisch - Die Unterweltführer selbst operieren häufig wie erfolgreiche Geschäftsleute und schalten sich nur bei Konflikten als oberste Autorität schlichtend ein. Selbst in China wächst die Besorgnis über die Unterweltsyndikate, die zunehmend unter dem Deckmantel scheinbar seriöser Unternehmen kriminellen Geschäften nachgehen. Einige Mitglieder seien sogar so mächtig gewesen, dass sie im Volkskongress gesessen hätten, schildern Experten.

Zwar liegen die Zentralen der Triaden in Hongkong (3 Prozent der Bevölkerung sollen hier Triaden-Mitglieder sein), doch mittlerweile sind sie überall da aktiv, wo es chinesische Gemeinden gibt. Über 5000 Triaden soll es geben, jede mit etwa tausend bis 50.000 Mitgliedern.

Der mexikanische Präsident Enrique Peña Nieto hat Rückschläge für seine Regierung im Kampf gegen das organisierte Verbrechen eingeräumt. Der mutmaßliche Mord an 43 Studenten in Iguala und die Flucht von Drogenboss Joaquín „El Chapo“ Guzmán hätten das Land zurückgeworfen, sagte er am Mittwoch in seiner Regierungserklärung. „Das letzte Jahr war schwierig für Mexiko. Die Ereignisse in Iguala und der Ausbruch (Guzmáns) aus einem Hochsicherheitsgefängnis haben dem Land geschadet und die Mexikaner empört“, sagte der Staatschef. „Mexiko steht vor einer Situation des Vertrauensverlusts im Inneren und der Unsicherheit im Äußeren.“ Polizisten hatten vor einem Jahr im Bundesstaat Guerrero 43 Studenten verschleppt und sie einer kriminellen Organisation übergeben. Mehrere Bandenmitglieder räumten ein, die jungen Leute getötet und ihre Leichen verbrannt zu haben. Kartellchef Guzmán war im Juli durch einen professionell gebauten Tunnel aus dem Hochsicherheitsgefängnis El Altiplano getürmt. Beide Fälle rückten die engen Verbindungen zwischen Politikern, Sicherheitskräften und Kriminellen in den internationalen Fokus.